global 1. Geographie- und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

5 1 global Geographie und wirtschaftliche Bildung Arbeitsheft

1. Auflage (Druck 0001) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2023 www.oebv.at Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. Redaktion: Andrea Truppe, Wien Herstellung: Alexandra Brych, Wien Umschlaggestaltung: Clemens Toscani, Agentur für Grafikdesign, Klosterneuburg Layout: Clemens Toscani, Agentur für Grafikdesign, Klosterneuburg Satz: CMS Cross Media Solutions GmbH, Würzburg Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, Wolkersdorf ISBN 978-3-209-11220-0 (global US 1 AH) global US AH 1 Schulbuchnummer: 210200 Mit Bescheid des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 23. Mai 2023, GZ 2021-0.726.850, gemäß § 14 Absatz 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch für die 1. Klasse an Mittelschulen und an allgemein bildenden höheren Schulen - Unterstufe - im Unterrichtsgegenstand Geographie und wirtschaftliche Bildung geeignet erklärt. Dieses Werk wurde auf der Grundlage eines zielorientierten Lehrplans verfasst. Konkretisierung, Gewichtung und Umsetzung der Inhalte erfolgen durch die Lehrerinnen und Lehrer. Liebe Schülerin, lieber Schüler, du bekommst dieses Schulbuch von der Republik Österreich für deine Ausbildung. Bücher helfen nicht nur beim Lernen, sondern sind auch Freunde fürs Leben. Kopierverbot Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist – § 42 Abs. 6 Urheberrechtsgesetz: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“ Umschlagbilder: Science Photo Library / picturedesk.com; deniscostille / Getty Images – iStockphoto Grafiken: Angelika Citak Illustrationen, Wipperfürth, Wolfgang Zettlmeier, Barbing Karten: Freytag - Berndt und Artaria KG, Wien Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

www.oebv.at Anna Hufnagl Wolfgang Kreutzer Elisabeth Mayer Ines Müllneritsch Christopher Pumberger Beratung: Christian Fridrich Arbeitsheft global 1 Geographie und wirtschaftliche Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Inhalt Leben und Wirtschaften im eigenen Umfeld Meine Traumklasse 4 Die Himmelsrichtung-Challenge 5 Österreich-Rallye 6 Bevölkerungsdichte in Italien 8 Kontinente und Ozeane – Wer bin ich? 9 Mystery: Die Sorgen der Familie Weber 10 Auch das kostet Geld 12 Arbeitsteilung in der Familie 14 Wohlstand und ein nachhaltiges Leben – geht das? 15 Von den Lebensweisen anderer lernen 16 Leben und Wirtschaften in der Welt Kinder und Arbeit 18 Was hat der Klimawandel mit Flucht zu tun? 19 Frauenwelten – Männerwelten – Menschenwelten 20 „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.“ (Malala Yousafzai) 21 So verbringe ich meine Freizeit 22 Gesundheit für alle Menschen? 23 Wer ist arm, wer ist reich? 24 Brasilien – ein Land der Gegensätze 25 Kinderarmut in Österreich 26 Die 17 Nachhaltigkeitsziele 27 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Leben und Wirtschaften beeinflussen eine nachhaltige Ernährung Wie wird das Wetter gemessen? 28 Klima und Klimazonen 29 Der Klimawandel 30 Der Klimawandel – Bild und Text auswerten 31 Wir schützen den tropischen Regenwald 32 Wie gut kennst du dich in den Tropen aus? 33 Wüsten der Erde 34 Schattenseiten der Landwirtschaft in Spanien und Italien 35 Klima in der Gemäßigten Zone Europas 36 Planet der Hühner 37 Internetrecherche: Leben und Forschen in Arktis und Antarktis 38 Mystery: Spaghetti Bolognese und der Untergang von Tuvalu 39 Leben und Wirtschaften mit Naturereignissen und Naturgefahren Die Erde bebt 40 Wenn Berge Feuer spucken 41 Tropische Wirbelstürme 42 Inselstaaten in Gefahr 43 Zu wenig Wasser 44 Der Wald muss klimafit werden! 45 Monsunregenfälle in Südasien 46 Hohes Risiko erfordert mehr Schutz 47 Gletscher weltweit 48 Nachweise Quellennachweis 49 Bildnachweis 49 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Meine Traumklasse 1 Zeichne eine Skizze deiner Traumklasse. Achte dabei auf folgende Punkte: • Verwende passende Symbole in der Skizze. • Erkläre diese Symbole in der Legende. • Beschrifte die Skizze mit einem Titel, deinem Namen und dem aktuellen Jahr. • Versuche Wünsche und Bedürfnisse, die dir wichtig sind, einzuzeichnen (zB Ruhe, Spaß, Freundschaft, gute Klassengemeinschaft, gegenseitige Unterstützung, …). (HK, III) M1 Meine Traumklasse 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

