BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

23 Mensch Darmzotten sind kleine, bis zu 1mm große Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Die Schleimhaut dient als Schutz und erzeugt Enzyme, die im Dünndarm Eiweiß und Kohlenhydrate abbauen. Im Dünndarm wirken auch die Verdauungssäfte von Leber und Bauchspeicheldrüse. Die Leber ist die größte Drüse des Körpers. Die Leber besteht aus drei Lappen und ist von Blutgefäßen und Gallengängen durchzogen. Sie hat zentrale Steuerungsaufgaben im Stoffwechsel und speichert Nährstoffe, vor allem Kohlenhydrate. Dadurch versorgt sie Organe des Körpers gleichmäßig mit Nährstoffen. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Die Leber erzeugt die Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung wichtig ist. Die Gallenflüssigkeit macht Fette mit Wasser vermischbar. Außerdem bindet sie Abbauprodukte des Stoffwechsels, die dann über den Darm ausgeschieden werden. Die Gallenflüssigkeit wird in der Gallenblase gespeichert. Die Bauchspeicheldrüse erzeugt am Tag 1,5–3 Liter Bauchspeichel, der in den Dünndarm fließt. Er enthält Enzyme, die Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate abbauen. Im Dünndarm wird Eiweiß in Aminosäuren zerlegt und Fette werden in Glycerol und Fettsäuren gespalten. Die Kohlenhydrate werden zu Einfachzuckern abgebaut. Diese Stoffe werden durch die Darmzotten aufgenommen und gelangen in den Blutkreislauf und die Lymphe (siehe Seite 44). Eine weitere Aufgabe der Bauchspeicheldrüse ist die Produktion der Hormone (Botenstoffe), die für den Kohlenhydratstoffwechsel nötig sind (siehe Seite 73). Am Ende des Dünndarms enthält der Speisebrei keine Nährstoffe mehr. Der restliche Speisebrei gelangt weiter in den Dickdarm. Der erste Abschnitt des Dickdarms ist der sackförmige Blinddarm. Von ihm zweigt der 5–8 cm lange Wurmfortsatz ab. Auf den Blinddarm folgen der U-förmige Grimmdarm und der Enddarm. Im Dickdarm wird den flüssigen Resten der Nahrung das Wasser entzogen. Von den unverdaulichen Resten (Ballaststoffen) leben Darmbakterien. Sie produzieren zB Methan und Schwefelwasserstoff, aber auch Vitamine. Die unverdaulichen Nahrungsreste werden im Dickdarm durch die Muskeln der Darmwände weiterbewegt. Im Enddarm wird der Stuhl gesammelt und bei Füllung ausgeschieden. Die Nahrung benötigt für ihren Weg bis zum Enddarm ein bis drei Tage. Der After ist mit zwei Ringmuskeln verschlossen. 1 2 3 4 6 5 8 13 14 7 9 10 11 12 B 2 Das Verdauungssystem: 1 –Mundhöhle, 2 – Zunge, 3 –Speicheldrüsen, 4 –Speiseröhre, 5 – Leber, 6 –Magen, 7–Gallenblase, 8 –Bauchspeicheldrüse, 9 –Dünndarm, 10 –Grimmdarm, 11 –Blinddarm, 12 –Wurmfortsatz, 13 –Enddarm, 14 –After Zusammenfassung Das Verdauungssystem dient der Zerlegung und der Aufnahme der Nahrung in den Körper. Es besteht aus Mundhöhle, Zähnen, Speiseröhre, Magen und Darm mit seinen Anhangsorganen Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Diese Organe tragen zur Zerlegung der Nahrungsinhaltsstoffe bei. Wirk- und Nährstoffe und Wasser gelangen durch die Darmwand ins Blut. Unverwertbare Stoffe werden ausgeschieden. Darmmuskulatur Blutgefäße innere Darmwand Darmzotten B 3 Aufbau des Dünndarms Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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