global 1. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Arm und Reich – in Österreich und in Ecuador Das Vermögen ist nicht nur auf der ganzen Welt, sondern auch innerhalb der Staaten oft sehr ungleich verteilt. Das ist auch in Österreich der Fall. Wenige wohlhabende Menschen besitzen einen Großteil des gesamten Vermögens. Das reichste Fünftel der Bevölkerung besitzt fast drei Viertel des Gesamtvermögens (M1). Viele reiche Menschen sind durch Erbschaften an viel Geld gelangt. Eigene Arbeit spielt dabei eine weniger wichtige Rolle. So wird die Ungleichheit auch auf die nächsten Generationen übertragen. Arm sein in Österreich? Obwohl Österreich zu den reichsten Staaten der Welt zählt, gibt es relative Armut. Es muss zwar niemand verhungern, aber im Vergleich zu anderen haben arme Menschen deutlich weniger Geld zur Verfügung. In Österreich gelten 1,5 Millionen Menschen als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Für eine Familie mit zwei Kindern bedeutet das, dass sie weniger als 2789 Euro im Monat zur Verfügung hat, für einen Ein-Personen-Haushalt 1 328 Euro. Das sind knapp zwei Drittel des durchschnittlichen Einkommens. Arme Menschen können zB abgetragene Kleidung oder eine kaputte Waschmaschine nicht oder schwer ersetzen. Sie können nicht gleich gut am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Ein Kinobesuch oder ein Essen im Restaurant im Freundeskreis oder mit der Familie sind zu teuer. Arme Menschen erleben oft soziale Ausgrenzung, Einsamkeit und Isolation. Von Armut betroffen sind mehr Frauen als Männer. Besonders gefährdet sind Kinder, deren Eltern zugewandert sind, alleinerziehende Mütter, Arbeitslose, Langzeitarbeitslose und ältere Frauen. Von Armut betroffene Kinder haben schlechtere Chancen, eine gute Ausbildung zu machen und später einen guten Job mit einem ausreichenden Einkommen zu haben. das Vermögen: der Besitz eines Menschen, der aus Geld auf Konten oder Sparbüchern, Aktien, Firmenbeteiligungen, Immobilien (Häusern und Wohnungen) oder Gold besteht die Erbschaft: Vermögen, das meist die Kinder oder andere Familienmitglieder eines verstorbenen Menschen bekommen der/die Arbeitslose: Mensch, der keine bezahlte Arbeit hat der/die Langzeitarbeitslose: Mensch, der seit über einem Jahr keine Arbeit hat Die nächstreichsten 11–50 % besitzen 31,8 % Die nächstreichsten 6–10 % besitzen 9,5 % Die nächstreichsten 2–5 % besitzen 15,7 % Die reichsten 1 % besitzen 40,5 % Die ärmsten 50 % besitzen 2,5 % Wäre Österreich ein Dorf von 100 Menschen und wäre das Vermögen in diesem Dorf 100 Euro, dann müssten sich die 50 ärmsten Menschen 2,50 Euro teilen, die nächstreichsten 40 Menschen teilen sich 31,80 Euro, die nächstreichen 5 Menschen teilen sich 9,5 Euro, die nächstreichen 4 Menschen müssten sich 15,7 Euro teilen, die reichste Person besäße 40,50 Euro. M1 Vermögensverteilung in Österreich (Quelle: Arbeiterkammer) 58 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=