5 1 Beschrifte im M1 die Reiserichtung des Flugzeugs mit den Abkürzungen der Himmelsrichtungen. (OK, I) 2 Verwende eine Karte mit den Staaten Europas. Löse damit die folgende Aufgabe. (OK, I) Von Österreich aus gesehen liegt: a) Italien im b) Ungarn im c) die Schweiz im d) Tschechien im e) die Slowakei im f) Frankreich im g) Schweden im h) Russland im 3 Finde mit Hilfe eines Geomediums die Antworten zu folgenden Fragen. Tipp: Du musst zuerst die genannten Orte suchen. (OK, I) a) Ich lebe in Rust im Burgenland. Wenn ich nach Osten blicke, dann sehe ich welchen See? b) Ich lebe in Schladming in der Steiermark. Wenn ich nach Nordwesten sehe, blicke ich auf welchen 2 995 m hohen Berg? c) Ich fahre gerne mit dem Zug von Salzburg an einen See im Nordosten der Stadt. An welchen See fahre ich? d) Ich lebe im nördlichsten Teil Österreichs. Welcher Ort mit unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern befindet sich dort? M2 Orientieren mit einer Armbanduhr 09:00 Uhr vormittags 14:00 Uhr mittags 17:00 Uhr nachmittags 0 45 90 135 km Maßstab 1: 4 500 000 Höhen-/Tiefenschichten Grenzen Staatsgrenze Bundeslandgrenze Gewässer Fluss See über 5 000 m > 4 000 - 5 000 m > 2 000 - 4 000 m > 1 000 - 2 000 m > 500 - 1 000 m > 200 - 500 m 0 - 200 m Depression M1 Ein Rundflug über Österreich Am besten funktioniert die Orientierung anhand des Sonnenstandes mit Hilfe einer Armbanduhr: Richte den kleinen Zeiger (Stundenzeiger) auf die Sonne. Halte dabei die Uhr parallel zum Boden. Dann nimmst du die halbe Entfernung zwischen dem kleinen Zeiger und der Zwölf. Vormittags nimmst du die halbe Entfernung im Uhrzeigersinn, nachmittags gegen den Uhrzeigersinn. Diese Richtung zeigt Süden an. M3 So kannst du dich im Gelände orientieren. Die Himmelsrichtung-Challenge 4 Stelle mit Hilfe einer Armbanduhr und der Anleitung in M2 und M3 fest, wo Süden ist. Falls du keine Armbanduhr mit Ziffernblatt zur Verfügung hast, dann male einfach eine Uhr auf ein Blatt Papier. (OK, II) 5 Finde mit Hilfe eines Geomediums heraus: Wie weit ist dein Wohnort vom Großglockner entfernt? Gib auch die Himmelsrichtung an. (OK, II) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Österreich-Rallye In der folgenden Aufgabe begibst du dich allein oder in einem Team auf eine Rallye durch Österreich. Wie bei einem echten Rennen zählt neben der Geschwindigkeit auch die Genauigkeit. Denn wenn man vom richtigen Weg abkommt, verliert man wertvolle Zeit. 1 Löse mit Hilfe eines Atlas oder eines anderen Geomediums die Rallye. (OK, II) 2 Finde heraus, welches Bundesland oder welche Bundesländer du auf deiner Rallye nicht besuchst. (OK, I) Öffne eine topographische Karte von Niederösterreich: Start ist in der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit dem Namen (1) . Sie hat (2) Einwohnerinnen und Einwohner. Mit der Eisenbahn (Nebenbahn) geht es weiter Richtung Süden bis zum Ort St. Aegyd am Neuwalde. Anschließend fliegst du mit dem Helikopter nach Osten bis Wiener Neustadt. Dabei überfliegst du die zwei Berge „Dürre Wand“ und (3) „ Wand“. In Wiener Neustadt steigst du in den Zug (Hauptbahn) und fährst Richtung Südwesten. An der Grenze zwischen Niederösterreich und dem Bundesland (4) fährst du über den (5) bis zum Ort Mürzzuschlag. Auf eine Steiermarkkarte wechseln: Suche auf dieser Karte den Ort Mürzzuschlag. Hier steigst du in ein Schlauchboot und fährst auf dem Fluss (6) weiter nach Südwesten. Im Ort Bruck an der Mur wechselst du in einen Helikopter. Mit diesem geht es weiter Richtung Nordwesten bis zum Gesäuse. Durch dieses Tal fließt der Fluss (7) . Mit dem Mountainbike geht es den Fluss entlang Richtung Südwesten. Dabei passierst du ein berühmtes Stift (= Kloster) mit dem Namen (8) . Deine Mountainbike-Tour endet in Radstadt. Auf eine Salzburgkarte wechseln: Suche auf dieser Karte Radstadt. Am Bahnhof steigst du in den Zug (Hauptbahn) und fährst nach Westen bis Bischofshofen. Hier steigst du um und fährst mit dem Zug (Hauptbahn) weiter Richtung Süden und anschließend nach Westen bis zum Ort Zell am See. Dieser Ort liegt an einem See mit dem Namen (9) . Blickt man von diesem See Richtung Osten, sieht man einen Berg, der nach einem Tier benannt ist. Es ist der (10) . In Zell am See nimmst du den Bus Richtung Süden bis zum Ende des Kapruner Tals. Nicht weit von hier findest du den höchsten Berg Österreichs, den (11) . Er hat eine Höhe von (12) . M1 Rathausplatz der niederösterreichischen Landeshauptstadt M2 Berg mit der ältesten Gebirgsbahn der Welt M3 Berühmtes Kloster in der Steiermark M4 See in Salzburg 6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Österreich-Rallye Auf eine Kärntenkarte wechseln: Suche auf dieser Karte den höchsten Berg Österreichs. Du steigst von diesem Richtung Südosten ins Tal hinab bis zu einem Ort, der am Fuß dieses Berges ungefähr auf 1 288 m Seehöhe liegt. Dieser Ort heißt (13) und durch ihn fließt der Fluss (14) . Mit dem Schlauchboot fährst du auf diesem Fluss Richtung Süden und Osten. An seinem Ende fließt er in den Fluss (15) . Auf diesem Fluss geht es mit dem Schlauchboot weiter Richtung Osten zu einer Stadt, die an diesem Fluss liegt und etwa 15 000 Einwohnerinnen und Einwohner hat. Sie heißt (16) . Hier steigst du wieder in einen Helikopter und fliegst in die Landeshauptstadt Kärntens: (17) . Bei deinem Flug kommst du an drei großen Seen vorbei. Diese heißen (18) , (19) und (20) . Auf eine Tirolkarte wechseln: Suche auf dieser Karte den Berg Großvenediger. Es geht von hier mit dem Helikopter Richtung Westen bis zum ersten Berg, der in seinem Namen das Wort „Spitze“ trägt: (21) . Von diesem Berg steigst du Richtung Westen in ein Tal hinab. In diesem Tal fließt der Fluss (22) . Du folgst diesem Fluss und steigst in Mayrhofen in den Zug (Nebenbahn) und fährst Richtung Norden bis Jenbach. Hier fließt der Fluss (23) . Mit dem Rad geht es entlang des Flusses Richtung Westen weiter bis in die Landeshauptstadt von Tirol: (24) . Anschließend nimmst du den Zug (Hauptbahn) Richtung Westen und Südwesten bis nach Landeck. Danach fährst du mit der Seilbahn auf die Parseierspitze. Dieser Berg befindet sich in den (25) Alpen. Auf eine Vorarlbergkarte wechseln: Suche auf dieser Karte den Pass Hochtannberg. Wir besteigen in seiner Nähe ein Schlauchboot und folgen dem Fluss mit dem Namen (26) Richtung Nordwesten. Dieser Fluss fließt durch ein Gebirge, das nach einem Wald benannt ist (27) , und er mündet in einen großen See, den (28) . M5 Ort am Fuß des höchsten Berges Österreichs M6 Seen in Kärnten M7 Großvenediger M8 Hauptstadt Tirols M9 Landschaft in Vorarlberg 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

8 Bevölkerungsdichte in Italien 1 Öffne in deinem Atlas oder einem anderen Geomedium eine topographische Karte Italiens. (OK,I) 2 Markiere sechs dicht besiedelte Gebiete in M3. Finde anschließend die Namen dieser Gebiete (Städte) heraus. (OK, II) 3 Überprüfe mit Hilfe der topographischen Karte und der Karte zur Bevölkerungsdichte Italiens (M3) folgende Aussagen: (OK, III) richtig falsch Die Karte M3 ist eine topographische Karte. Die Bevölkerungsdichte ist oft an den Küsten höher. Die Bevölkerungsdichte ist oft entlang von Flüssen höher. Der Norden Italiens ist weniger dicht besiedelt als der Süden. In Italien ist nur die Hauptstadt Rom dicht besiedelt. Große Teile der Alpen und Apenninen (Gebirge) sind dünn besiedelt. 4 Erkläre, warum die Aussagen richtig oder falsch sind. Schreibe deine Erklärungen in dein Heft. (UK, II) M3 Bevölkerungsdichte Italiens (Quelle: EUROSTAT) Etsch Po Arno Tiber 0 130 260 390 km Maßstab 1:13 000 000 Staatsgrenze Fluss 2 000 und mehr 1 000 - 1 999 500 - 999 200 - 499 100 - 199 50 - 99 25 - 49 unter 25 Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km²) Italien hat ca. 60 Millionen (2021) Einwohnerinnen und Einwohner. Wenn man Russland und die Türkei nicht zu Europa zählt, befindet sich Italien somit nach Deutschland, Frankreich und Großbritannien an vierter Stelle. Wie in allen anderen Staaten der Welt ist die Bevölkerung Italiens nicht gleichmäßig über das Land verteilt. Aufgrund der Geschichte, der Versorgung und der Oberfläche der Landschaft gibt es Gebiete mit einer niedrigeren oder einer höheren Bevölkerungsdichte (M1). die Bevölkerungsdichte: gibt an, wie viele Menschen auf einem Quadratkilometer wohnen. Berechnung: Anzahl der Einwohner : Fläche in km2 Beispiel: unter 25 Einwohner pro km² = 1×1 km = 1 km² 1 km 1 km M1 Bevölkerungsdichte M2 Dorf im Piemont (Italien) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

