BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

36 Das Blut (1) Arbeitsheftseite 18 Aus welchen Bestandteilen besteht Blut? Mithilfe des Mikroskops kann man erkennen, dass Blut keine einheitliche rote Flüssigkeit ist. Blut besteht zu etwa 56% aus der Blutflüssigkeit, dem Blutplasma, und zu rund 44% aus den Blutzellen ( B 1). Das Blutplasma ist die Flüssigkeit des Blutes. Es transportiert gelöste Nährstoffe und Abfallstoffe durch den Körper. Es sorgt auch dafür, dass die Körperwärme verteilt wird. Das Blutplasma besteht zu 90% aus Wasser und enthält auch Traubenzucker, Mineralstoffe und Eiweiß, zB Fibrinogen. Das Fibrinogen ist gemeinsam mit den Blutplättchen für die Blutgerinnung verantwortlich. Durch die Blutgerinnung hört das Blut zu fließen auf und Wunden werden verschlossen. Wenn die für die Blutgerinnung zuständigen Bestandteile aus dem Blutplasma entfernt werden, bleibt das Blutserum über. Zu den Blutzellen zählen die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen. Die roten Blutkörperchen (Erythrocyten) sind scheibenförmige, kernlose Zellen ( B 2). Sie enthalten das Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff, der ihnen ihre Färbung gibt. Hämoglobin kann Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid kurzzeitig an sich binden. So transportieren die roten Blutkörperchen den Sauerstoff von den Lungenbläschen in alle Teile des Körpers. Sie bringen auch einen Teil des Kohlenstoffdioxids aus dem Körper wieder zur Lunge zurück. Der größere Teil des Kohlenstoffdioxids wird im Blutplasma an Wasser gebunden und gelangt so zur Lunge zurück. Rote Blutkörperchen werden nach etwa vier Monaten Lebensdauer in der Milz und der Leber abgebaut. Neugeborene besitzen noch sehr viele rote Blutkörperchen, die in den ersten Tagen nach der Geburt abgebaut werden. Der rote Blutfarbstoff wird zersetzt und färbt die Haut mancher Babys gelblich. Man spricht von einer Neugeborenen-Gelbsucht. Die weißen Blutkörperchen (Leukocyten) sind die „Gesundheitspolizei“ des Körpers. Sie sind bewegliche Zellen mit Zellkern ( B 3). Sie können in den Körper eingedrungene Krankheitserreger unschädlich machen. Weiße Blutkörperchen bewegen sich ähnlich wie Amöben (siehe BioTOP 2). Sie sind auch in der Lage, gegen den Blutstrom oder durch die Wand der Blutgefäße zu wandern. So gelangen sie an alle Stellen des Körpers, um Krankheitserreger zu bekämpfen (siehe Seite 45). Treten Krankheitserreger im Körper in erhöhter Anzahl auf, dann steigt die Anzahl der weißen Blutkörperchen. Daher kann eine Erhöhung der Anzahl der weißen Blutkörperchen im Blut ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Weiße Blutkörperchen haben eine Lebensdauer von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Die Blutplättchen (Thrombocyten) sind keine ganzen Zellen, sondern Bruchstücke von Zellen ( B 4). Sie werden von Zellen im Knochenmark abgeschnürt. 56% flüssige Bestandteile (Blutplasma) 44% feste Bestandteile (Blutzellen) Blutserum Stofftransport, Infektionsabwehr Gerinnungsstoffe Blutgerinnung Blutplättchen Blutgerinnung 150 000 – 450 000/μl weiße Blutkörperchen Infektionsabwehr 4 000 – 10 000/μl rote Blutkörperchen Sauerstofftransport 4,6–5,9 Mio/µl (Männer) 4,0–5,2 Mio/µl (Frauen) B 1 Bestandteile und Aufgaben des Blutes (1 µl = 1/1000ml) B 2 Rote Blutkörperchen (2 400-fache Vergrößerung) B 3 Weißes Blutkörperchen (4 500-fache Vergrößerung) Zusatzmaterial xj2yi6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum es Verlags öbv

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