BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

24 Ernährung, Verdauung und Krankheit Arbeitsheftseite 12 Was ist eine Essstörung? Bei Essstörungen spielt die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung eine zentrale Rolle im Leben. Gründe für diese seelische Erkrankung können zB Stress, Kummer oder eine veränderte Selbstwahrnehmung sein ( B 1). Essstörungen sollten jedenfalls durch eine Ärztin oder einen Arzt und mit psychologischer Unterstützung behandelt werden. Unbehandelt können sie die Gesundheit oder sogar das Leben gefährden. Welche Essstörungen gibt es? Das typische Anzeichen von Magersucht (Anorexie) ist ein starker Gewichtsverlust. Betroffene verwenden extreme Diäten, Erbrechen, viel Bewegung, Medikamente, die den Appetit verringern, (Appetitzügler) und Abführmittel. Es kommt zu einer verzerrten Körperwahrnehmung. Die Betroffenen fühlen sich unattraktiv und oft sogar übergewichtig ( B 2). Als Folgen können Schäden am Nervensystem und Herz-Kreislaufsystem auftreten. Bei Mädchen bleibt oft die Regelblutung aus. Der Energieumsatz ist herabgesetzt. Ein ständiges Kältegefühl ist eine Folge. Organschäden können zum Tod führen. Bei der Ess-Brech-Sucht (Bulimie) folgt auf Essanfälle ein selbst ausgelöstes Erbrechen. Die Erkrankung bleibt meist lange unerkannt, weil die Betroffenen ein normales Körpergewicht haben. Das selbst ausgelöste Erbrechen wird mit der Zeit zu einem unvermeidbaren Reflex. Durch die Säure des Magensaftes kommt es zu Schäden an Speiseröhre, Rachenraum und Zähnen. Zusätzlich verwendete Abführ- und Entwässerungsmittel schädigen den Darm. Mineralstoffmangel kann zum Herzstillstand führen. Bei der Binge-Eating-Disorder werden regelmäßig innerhalb kurzer Zeit ungewöhnlich große Mengen von Nahrungsmitteln aufgenommen, ohne dass die Betroffenen hungrig sind. Da nicht erbrochen wird, ist meist Übergewicht die Folge. Was ist Diabetes? Bestimmte Hormone (Botenstoffe, siehe Seite 73) sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel gleichbleibt. Der Blutzuckerspiegel gibt die Menge des Zuckers im Blut an. Das Hormon Insulin ist dafür verantwortlich, den Blutzuckerspiegel zu senken, zB nach einer Mahlzeit mit vielen Kohlenhydraten. Als normal gilt ein Wert von 75–120mg Glucose/100 ml Blutserum (siehe Seite 36). Wenn der Blutzuckerspiegel regelmäßig erhöht ist, spricht man von Diabetes ( B 3). Nach ihrer Entstehung unterscheidet man zwei Arten von Diabetes. B 1 Essstörungen sind oft eine Folge von Stress und Kummer. B 2 Bei Magersucht ist die Körperwahrnehmung gestört. B 3 Ein Blutzuckermessgerät dient zur Bestimmung der Glucose im Blut. Zusatzmaterial 5vr5ts Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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