9 1 Beschrifte die Kontinente und Ozeane in M1. (OK, I) 2 Finde heraus, um welche Kontinente und Ozeane es sich handelt. Nutze zur Unterstützung eine Weltkarte. (OK, II) a) Ich bin der größte Kontinent von allen und habe auch die meisten Einwohnerinnen und Einwohner. Wer bin ich? b) Im Norden meiner Landfläche befindet sich die größte Wüste der Welt. Ebenso fließt durch diese Wüste der längste Fluss der Erde. Wer bin ich? Wie heißen die Wüste und der Fluss? c) Ich bin der kleinste Kontinent. Ein Staat, der auf einem großen Teil meiner Oberfläche liegt, hat denselben Namen wie ich. In meiner Mitte befindet sich ein sehr bekannter Berg. Wer bin ich? Wie heißen der Staat und der Berg? d) Ich bin so groß, dass an meinen Küsten fünf Kontinente liegen. In meinen Gewässern liegt die berühmte Inselgruppe Hawaii. Welcher Ozean bin ich? Wie heißen die Kontinente? e) Ich grenze an alle drei Ozeane der Welt. Welcher Kontinent bin ich? f) In meinem hohen Norden ist es sehr kalt. Dort befindet sich die größte Insel der Erde. Welcher Ozean bin ich und wie heißt die Insel? g) In meinem Süden liegt eine Landschaft, die Pampa genannt wird. Wer bin ich? h) In meinen Gewässern sind schon viele Schiffe verloren gegangen. Besonders berüchtigt hierfür ist das Bermuda-Dreieck (Bermuda-Inseln). Wer bin ich? i) In meinen Gewässern liegen beliebte Urlaubsinseln wie die Seychellen oder die Malediven. Wer bin ich? j) Zahlreiche Halbinseln, wie Skandinavien oder die Apenninen-Halbinsel, prägen meine Küsten. Wer bin ich? 3 Gestalte selbst ein oder mehrere Rätsel für deine Mitschülerinnen und Mitschüler. (HK, III) Kontinente und Ozeane – Wer bin ich? ➀ ➁ A ➁ ➂ B ➁ ➂ C ➁ D ➀ E ➀ ➂ ➂ ➀ F G M1 Die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven 1 2 2 1 1 1 2 3 3 2 3 3 A B C D E F Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

