sprachreif 2, Schülerbuch

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 Mit einer digitalisierten Arbeitswelt konnten bis zur Corona-Pandemie nur wenige Unternehmen etwas anfangen. Ein Trend, den HR-Abteilungen am Radar hatten und dem sie mit gelegentlichen Aktivitäten Leben einhauchten, etwa einemHomeoffice-Tag proWoche – wenn die Führungskraft das duldete –, mit vereinzelten E-Learning-Angeboten oder Schulungen für ein Kollaboration-Tool. Mehr oder weniger langsam tastete man sich in den vergangenen Jahren an die Digitalisierung und die virtuelle Zusammenarbeit heran. Mit dem Lockdown mussten sich Firmen und auch Mitarbeiter von ihren kleinen Schritten Richtung „neues Arbeiten“ verabschieden und einen Zahn zulegen. In Windeseile musste ab Mitte März gelernt werden, wie man eigenständiger und mittels Zoom und Co virtuell mit Kollegen und dem Chef zusammenarbeitet. Nun schlägt die große Stunde der New-Work-Experten, die die Trends und einen Aufbruch in eine neue Arbeitswelt nach Corona rund um den Globus diskutieren und propagieren. Das Unternehmen New-Work Se mit Sitz in Deutschland, zu dem auch die Social-Network-Plattform Xing gehört, hat in einemThesenpapier aufgrund von Gesprächen und Meinungen von Vordenkern und Experten, etwa demNew-Work-Begründer Frithjof Bergmann, sieben Trends und Thesen dazu niedergeschrieben. #1: Die Bullshit-Jobs sind am Ende Ein Viertel der Arbeitskräfte in Industrieländern sieht keinen Sinn in ihrer Arbeit – sie halten ihren eigenen Job für bedeutungslos. Doch Menschen wollen nicht mehr in der Bedeutungslosigkeit arbeiten, sie wollen sich ausdrücken und entfalten. Viele haben den Stillstand der Krise genutzt, um innezuhalten, um ihre Arbeitswelt zu hinterfragen, um sich ihrer Wünsche bewusst zu werden, um die Atempause kreativ zu nutzen und um schlussendlich einiges zu ändern. Es gibt ein starkes Verlangen nach Neuem, die Arbeitswelt ist mitten in einem großen Wandel, was aber auch bedeutet, dass sich die Bildung mit dem neuen Arbeiten auseinandersetzen muss. Die Sinnfrage treibt nicht nur die Generation Y an, sondern stellt auch Führungskräfte vor neue Herausforderungen – Hierarchien und finanzielle Anreize weichen intrinsischer Motivation. Denn Arbeit muss Sinn machen und einenWert für die Gesellschaft haben. #2: Das Büro ist, wo Du bist Wir leben und arbeiten hybrid: konzentriertes und produktives Arbeiten im Homeoffice, soziale Kontakte und persönlicher Austausch am Arbeitsplatz. Die bessere Verteilung zwischen kurzfristigen, oft unterbrochenen Arbeitsphasen und vertiefenden, konzentrierten Arbeitsphasen macht uns und unseren Arbeitsalltag schöpferischer und leistungsfähiger. Dadurch haben Effektivität und Produktivität in der Krise durch Selbstbestimmtheit eine neue Bedeutung erlangt. Durch die gesteigerte Produktivität wird auch Arbeitszeit neu definiert. #3: Krise ist die Chance zur Requalifizierung 30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland brauchen neue Kompetenzen. Die gute Nachricht: Die Pandemie ist der Katalysator zur Requalifizierung. In der Krise wurde die Notwendigkeit, aber vor allem das Interesse an neuen Qualifikationen und Kompetenzen erkannt. Aus dem, was Menschen gerne und aus Interesse tun, entstehen neue Fähigkeiten, die für das neue Arbeiten wichtig wie nützlich sind, etwa Adaptionsfähigkeit, agiles Arbeiten, aber auch emotionale und soziale Fähigkeiten bekommen mehr Bedeutung. Die durch die Krise beschleunigte Digitalisierung lässt neue Zukunftskompetenzen entstehen. #4 Arbeit: Hier darf ich sein, wie ich bin Die emotionale, zwischenmenschliche Interaktion gewinnt – vor allem vor demHintergrund des technologisierten und digitalen Tempos – an Bedeutung. Die Corona-Pandemie rückt die Wertediskussion in den Vordergrund. Ethik, Fairness und das Wie Corona die Arbeitswelt neu formt Von sl | 29.09.2020 Das Bedürfnis nach Begegnung, Kollaboration statt Wettbewerb und das Ende der Bullshit-Jobs: Sieben große Trends und Thesen zeigen, wie wir arbeiten werden 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 107 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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