global 1. Geographie- und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

18 Kinder und Arbeit 1 Lies den Bericht über Lucas und Beymar. Benenne Gefahren, die erwähnt werden. Zähle weitere Gefahren auf, denen Kinder in Bergwerken ausgesetzt sein können. (OK, I; UK, I) 2 Seit 2014 ist in Bolivien Kinderarbeit ab zehn Jahren erlaubt. Das wurde von manchen Kindern selbst verlangt. Ermittelt gemeinsam mögliche Gründe, warum sich sogar Kinder für Kinderarbeit einsetzen. (UK, II) 3 Stell dir vor, du könntest für eine Kinderzeitschrift ein Interview mit Lucas und Beymar führen. Notiere Fragen an die beiden Kinderarbeiter, die dich interessieren. (HK, II) 4 Verfasse abschließend einen kurzen Brief an Lucas und Beymar. Lege deinem Brief eine Zeichnung bei, die den bolivianischen Kindern Mut und Hoffnung gibt. (HK, III) M1 Kinderarbeit in den Minen von Potosí (Foto 2018) Die jüngsten Sprengmeister der Welt Es ist dunkel, staubig und stickig in den Bergwerken von Bolivien. Die Stollen sind an manchen Stellen so eng, dass nur ein Kind auf allen Vieren hindurchkriechen kann. Hier arbeiten Lucas (14) und sein Bruder Beymar (10) manchmal zehn Stunden lang am Tag. Mit Spitzhacken, Helmen und Lampen dringen sie tief in die Dunkelheit des Bergwerks vor, um Silber, Zinn und Blei aus dem Gestein zu schlagen. Die schmalen unterirdischen Gänge stecken voller Gefahren: Giftige Schwefeldämpfe, Steinstürze und Sprengstoffunfälle bedrohen das junge Leben der Brüder. Die Mine von Cerro Rico (Reicher Berg) befindet sich auf 4 000 Metern Höhe in den Anden. In der Nähe liegt Potosí, die höchstgelegene Großstadt der Welt. Genau wie Lucas und Beymar arbeiten hier 6 500 weitere Kinder – manche von ihnen sind erst sieben Jahre alt. Ihre Aufgabe ist es, tiefe Löcher in die Felswände zu hämmern, in die kleine Dynamitstangen gesteckt werden können. So sprengen die Kinder Gesteinsbrocken aus den Felswänden, in der Hoffnung kostbare Metalle zu finden. Doch die Minen von Cerro Rico sind schon so alt, dass die Ausbeute der jungen Bergarbeiter immer geringer ausfällt. Häufig sind die schweren Eisenwaggons, die die Kinder in mühevoller Arbeit ans Tageslicht schieben, nur mit wertlosem Gestein beladen. Deshalb müssen sie tiefer und tiefer in das Innere der Berge vordringen: bis dorthin, wo die Temperaturen schon fast 40 Grad erreichen und der Schwefelgehalt in der Luft das Atmen schwer macht. Wie alle Minenarbeiter glauben auch Lucas und Beymar, dass im tiefsten Innern der Berge ein böser „Tio“ (Teufel) sein Unwesen treibe. Damit der Tio ihre Stollen nicht einstürzen lässt, verstreuen die beiden Sprengmeister überall im Bergwerk Opfergaben. Meistens Zigaretten oder ein paar Brocken Brot. (https://www.geo.de/, abgerufen am 7.4.2021) M2 Bolivien: Kinderarbeit im Bergwerk Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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