10 Mystery: Die Sorgen der Familie Weber Thomas und Claudia Weber leben in Oberösterreich. Zu ihrem Hof gehören 20 Milchkühe. Außerdem bewirtschaften sie gemeinsam Wald und Ackerflächen. Die wichtigste Einnahmequelle des Ehepaares Weber ist der Verkauf von Milch. Herr und Frau Weber denken seit Langem daran, den Bauernhof für immer aufzugeben. Findet gemeinsam heraus, warum sich Familie Weber große Sorgen um die Zukunft ihres Bauernhofes macht und ihn aufgeben möchte. 1 Benenne möglichst viele Produkte aus österreichischer Landwirtschaft, die du regelmäßig konsumierst. (OK, I) 2 In Österreich gaben im angegebenen Zeitraum pro Tag durchschnittlich fast 20 Landwirtinnen und Landwirte ihren Betrieb auf. Benenne Bundesländer mit besonders starkem Rückgang (M4). (OK, I) 3 In Oberösterreich, wo das Ehepaar Weber lebt, haben in elf Jahren 14 270 Bauern aufgegeben. Berechne, wie viele das pro Jahr sind. (HK, I) 4 Das Wirkungsgefüge M3 zeigt dir wichtige Zusammenhänge in der Lebensmittelproduktion. Trage Zusammenhänge mit Pfeilen ein. Ein Beispiel findest du schon. (HK, II) Das Mystery: Gemeinsam findet ihr in Kleingruppen heraus, warum das Ehepaar Weber seinen Hof aufgeben möchte. 1. Schneide die Informationskärtchen, die du unter dem Code 56a5tb auf www.oebv.at findest, aus. 2. Fertige eine Überschrift im GWB-Heft an: „Warum Familie Weber daran denkt, ihren Hof aufzugeben.“ 3. Lege die Informationskärtchen nun auf. Inhalte, die zueinander passen, lege näher zusammen. 4. Am Ende klebst du die Kärtchen ins Heft und verbindest Zusammengehörendes durch Pfeile wie in M3. M2 Methode Mystery M3 Wirkungsgefüge (Beispiel) Warum wir beim Einkauf auf Regionalität achten sollten kurze Transportwege REGIONALE PRODUKTE geringere Umweltbelastung Arbeitsplätze in Österreich werden gefördert besserer Geschmack Ernte reifer Früchte frische Ware M1 Thomas und Claudia Weber aus dem Bezirk Kirchdorf (Oberösterreich) Verlorene Bauernhöfe in Österreich Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe nach Bundesländern, absolut und in Prozent, 1995 zu 2016 Tirol - 3.650 - 1.550 - 1.740 - 4.760 - 1.550 - 14.270 - 520 - 22.800 - 11.720 Vorarlberg Salzburg Kärnten Steiermark Ober- österreich Niederösterreich Wien Burgenland starker Rückgang mittlerer Rückgang schwacher Rückgang 239.100 Betriebe gesamt 162.000 1995 2016 32 von 100 M4 So viele Bauernhöfe werden in Österreich aufgegeben. (Quelle: Land schafft Leben, 2020) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Mystery: Die Sorgen der Familie Weber 11 Die Molkerei Für einen Liter Milch erhält Familie Weber 38 Cent von der Molkerei. Dort wird die Milch zu Käse, Topfen, Butter und Joghurt verarbeitet oder als Frischmilch abgepackt. Die Tiere Damit die billige Produktion von Milch möglich ist, werden Kühe gezüchtet, die immer mehr Milch geben. Viele Tiere leiden unter den Produktionsbedingungen. Die Landwirtinnen und Landwirte In der Nachbarschaft stellen auch viele andere Bäuerinnen und Bauern fest, dass sie für ihre Arbeit zu wenig Geld erhalten. Die Ausgaben liegen so manchmal über den Einnahmen. Die harte Arbeit lohnt sich für viele immer weniger. Der Handel Supermarktketten üben großen Druck auf die Produzentinnen und Produzenten aus. Sie wollen Milch, Fleisch, Obst oder Gemüse so billig wie möglich einkaufen, um mit günstigen Preisen Konsumentinnen und Konsumenten anzulocken. Konsumentinnen und Konsumenten Kundinnen und Kunden bevorzugen oft billige Produkte. Je weniger das Gemüse, das Fleisch oder die Milch kosten, desto mehr Konsumentinnen und Konsumenten besuchen das Geschäft. Konsumentinnen- und Konsumenteninformation Auf Milchverpackungen sind viele Informationen aufgedruckt, die über die Produktion informieren. Diese Gütesiegel garantieren regionale Produktion, Bio-Standards, Heufütterung, Tierschutz usw. Damit sind Preisunterschiede für Kundinnen und Kunden verständlich. Ehepaar Weber Erst vor vier Jahren hat das Ehepaar Weber einen neuen, sehr teuren Stall errichtet, damit die Tiere nicht mehr an Ketten angebunden werden. Dafür haben sich Herr und Frau Weber verschuldet. Auch die Mähmaschine und der Traktor müssen erneuert werden. Die Tierarztkosten sind ebenfalls gestiegen. Ein Ausweg? Da die Molkereien Bio-Milch teurer kaufen, überlegte das Ehepaar Weber, die Produktion umzustellen. Da diese Umstellung mehrere Jahre dauert und nochmals hohe Kosten verursacht, verzichtet das LandwirteEhepaar darauf. Die Werbung In einem Werbeprospekt einer Supermarktkette werden Butter und Joghurts beworben. „Nimm 2, zahl 1“ lautet die Aktion. Das bedeutet, dass diese Produkte um die Hälfte weniger kosten. Viele Kundinnen und Kunden fühlen sich angesprochen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Auch das kostet Geld Familie Horvats Haushalt Familie Horvat lebt in Hallein bei Salzburg und wohnt dort in einem Reihenhaus. Frau Horvat arbeitet halbtags in einer Bank und verdient etwa 1 450 Euro (Nettogehalt). Ihr Mann, Herr Horvat, arbeitete als Angestellter in einem Hotel. Nach der Wintersaison ist er aber momentan arbeitslos und bekommt eine monatliche Arbeitslosenzahlung von 1 200 Euro. Herr und Frau Horvat bekommen für ihre beiden Kinder Jakob (7) und Franziska (5) monatlich 258 Euro Familienbeihilfe vom Staat. Dieses Geld zahlt der Staat an alle Familien mit Kindern in Österreich aus, um sie zu unterstützen. 210 Euro bezahlen sie für den Kindergarten. Familie Horvat wohnt in einem gemieteten Reihenhaus, die Miete ist zuletzt auf 1 100 Euro pro Monat angestiegen. 60 Euro pro Monat sind noch zusätzlich für die Stromkosten einzurechnen. Daneben hat das Ehepaar einen Kredit aufgenommen, um zwei Autos zu bezahlen. Monatlich zahlen sie der Bank dafür 250 Euro zurück. Da Herr Horvat auf ein Handy verzichtet, zahlt die Familie nur einen Handyvertrag (22 Euro monatlich), der Vertrag mit dem Internetanbieter ist aber extra zu zahlen (20 Euro). Außerdem müssen Radio- und Fernsehgebühren (monatlich 25 Euro) bezahlt werden. Die Versicherungen für die Autos sind besonders günstig und kosten nur 88 Euro pro Monat, aber die Benzin- und Reparaturkosten machen rund 250 Euro aus. Manchmal fährt die Familie auch mit dem Bus oder der Bahn nach Salzburg und rechnet für den öffentlichen Verkehr Ausgaben von 30 Euro pro Monat ein. Schließlich haben die Eltern einen Bausparvertrag für ihre Kinder abgeschlossen, für den sie monatlich 100 Euro einzahlen. Für die Haushaltsversicherung zahlen sie weitere 12 Euro pro Monat. 1 Lies den Text „Familie Horvats Haushalt“ genau. (OK, I; HK, I) a) Markiere im Text mit einer Farbe die Einnahmen und mit einer anderen Farbe die Ausgaben der Familie Horvat. b) Berechne, wie viel Geld die Familie monatlich einnimmt und wie viel sie jeden Monat für gleichbleibende, wiederkehrende Zahlungen verbraucht. (Man nennt die gleichbleibenden Kosten Fixkosten.) c) Berechne, wie viel Geld der Familie monatlich bleibt, um Lebensmittel, Kleidung, Unterhaltung und Erholung (Urlaub) zu konsumieren (variable Kosten). d) Berechne, wie viel für vier Personen pro Tag übrigbleibt. M1 Herr und Frau Horvat überprüfen regelmäßig ihre Einnahmen und Ausgaben. 12 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Auch das kostet Geld Das Haushaltsbuch als Handy-App Mein Haushaltsbuch Go Budget – Money Manager Finanzmanager – Ausgaben & Geld Moneon – Ausgabenbuch Paymaster – Budgetmanager CoinKeeper – Ausgabentracker Haushaltsbuch Kostenmanager Bluecoins Finanzen und Haushalt Haushaltsbuch MoneyStats Buddy – Haushaltsbuch Haushaltsbuch Money Manager Haushaltsbuch MoneyCoach PFM Monefy: Ausgabenmanager Haushaltsbuch MoneyControl Fleur Budget Planner & Tracker Ausgaben – Budget Geld Manager Finfluence Fin – Haushaltsbuch Familien-Haushaltsbuch M2 Es gibt viele Handy-Apps, die als Haushaltsbuch genutzt werden können. Das Haushaltsbuch, das du im Schulbuch auf Seite 26 findest, kannst du auch in elektronischer Form führen. Im Google Playstore können kostenlose Apps downgeloadet werden (M2). So viel kosten Kinder Bis zu seinem 18. Geburtstag kostet ein Kind seine Eltern rund 150 000 Euro. In M3 siehst du, dass Kinder im Familienhaushalt eine wichtige Rolle spielen, und die monatlichen Kosten zwischen 784 und 842 Euro liegen. 30 € Freizeit Schule Kleidung Wohnen Gesundheit Nahrung 203 € 268 € 41 € 170 € 184 € 209 € 142 € 102 € 133 € 70 € 74 € Monatliche Ausgaben Kinder / 7 Jahre Kinder / 14 Jahre 784 € 842 € M3 So viel kosten Kinder. (Quelle: ASB Schuldnerberatungen GmbH) 2 Erkläre genau, warum die Kosten für Kinder steigen, wenn sie älter werden. (UK, II) 3 Notiere Kosten, die unter „Freizeit“ zusammengefasst werden. (UK, II) 4 Manchmal ist es notwendig, weniger Geld auszugeben. Überlegt zu zweit, wo ihr sparen könnt, um eure Eltern zu entlasten. Was könnt ihr in eurem Leben ändern? Notiert die Ergebnisse und vergleicht in der Klasse. (HK, III) 13 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

14 Arbeitsteilung in der Familie Bezahlte und unbezahlte Arbeit Du hast gelernt, dass Menschen vor allem im Haushalt oft Arbeiten erledigen, die nicht bezahlt werden. Dazu zählt die Herstellung einer guten Pizza, das Decken des Tisches und auch das Putzen und Waschen nach dem Essen. Betten zu überziehen, Wäsche zu waschen, Hausübungen zu kontrollieren und Angehörige zu pflegen sind genauso Aufgaben, die übernommen werden, ohne dafür Geld zu bekommen. Man unterscheidet zwischen bezahlter und nicht bezahlter Arbeit. Die Köchin oder der Koch in der Pizzeria arbeitet gegen Bezahlung. Wenn du zu Hause einen Pizzateig knetest und die Pizza in den Ofen schiebst, leistest du unbezahlte Arbeit. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit zu finden. Wer zu viel unbezahlte Arbeit leistet, hat vielleicht nicht mehr genug Zeit für andere Dinge. Daher ist es wichtig, in der Familie genau abzusprechen, wer welche Tätigkeiten im Haushalt übernimmt. Auch Kinder können ihre Eltern dabei unterstützen. 1 Löse das Kreuzworträtsel M1. Finde das Lösungswort heraus. (UK, II) 2 Nenne drei Berufe, die du aus den Antworten des Kreuzworträtsels ableiten kannst. (OK, I) 3 Überlege, ob du in deiner Familie manchmal auch unbezahlte Arbeiten übernimmst. Beschreibe diese Arbeiten. (UK, I) ▼6 ▼ 7/▶9 ▼3 ▶5 ▶4 ▼1 ▶8 ▼2 ▶10 1. Meine Mutter mir bei meiner Hausübung. 2. Wenn ich ihn nicht füttere, bellt er. 3. Am Wochenende kaufe ich oft für meine ein. 4. Arbeit bei der freiwilligen hilft vielen Menschen. 5. Wenn wir Hunger haben, wir gemeinsam. 6. Papa wäscht meine . 7. Mama die Wohnung, wenn es schmutzig ist. 8. Oma Kekse. 9. Wenn ich krank bin, mich meine Eltern gesund. 10. Am Wochenende mäht meine Schwester den Rasen im . M1 Es gibt auch Arbeiten, die nicht bezahlt werden und dennoch erledigt werden müssen. 4 Führe ein Interview. Befrage eine Person, die in deinem Haushalt lebt. Die Person sollte bereits erwachsen sein. Trage die Antworten auf die hier angeführten Fragen in Stichwörtern in dein Heft oder in ein Word-Dokument ein. (HK, II) M2 Interview mit einer erwachsenen Person deines Haushaltes Was können wir an der Aufteilung der Arbeit verbessern? Wie viele Stun- den unbezahlte Arbeit führst du pro Woche aus? Wie viele Stun- den bezahlte Arbeit führst du pro Woche aus? Hilft es, wenn ich Aufgaben übernehme? Falls ja, welche? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

