sprachreif 2, Schülerbuch

Einen Kommentar überarbeiten A32 Der Nachhaltigkeitsforscher Fred Luks äußert sich in der Tageszeitung Der Standard zur Corona-Krise, welche „Hoffnung“ mehr denn je zum zentralen Thema in der Gesellschaft werden hat lassen. Lesen Sie seinen Kommentar und halten Sie fest, was Luks unter Hoffnung versteht und welche Unterschiede er zwischen Hoffnung und Optimismus sieht. Diskutieren Sie im Plenum! SCHRITT 3 A33 Überprüfen Sie den Kommentar hinsichtlich seines Aufbaus. Nutzen Sie dazu folgende Checkliste! 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 […] Der Pessimismus ist bekanntlich der einzige Mist, auf dem nichts wächst. Dasselbe gilt freilich für den Optimismus: Auf ihm wächst auch nichts – vor allem keine bessere Welt. […] Prinzip Hoffnung Deshalb erfordert die Lage keinen Optimismus, sondern echte Hoffnung. Wer hofft, ist mit der Lage unzufrieden, will etwas ändern und weiß, dass man mit seinen Bestrebungen scheitern kann. Hoffnung ist eine aktivistische Haltung. Dass man eine gute Krise nicht verschwenden soll, gilt auch in diesen Zeiten. Das wird aber nur gelingen, wenn wir nicht fröhlich-naiv das Post-Corona-Paradies erwarten, sondern uns engagieren und über die Zukunft streiten. […] Der „Corona-Effekt“ Wer glaubt, Klimaerwärmung, Artensterben und andere (nicht nur ökologische) Probleme ließen sich im „Corona-Style“ aus der Welt schaffen, irrt gewaltig. Das Argument, dass sich doch jetzt die Natur erholt, ist an Plattheit kaum zu unterbieten. Natürlich sinken Emissionen, wenn die Wirtschaft abstürzt – beim Ende des Sowjetimperiums nannte man das den Gorbatschow-Effekt. Die optimistische Vorstellung, nun gebe es einen „Corona-Effekt“, übersieht die demokratiepolitischen und ökonomischenKostendesCorona-Krisenmanagements. Nachhaltigkeit entsteht nicht, indemman Freiheitsrechte dauerhaft einschränkt und dieWirtschaft vor die Wand fährt. Illiberale Nachhaltigkeit ist gar keine. Für den dringend notwendigen Umbau der Wirtschaft braucht man vor allem sehr viele sehr gute Ideen, wie diese Wirtschaft gerechter und umweltverträglicher werden kann. […] Gründe zur Hoffnung gibt es dennoch. Entschlossene Politik ist sicher auch ohne Angstrhetorik und dauerhafte Freiheitsbeschränkungen möglich. Und dass Politik die Erkenntnisse der Wissenschaft berücksichtigt, ist großartig […]. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann eine Wirtschaft nachhaltig florieren. […] Ja, die Krise kann eine Chance sein – aber nur dann, wenn wir nicht einem fröhlich-naiv-faulen Optimismus anhängen. Diese bequeme Form der Selbstberuhigung wird die Welt nicht verbessern. Was wir brauchen, ist Hoffnung – denn nur Hoffnung motiviert Engagement. Und dieses Engagement wird dringend gebraucht […]. QUELLE: https://www.derstandard.at/story/2000117621748/krise-als-chance-hoffnung-statt-optimismus; (abgerufen am 03.01.2021) 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 Krise als Chance? Hoffnung statt Optimismus Von Fred Luks | 22.05.2020 ✓ Können Sie das Ereignis, den Artikel oder die Situation, auf die sich die Autorin oder der Autor bezieht, klar identifizieren und benennen? ✓ Ist die Meinung des Autors klar erkenntlich? ✓ Sind mehrere Argumente im Text vorhanden, die diese Meinung stützen? ✓ Finden Sie mehrere typische stilistische Elemente? Welche? ✓ Appelliert der Text an Sie, einer Meinung mit dem Autor zu sein oder etwas zu unternehmen? ✓ Bearbeitet der Text alle geforderten inhaltlichen Punkte und liegt dabei im Wortlimit? A34 Tauschen Sie Ihre Kommentare aus A31 und überprüfen Sie den Kommentar einer Mitschülerin/eines Mitschülers auf die Kriterien der obigen Checkliste. Verfassen Sie ein Feedback. B 75 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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