BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

47 Mensch Bei der Geburt können winzige Mengen kindlichen Blutes in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Dadurch werden im Blut der Mutter Antikörper gegen den Rhesusfaktor gebildet. Das Immunsystem merkt sich das in Form von Gedächtniszellen. Bei einer neuerlichen Schwangerschaft mit einem Kind, dessen Blut wieder Rhesus-positiv ist, gelangen die Antikörper durch den Mutterkuchen (die Plazenta) in den Blutkreislauf des Kindes. Dort greifen sie die kindlichen Blutzellen an, was zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod des Kindes führen kann. Heute kann dies durch Medikamente vermieden werden, die diese Antikörperbildung verhindern. Wie funktionieren Impfungen? Dringt ein Krankheitserreger in den Körper ein, werden Gedächtniszellen gebildet. Diese werden beim erneuten Eindringen des Erregers in den Körper schnell aktiviert. Sie teilen sich häufig und erzeugen in kurzer Zeit große Mengen an Antikörpern. Die Erreger werden so schnell bekämpft, dass meist keine Krankheitsanzeichen auftreten. Der Körper ist immun (unempfindlich) gegen diesen Erreger. Heilimpfungen („passive Immunisierung“) unterstützen das Immunsystem eines bereits erkrankten Menschen. Durch die Impfung werden dem Körper Antikörper zugeführt, die ihn bei der Genesung unterstützen. Es gibt keine anhaltende Immunität. Bei Schutzimpfungen („aktive Immunisierung“) wird dem Körper ein abgeschwächter oder gentechnisch veränderter Krankheitserreger zugeführt (Gentechnik siehe Seite 97). Das regt den Körper dazu an, selbst Antikörper gegen diesen Erreger zu bilden. Es entstehen Gedächtniszellen, die eine langanhaltende Immunität ermöglichen ( B 4). Wenn viele Menschen Antikörper entwickelt haben, entsteht eine sogenannte Herdenimmunität. Dann können Krankheitserreger sich nicht mehr so leicht ausbreiten. Daher können Pandemien, also weltweit auftretende Infektionskrankheiten wie COVID-19, durch weitreichende Impfprogramme eingedämmt werden. Verträglichkeit Verklumpung B 3 Verträglichkeit und Verklumpung des Blutes Zusammenfassung Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems. Heilimpfungen führen dem Körper Antikörper zu. Schutzimpfungen enthalten abgeschwächte oder gentechnisch veränderte Krankheitserreger. Herdenimmunität entsteht, wenn viele Menschen Antikörper entwickelt haben. Das schränkt die Ausbreitung von Krankheitserregern ein. Krankheitserreger Bildung von Antikörpern und Gedächtniszellen Abschwächung des Krankheitserregers Schutzimpfung Immunität B 4 Die aktive Immunisierung 1 Vergleicht in der Klasse eure Blutgruppen und notiert, wer wem Blut spenden könnte. 2 Erkläre mit eigenen Worten den Unterschied zwischen einer aktiven und einer passiven Immunisierung. Mach mit E W Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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