15 1 Sieh dir M1 genau an und lies den Text M2 aufmerksam. Entscheide danach, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind. (UK, II) Aussage wahr falsch Viele Menschen leben nicht nachhaltig. Je mehr Geld sie zur Verfügung haben, desto weniger nachhaltig leben sie. Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, können nicht im Überfluss konsumieren und reisen. Daher wirkt sich ihre Lebensweise nicht negativ auf die Umwelt aus. Auf der Erde leben zehn Milliarden Menschen. Ungefähr eine dieser Milliarden muss mit einem Dollar pro Tag auskommen. Eine Milliarde Menschen ist für die Hälfte der Schadstoffe in der Luft verantwortlich. Kinder, deren Eltern acht Dollar pro Tag ausgeben können, werden mit dem Auto zur Schule gebracht. Die meisten Menschen auf der Welt bewegen sich auf zwei Rädern fort. Wohlstand bedeutet, dass Menschen wählen können, ob sie nachhaltig leben oder nicht. Leben wohlhabende Menschen weniger nachhaltig? Wohlstand und weniger Nachhaltigkeit in der Lebensweise hängen zusammen. Das bedeutet nicht, dass Menschen, die mehr Geld zur Verfügung haben, nicht nachhaltig leben können. Es bieten sich ihnen durch das verfügbare Geld einfach mehr Möglichkeiten, sich für nicht nachhaltige Lebensweisen zu entscheiden. Und genau das tun die meisten wohlhabenden Menschen auch. Giftige und für die Umwelt schädliche Stoffe werden etwa beim Autofahren in die Luft ausgestoßen. Aber auch bei der Produktion von Kleidung und Nahrungsmitteln entstehen Schadstoffe, die schlecht für die Umwelt sind. M1 zeigt, dass eine Milliarde Menschen der Weltbevölkerung pro Tag ungefähr einen Dollar zur Verfügung hat. Das Geld reicht nicht aus, um sich ein Fahrrad, Motorrad oder Auto anzuschaffen. Dieser Teil der Menschen kann sich höchstens Schuhe kaufen, um damit Strecken zu Fuß zurückzulegen. Im Gegensatz dazu gibt es (am anderen Ende der Grafik) eine Milliarde Menschen, die ungefähr 100 Dollar pro Tag zur Verfügung hat. Das ist sehr viel Geld. Daher können es sich diese Personen leisten, Strecken mit dem Flugzeug zurückzulegen. Eine Urlaubs- oder Geschäftsreise in mehreren tausend Kilometern Entfernung ist kein Problem. Diese reiche Milliarde an Menschen kann ihr Geld auch für andere Konsumgüter ausgeben: Spielkonsolen, moderne TV-Geräte, die neuesten Schuhe und so weiter. Wo liegt nun das Problem? Das sollst du herausfinden! M2 Wohlstand und Nachhaltigkeit $ 1 $ 10 $ 100 Schadstoffausstoß M1 Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Wohlstand der Menschen und der Umweltverschmutzung durch Verkehr und Konsum. Wohlstand und ein nachhaltiges Leben – geht das? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Von den Lebensweisen anderer lernen 1 Lies den Info-Text M1 aufmerksam. (OK, I) a) Unterstreiche in der Farbe grün Aspekte, die die Lebensweise indigener Bevölkerungsgruppen nachhaltig machen. b) Unterstreiche in der Farbe rot, weshalb indigene Bevölkerungsgruppen und die Gebiete, in denen sie leben, in Gefahr sind. 2 Gib nun wieder, aus welchen Gründen indigene Bevölkerungsgruppen und auch deren Lebensraum in Gefahr sind. (UK, II) 3 Du hast dir in deinem Leben wahrscheinlich selten Sorgen um deinen Lebensraum gemacht. Denke nun an Orte in der Natur, die dir besonders wichtig sind und an denen du dich gerne aufhältst. a) Nenne einen dieser Orte. Begründe die Wichtigkeit dieses Ortes in der Natur für dich. (UK, II) b) Überlege, was du an diesem Ort machen kannst, das im Einklang mit der Natur steht. (UK, II) Die Lebensweise indigener Bevölkerungsgruppen Weltweit gehören etwa 370 Millionen Menschen indigenen Völkern an, sie sind Nachfahren der Menschen, die als erste eine bestimmte Region bewohnt haben. Sie verteilen sich in über 90 Staaten auf allen Kontinenten. In Europa leben zB die Sami im Norden Norwegens, Finnlands, Schwedens und Russlands. Das Gebiet wird zusammengefasst auch Lappland genannt. Die indigenen Völker der Erde unterscheiden sich in ihrer Kultur stark voneinander. Mehr als die Hälfte der 7000 Sprachen, die es auf der Welt gibt, entfallen auf indigene Bevölkerungsgruppen. Sie haben unterschiedliche Bräuche und Rituale. Doch ein Aspekt ihrer Lebensweise vereint sie: die große Verbundenheit zur Natur ihrer Heimat. Sie leben meist schon über viele Generationen seit vielen Jahrzehnten in demselben Gebiet. Oft waren sie dort die ersten Bewohnerinnen und Bewohner. Mittlerweile sind sie in der Minderheit und müssen um ihre Art zu leben kämpfen. Es ist kein Zufall, dass die Gebiete indigener Völker Orte mit sehr großer Artenvielfalt und Biodiversität sind. Indigene Völker achten bei der Nutzung ihres Landes genau darauf, die Natur nicht zu überanstrengen. Wasser, Holz und andere Schätze werden nachhaltig und vor allem nicht zu intensiv genutzt. Denn es ist nicht nachhaltig, Ressourcen ohne Rücksicht darauf, ob diese sich wieder neu bilden oder nachwachsen, auszubeuten. Die Tier- und auch die Pflanzenwelt wird von den Menschen geschützt und respektiert. Ein Beispiel ist der Amazonasregenwald. Dort leben mehr als 400 unterschiedliche Säugetiere, über 1200 verschiedene Vogelarten, und die Gewässer sind mit ungefähr 3 000 Fischarten extrem vielfältig bewohnt. Indigene Bevölkerungsgruppen, die dort heimisch sind, nutzen den Regenwald, um ihre eigenen Bedürfnisse zu decken, und zerstören ihn dabei nicht. Die Lebensräume von indigenen Bevölkerungsgruppen sind zu einem großen Teil durch Gesetze geschützt. Leider werden die Menschen dieser Bevölkerungsgruppen und auch die Natur um sie herum dennoch zunehmend bedroht. Der Wunsch rücksichtsloser Menschen, die wertvollen Schätze der Natur auszubeuten, mitzunehmen und in viel Geld umzuwandeln, ist groß. Nur wenige denken daran, dass dieses Verhalten schlimme Folgen hat. Die dort lebenden Menschen wehren sich. Sie protestieren und versuchen für ihre Rechte und das Recht der Natur zu kämpfen (M2, M3). Trotzdem schaffen sie es nicht immer, ihren Lebensraum zu schützen. M1 Indigene Bevölkerungsgruppen weltweit leben nachhaltig. 16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

