vernetzt - digitale Grundbildung, Schülerbuch

Das Internet steckt in vielen Dingen Viele Autos können beispielsweise mithilfe von Sensoren selbständig einparken, beim Fahren auf der Autobahn die Spur halten, überholen oder den nötigen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern regeln. Nur für komplexe Fahrmanöver oder in Gefahrensituationen ist die Steuerung durch den Lenker oder die Lenkerin noch nötig. Zwar gibt es bereits Versuche für den Einsatz vollautonomer Fahrzeuge, wie etwa selbstfahrender Busse, aber in Österreich fehlen dafür noch gesetzliche Regelungen (Stand 2020). Smart Citys Nicht nur Gegenstände in unserem Haushalt werden immer „intelligenter“, auch das Zusammenleben in Städten wird immer mehr durch smarte Systeme unterstützt. Ein Bespiel dafür sind etwa Sharing-Dienste für Fahrräder, E-Scooter oder Autos. Über eine App oder direkt an der automatisierten Verleihstation kann ein Fahrzeug für einen bestimmten Zeitraum gemietet werden. Das Ziel solcher Sharing-Konzepte ist es, die Anzahl an Fahrzeugen in der Stadt zu reduzieren. Nicht jede Person braucht somit ein eigenes Auto und kann trotzdem jederzeit flexibel mobil sein. Hinzu kommt die Vernetzung von Stadtplänen mit den Fahrplänen öffentlicher Verkehrsmittel und aktuellen Verkehrsdaten in Apps. Dadurch können etwa aktuelle Staus einfach umfahren oder Alternativen beim Ausfall eines bestimmten öffentlichen Verkehrsmittels gefunden werden. Smarte Systeme für Menschen mit Behinderungen Die Vernetzung von Daten und Geräten kann auch für Menschen mit einer körperlichen Einschränkung sehr hilfreich sein. Viele Veranstaltungsräume wie Konzerthallen, Konferenzsäle oder auch Kirchen bieten mittlerweile etwa ein akustisches Verstärkersystem für Hörbehinderte an. Die Lautsprecheranlage des Raumes verbindet sich automatisch mit dem eigenen Hörgerät, die Sharing-Dienste: Nach einer Registrierung, die meist über eine App erfolgt, können Personen sehr einfach einzelne Gegenstände wie zum Beispiel Fahrzeuge kurzzeitig nutzen. Die Dauer des Verleihs wird in der Regel automatisiert gemessen und verrechnet. Smart Home Das Internet geht weit über das hinaus, was du dir im Browser am PC oder über dein Mobiltelefon ansehen kannst. Immer mehr Gegenstände, die wir täglich zuhause verwenden, sind miteinander vernetzt. Oft reagieren sie selbständig, also „intelligent“ (engl.: smart) auf ein bestimmtes Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner oder ein Ereignis: Der Kühlschrank beginnt zu piepsen, wenn seine Türe zu lange offensteht. Der Geschirrspüler regelt beim Spülen den Wasserverbrauch nach der Menge an Geschirr. Das Licht schaltet sich zu einer bestimmten Uhrzeit oder wenn eine Person den Raum betritt automatisch ein. Der Akku des Elektroautos in der Garage lädt automisch in den Nachtstunden, weil dann der Strom am günstigsten ist. Das Dachfenster schließt sich automatisch, sobald es zu regnen beginnt. Spracherkennung und künstliche Intelligenz Oft können diese automatisierten Tätigkeiten von Geräten oder Einrichtungsgegenständen per App vorprogrammiert oder ausgelöst werden. Immer mehr Gegenstände lassen sich auch über Spracherkennungssysteme wie Alexa von Amazon, Siri von Apple oder Google Assistant steuern. Über ein bestimmtes Signalwort, also z.B. „Alexa“ oder „Hey, Siri!“ wird der so genannte Smart Speaker aktiviert. Er zeichnet die Spracheingabe auf und sendet diese Aufzeichnung über das Internet an ein zentrales KI-System. Dieses analysiert den Inhalt des Sprachbefehls und schickt in Sekundenschnelle eine gesprochene Antwort an den Smart Speaker bzw. einen Befehl an das vernetzte Endgerät, wie etwa ein Leuchtmittel, das sich dann automatisch ein- oder ausschaltet. Autonome Steuerung Viele Systeme arbeiten mithilfe Künstlicher Intelligenz mittlerweile selbständig und sind nur noch teilweise auf die Eingabe und Steuerung durch den Menschen angewiesen. KI-System: KI steht für künstliche Intelligenz. Ein KI-System ist so programmiert, dass es immer wieder selbst dazulernt und auch eigene Entscheidungen trifft – wie es auch der Mensch aufgrund seiner Intelligenz macht. 200 6 Internet Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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