Von den Lebensweisen anderer lernen 17 c) Denke an dein Verhalten und auch an das Verhalten anderer Menschen an diesem speziellen Ort in der Natur. Möglicherweise hast du dich selbst – vielleicht unbewusst – schon einmal falsch verhalten und der Natur Schaden zugefügt. Beispiel: das Abspielen lauter Musik im Wald. Dort leben Tiere, die ihre Ruhe haben möchten und durch laute Geräusche gestört werden. Oder: wilde Fahrradtouren im Wald. Auch das stört die Tiere und zerstört außerdem auch den Boden. Erläutere Handlungen und Verhaltensweisen, die der Natur an deinem speziellen Ort schaden könnten. (UK, II) 4 Bearbeite diese Arbeitsaufgaben mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn. Die Bilder M2 und M3 zeigen Situationen, in denen sich Menschen aus indigenen Bevölkerungsgruppen für ihre Rechte und Lebensweisen einsetzen. Lies den Text und sieh die Bilder genau an. Beschreibe die Gedanken dieser Menschen in diesem Augenblick. (UK, I) Nachhaltigkeit braucht Vielfalt Die große Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten in den Lebensräumen indigener Bevölkerungsgruppen verrät uns, dass sie sehr gut auf ihre Umwelt achten. Je mehr der Mensch in die Natur eingreift und sie verändert, desto mehr schadet er der Pflanzen- und Tierwelt. Es wäre klug, etwas aus Lebensweise der Maori, der Waorani und vieler anderer indigener Völker zu lernen. 5 Erkläre, inwiefern wir aus den Lebensweisen indigener Bevölkerungsgruppen lernen können. (UK, II) M2 Rawiri Waititi ist Maori und vertritt seine Bevölkerungsgruppe im neuseeländischen Parlament. Der Streit um die Krawatte: Rawiri Waititi gehört der indigenen Bevölkerung der Maori an. Er setzt sich dafür ein, dass die Interessen der Maori gehört werden. Er wehrte sich im Februar 2021 dagegen, im Parlamentsgebäude eine Krawatte zu tragen. Dieses Kleidungsstück war bis dahin ein Muss. Wer gegen die Regel verstieß, musste das Haus verlassen. Mit seinem Protest hat Rawiri Waititi ausgedrückt, dass er das Recht hat, bei seiner Arbeit jedes Kleidungsstück zu tragen – auch die traditionelle Kleidung der Maori. Die Krawattenpflicht wurde nach dieser Beschwerde abgeschafft. M3 Eine Frau der Bevölkerungsgruppe der Waorani, die in Ecuador leben, protestiert in der Hauptstadt Quito. Die Brandrodungen im Amazonasregenwald zerstören ihren Lebensraum. Das Feuer tötet Pflanzen und Tiere und zerstört die große Artenvielfalt des Regenwaldes. Außerdem gefährdet es auch die Familie und die Freundinnen und Freunde dieser Frau. Es kommt sogar vor, dass Bewohnerinnen und Bewohner dieser umkämpften Gebiete sterben müssen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

18 Kinder und Arbeit 1 Lies den Bericht über Lucas und Beymar. Benenne Gefahren, die erwähnt werden. Zähle weitere Gefahren auf, denen Kinder in Bergwerken ausgesetzt sein können. (OK, I; UK, I) 2 Seit 2014 ist in Bolivien Kinderarbeit ab zehn Jahren erlaubt. Das wurde von manchen Kindern selbst verlangt. Ermittelt gemeinsam mögliche Gründe, warum sich sogar Kinder für Kinderarbeit einsetzen. (UK, II) 3 Stell dir vor, du könntest für eine Kinderzeitschrift ein Interview mit Lucas und Beymar führen. Notiere Fragen an die beiden Kinderarbeiter, die dich interessieren. (HK, II) 4 Verfasse abschließend einen kurzen Brief an Lucas und Beymar. Lege deinem Brief eine Zeichnung bei, die den bolivianischen Kindern Mut und Hoffnung gibt. (HK, III) M1 Kinderarbeit in den Minen von Potosí (Foto 2018) Die jüngsten Sprengmeister der Welt Es ist dunkel, staubig und stickig in den Bergwerken von Bolivien. Die Stollen sind an manchen Stellen so eng, dass nur ein Kind auf allen Vieren hindurchkriechen kann. Hier arbeiten Lucas (14) und sein Bruder Beymar (10) manchmal zehn Stunden lang am Tag. Mit Spitzhacken, Helmen und Lampen dringen sie tief in die Dunkelheit des Bergwerks vor, um Silber, Zinn und Blei aus dem Gestein zu schlagen. Die schmalen unterirdischen Gänge stecken voller Gefahren: Giftige Schwefeldämpfe, Steinstürze und Sprengstoffunfälle bedrohen das junge Leben der Brüder. Die Mine von Cerro Rico (Reicher Berg) befindet sich auf 4 000 Metern Höhe in den Anden. In der Nähe liegt Potosí, die höchstgelegene Großstadt der Welt. Genau wie Lucas und Beymar arbeiten hier 6 500 weitere Kinder – manche von ihnen sind erst sieben Jahre alt. Ihre Aufgabe ist es, tiefe Löcher in die Felswände zu hämmern, in die kleine Dynamitstangen gesteckt werden können. So sprengen die Kinder Gesteinsbrocken aus den Felswänden, in der Hoffnung kostbare Metalle zu finden. Doch die Minen von Cerro Rico sind schon so alt, dass die Ausbeute der jungen Bergarbeiter immer geringer ausfällt. Häufig sind die schweren Eisenwaggons, die die Kinder in mühevoller Arbeit ans Tageslicht schieben, nur mit wertlosem Gestein beladen. Deshalb müssen sie tiefer und tiefer in das Innere der Berge vordringen: bis dorthin, wo die Temperaturen schon fast 40 Grad erreichen und der Schwefelgehalt in der Luft das Atmen schwer macht. Wie alle Minenarbeiter glauben auch Lucas und Beymar, dass im tiefsten Innern der Berge ein böser „Tio“ (Teufel) sein Unwesen treibe. Damit der Tio ihre Stollen nicht einstürzen lässt, verstreuen die beiden Sprengmeister überall im Bergwerk Opfergaben. Meistens Zigaretten oder ein paar Brocken Brot. (https://www.geo.de/, abgerufen am 7.4.2021) M2 Bolivien: Kinderarbeit im Bergwerk Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

19 Was hat der Klimawandel mit Flucht zu tun? 1 Markiere im Text die Wörter, die du noch nicht kennst. Kläre, was sie bedeuten. (OK, I) 2 Arbeite aus der Grafik M1 und aus dem Text M2 Gründe für die Flucht von Menschen heraus. (UK, II) 3 Stell dir vor, du bist das Kind auf dem Foto M3. Schreibe deine Gedanken und Gefühle in dein Heft. (HK, II) M3 Die Insel Mousuni im Golf von Bengalen (Indien) versinkt wegen des Klimawandels im Meer. Der Meeresspiegel steigt. Die Menschen, die dort leben, müssen flüchten. (Foto 2016) Verlust von... Meeresspiegel steigt Klimawandel Wetterextreme Veränderung von Ökosystemen Lebensraum Ackerfläche Vieh Infrastruktur Artenvielfalt schrumpft Nutzung unangepasster Pflanzen Krankheiten Bodenqualität sinkt Schädlinge Tote Ernteausfälle und Hunger Flucht M1 Die Grafik zeigt, wie Klima und Flucht zusammenhängen. Klimaflüchtlinge Die Folgen des Klimawandels sind weltweit zentrale Ursachen für Hunger und Armut. Doch nicht nur das: Wenn klimatische Veränderungen zunehmend dazu führen, dass Ernten ausbleiben und extreme Wetterereignisse Lebensräume zerstören, sehen sich immer mehr Menschen dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Es folgt eine Klimaflucht. Die Weltbank schätzt, dass bis zum Jahr 2050 mehr als 140 Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen werden könnten. Der Grund: Die Auswirkungen auf ihren Lebensraum und ihre Lebensgrundlagen sind so dramatisch, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Vor allem Länder des globalen Südens werden vermehrt von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Ärmere Länder verfügen dabei meist über schlechtere Möglichkeiten, sich vor diesen Ereignissen zu schützen. Diese Länder haben oft auch nicht genug Geld, um die entstandenen Schäden beseitigen zu können. Ein Naturereignis trifft die Bevölkerung deshalb besonders hart. Im Schnitt werden 20 Millionen Menschen im Jahr aufgrund von klimabedingten Katastrophen innerhalb ihres Landes vertrieben. Doch nicht alle können fliehen. Am schlimmsten trifft der Klimawandel die Ärmsten der Armen, denn ihnen fehlt das Geld, um den schlechten Lebensbedingungen den Rücken zu kehren. Andere wiederum bleiben, weil sie körperlich nicht in der Lage sind zu fliehen, etwa aufgrund von Alter oder Krankheit. Ihre Ernährungssituation ist dabei besonders gefährdet. (vereinfacht und gekürzt nach: https://www.welthungerhilfe. de/, abgerufen am 7.4.2021) M2 Klimawandel als Fluchtursache Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

20 Frauenwelten – Männerwelten – Menschenwelten Viele Menschen fühlen sich in dem Körper wohl, in dem sie geboren wurden. Die meisten verstehen sich entweder als Frau oder als Mann. Es gibt auch Menschen, die sich biologisch oder gesellschaftlich nicht dem einem oder dem anderen Geschlecht zuordnen wollen. Für sie verwendet man die englische Bezeichnung „queer“. Die Übergänge zwischen den Geschlechtern sind also fließend. Ein Mensch, der zB männliche Geschlechtsorgane hat, kann sich als Frau verstehen oder aber eine undefinierte, dritte Identität nehmen, die weder eindeutig Mann noch eindeutig Frau ist. Man kann davon ausgehen, dass man nicht als Mädchen oder Bub geboren, sondern zu einem Teil auch dazu gemacht wurde. Das bedeutet, dass man das Verhalten angenommen hat, das die Gesellschaft von Mädchen oder Buben erwartet. Buben werden schon als Kleinkinder anders angezogen, sie tragen öfter Kurzhaarfrisuren und Hosen. Mädchen wiederum kauft man oft anderes Spielzeug als Buben. Daher entwickeln sich Buben und Mädchen auch anders und interessieren sich für unterschiedliche Dinge. Wenn jemand mit dieser „natürlichen“ Ordnung bricht, erscheint das der Umwelt vielfach als falsch oder als Regelverstoß. Über einen Buben, der sich einen Rock in der Schule anzieht, würden sich auch heute noch viele lustig machen, obwohl jede und jeder die Kleidung tragen sollte, die sie oder er mag. 1 Teilt eure Klasse mit einer Linie. Positioniert euch bei jeder Frage im Feld „Ja“ oder im Feld „Nein“. (UK, II) • Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Buben? • Hast du als Kindergartenkind manchmal lange Kleider getragen? • Hast du öfter Kurzhaarfrisuren getragen? • Sind Frauen und Männer gleichberechtigt in Österreich? • Sind Mädchen und Buben gleichberechtigt in Afrika? • Findest du, dass Mann und Frau sich die Hausarbeit teilen sollten? • Können Mädchen besser kochen? • Können Frauen besser Auto fahren als Männer? • Sollen Buben und Männer auch manchmal Röcke tragen? • Würdest du eine Conchita Wurst in deiner Klasse akzeptieren? • Willst du einmal so werden wie deine Mutter oder dein Vater? • Bist du gerne ein Bub oder gerne ein Mädchen? 2 Diskutiert gemeinsam die Ergebnisse. Begründet eure Meinungen. (UK, III) M1 Mann, Frau oder drittes Geschlecht? Conchita Wurst, geboren 1988 als Tom Neuwirth, Coming-out mit 13 Jahren, erfolgreiche Teilnahme an der Castingshow „Starmania“ im ORF, Songcontest-Sieger beim Eurovision Song Contest 2014, tritt seit 2019 nicht mehr als Kunstfigur „Conchita Wurst“ auf Seit ich denken konnte, wollte ich Céline Dion sein Sie sind in einem Dorf groß geworden. Wann hatten Sie Ihr Coming-out? Wurst: Ich bin mit Mädchenkleidern in den Kindergarten gegangen. Meine Mutter hatte Angst, dass ich deshalb ausgelacht werde, aber das ist nicht passiert. Mein bewusstes Coming-out hatte ich mit ungefähr zwölf oder 13 Jahren, als ich in Worte fassen konnte, was ich fühle. Bei einem Konzert im Rahmen der Pride-­ Feierlichkeiten werden Sie auch zwei Ihrer neuen Songs präsentieren. Sie machen jetzt nicht mehr Pop, sondern teilweise harte elektronische Musik. Warum? Wurst: Seit ich denken konnte, wollte ich Céline Dion sein – und ich hatte meinen Céline-Dion-Moment. Aber wenn ich etwas erledigt habe, muss ich etwas Neues machen. (https://www.augsburger-allgemeine. de, abgerufen am 7.4.2021) M2 Interview mit Conchita Wurst Coming-out: englischer Begriff für eine Phase, in der ein Mensch seine sexuelle Orientierung entdeckt und oft auch Freundinnen und Freunden und der Familie davon erzählt Pride-Feierlichkeiten: Die auf der ganzen Welt stattfindenden Pride-Paraden machen auf die Anliegen von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung aufmerksam. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

21 „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.“ (Malala Yousafzai) 1 Lies die beiden Texte M2 und M3 sowie die Bildunterschrift zu M1. Fasse in deinem Heft zusammen, was du über Malala erfahren hast. (OK, I) 2 Begründe die Kritik, die an Malala geübt wird. (UK, II) 3 Diskutiert in der Klasse, warum Bildung für alle Menschen wichtig ist. (HK, III) 4 Informiert euch über den Friedensnobelpreis. Überlegt Argumente, warum Malala diesen Preis verdient hat. (UK, II) M1 Malala Yousafzai hält am 12. Juli 2013, ihrem 16. Geburtstag, eine Rede im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag zum Malala-Tag erklärt, der künftig jedes Jahr an das Recht aller Kinder auf Bildung und besonders das von Mädchen erinnern soll. Im Jahr 2014 erhielt Malala den Friedensnobelpreis. Aus Malalas Leben Malala Yousafzai möchte allen Menschen auf der Welt von der Ungleichbehandlung von Jungen und Mädchen erzählen. Sie setzt sich dafür ein, dass Mädchen die gleichen Rechte wie Jungen bekommen. Schon als Kind war es für sie sehr wichtig, in die Schule gehen zu können und zu lernen. Doch das war in Pakistan nicht selbstverständlich. Als die Terrorgruppe „Taliban“ in ihrer Heimat die Macht übernommen hat, wurde allen Mädchen verboten, die Schule zu besuchen. Malala hat dagegen gekämpft. Tapfer hat sie die Verbote missachtet und ist weiter in die Schule gegangen. Nicht nur das: Sie forderte alle Mädchen auf, dasselbe zu tun. Außerdem setzte sie sich zusammen mit ihrem Vater, der damals Schuldirektor war, für die Bildung der Mädchen ein. Mit elf Jahren schrieb sie heimlich einen Blog bei der BBC, einem englischen Fernsehsender. Sie informierte darüber, was in ihrer Region geschah, seit die Taliban an die Macht gekommen waren. Ein Journalist wurde auf den Blog aufmerksam und interviewte Malala im Fernsehen. Dadurch erlangte sie Berühmtheit. Mit ihren Ansichten über das Schulrecht für Mädchen machte Malala sich Feinde in ihrer Heimat. Im Jahr 2012 wurde ihr von einem Taliban in den Kopf geschossen, als sie im Schulbus unterwegs war. Mit viel Glück überlebte sie den Anschlag. Seitdem lebt sie mit ihrer Familie in Großbritannien, denn in ihrer Heimat Pakistan ist es zu gefährlich für sie. Malala Yousafzai spricht seit dem Attentat viel über Rechte von Mädchen und Frauen. Im Jahr 2013 hielt sie eine Rede vor den Vereinten Nationen. Malala plädiert für das Recht auf Bildung für alle, wie es die UN-Kinderrechtskonvention festschreibt. Denn es gibt immer noch weltweit 60 Millionen Mädchen, denen dieses Recht verweigert wird. (https://www.kindersache.de/, abgerufen am 7.4.2021) M2 Wer ist Malala? Nicht alle schätzen Malala – warum? Während Malala im Westen schon fast wie eine Heilige verehrt wird, sieht das in ihrer Heimat Pakistan anders aus. Hier hassen viele sie sogar und ziehen über sie her. Man sieht sie als Marionette des Westens, die den Islam beschmutzt und damit auch ihr Land. Das ist sehr traurig, zeigt aber, wie tief doch die Gräben zwischen dem Westen und einem Land wie Pakistan sind. Viele Pakistaner sehen in Malala eine Verräterin an ihrer Sache. Von manchen wird sogar behauptet, dass der Westen das Attentat geplant hätte, um aus Malala eine Heldin zu machen. Gleichzeitig wird ihr vorgeworfen, mit ihrem Einsatz nur Geld verdienen zu wollen. So wurde von pakistanischen Privatschulen sogar ein „Ich bin nicht MalalaTag“ ausgerufen, als Protest gegen Malala. (https://www.kinderweltreise.de/, abgerufen am 7.4.2021) M3 Kritik an Malala Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

22 So verbringe ich meine Freizeit 1 Kreuze in der folgenden Tabelle an, wie du deine Freizeit gerne verbringst. Du kannst so viele Möglichkeiten wählen, wie du möchtest. Gib in der letzten Spalte an, wie oft in der Woche bzw. wie viele Stunden pro Tag du diese Beschäftigung machst. (OK, I) Freizeitaktivität Wie oft in der Woche? Wie viele Stunden pro Tag? im Freien spielen Freundinnen und Freunde treffen Musik- und Video-Streamingdienste nutzen ausruhen, entspannen Zeit mit der Familie verbringen anderen Menschen helfen DVDs oder Youtube schauen Hausübungen machen, lernen kommunizieren mit WhatsApp, Instagram, SnapChat, … im Internet surfen oder mit dem Internet etwas machen spielen am Computer, Tablet, Smartphone, mit Spielkonsolen Sport betreiben telefonieren ins Kino gehen Bücher, Zeitschriften oder Comics lesen Musik hören fernsehen kreativ sein (zB malen, basteln, singen, musizieren, …) mit der Jugendgruppe (zB Pfadfinder, Jugendrotkreuz, …) treffen Lernprogramme oder LernApps nutzen aktuelle Nachrichten verfolgen (im Fernsehen, Radio, Internet) 2 Vergleiche deine Tabelle mit der deiner Sitznachbarin oder deines Sitznachbarn. Untersuche, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt. (UK, II) 3 Wertet eure Tabellen in der Klasse aus. Erstellt eine Rangliste eurer Freizeitbeschäftigungen. Welche sind die beliebtesten, welche sind weniger beliebt? Gestaltet dazu ein Plakat. (HK, III) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

23 Gesundheit für alle Menschen? 1 Wähle die richtigen Antworten aus. Aus den gewählten Buchstaben ergibt sich das Lösungswort. (UK, II) a) Wofür steht übersetzt die Abkürzung WHO? G Weltgesundheitsorganisation F Weltbank B Weltwirtschaftsvereinigung E Welthungerorganisation b) Was ist eine der häufigsten Todesursachen in reichen Ländern? O Gehirnhautentzündung V Tuberkulose E Herz-Kreislauf-Erkrankungen D Malaria c) Der Zugang wozu ist für ein gesundes Leben besonders wichtig? L Internet K Strom S Trinkwasser P Benzin d) Tuberkulose, Malaria und AIDS sind … U Infektionskrankheiten E Erbkrankheiten A Herz-Kreislauf-Erkrankungen V Kinderkrankheiten e) Auf welchem Kontinent ist die Lebenserwartung am geringsten? U Australien MAsien N Afrika D Südamerika f) Wie heißt eine Organisation, die sich für die weltweite Gesundheitsversorgung einsetzt? I Mediziner ohne Zweifel D Ärzte ohne Grenzen H Doktoren ohne Angst D Pfleger ohne Kittel Das Lösungswort lautet: 2 Fasse anhand der Bilder M2 bis M4 in deinem Heft zusammen, was für eine gute Gesundheitsversorgung nötig ist. Ergänze, was nicht auf den Bildern zu sehen ist. (UK, II) Rund zwei Milliarden Menschen haben keine als „sicher“ eingestufte hygienische Toilette oder Latrine zur Verfügung – sieben von zehn der betroffenen Menschen leben auf dem Land, ein Drittel in einem der am wenigsten entwickelten Länder. (https://www.unicef.de/ abgerufen am 7.4.2021) M1 Globale Trends bei der Sanitärversorgung 3 Erläutere anhand der Texte M1 und M5, wie gut der Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen weltweit ist. Erkläre, welche Folgen eine mangelnde Versorgung mit sauberem Trinkwasser haben kann. (UK, II) M2 Sauberes Trinkwasser M3 Krankenhauspersonal M4 Impfung Drei Milliarden Menschen hatten 2017 keine einfache Waschgelegenheit mit Wasser und Seife zu Hause. In den am wenigsten entwickelten Ländern hatten fast drei Viertel der Bevölkerung keine Möglichkeit zum Händewaschen. Jedes Jahr sterben 297 000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, die durch mangelnde Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung verursacht werden. Unzureichende Sanitärversorgung und verschmutztes Trinkwasser tragen außerdem zur Übertragung von Krankheiten wie Cholera, Ruhr, Hepatitis A und Typhus bei. (https://www.unicef.de/, abgerufen am 7.4.2021) M5 Globale Trends für Hygiene Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=