BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

58 Stress und Erkrankungen des Nervensystems Arbeitsheftseite 29 Was ist Stress? Bei besonderen Beanspruchungen wie freudigen Ereignissen oder herausfordernden Aufgaben sind Menschen Stress ausgesetzt. Im Körper wird das Hormon Adrenalin freigesetzt (siehe Seite 73). Der Körper bereitet sich damit auf den Einsatz aller seiner Kräfte vor. Der Blutzuckerspiegel wird erhöht, damit mehr Energie verfügbar ist. Der Atem wird beschleunigt und der Pulsschlag gesteigert, um den erhöhten Sauerstoffbedarf zu decken. Nach einem solchen Ereignis braucht der Körper eine Erholungsphase. Bei sehr großer Freude kann es zum positiven Stress, dem Eustress, kommen. Manche Menschen erleben Eustress, wenn sie verliebt sind. Dann haben sie das Gefühl, vor lauter Energie Bäume ausreißen zu können. Auch eine gemeisterte Herausforderung oder Sport können Eustress auslösen. Im täglichen Leben kommt es aber manchmal vor, dass sich der Körper nach besonderen Ereignissen nicht erholen kann. Dieser Stress kann die Gesundheit schädigen. Er kann zu andauernder Nervosität und verschiedenen körperlichen Beschwerden, wie zB Bauchschmerzen, Herz- und Kreislaufproblemen oder Schlafstörungen, führen. Diese Form von negativem Stress wird Disstress genannt. Wie wirkt sich negativer Stress auf die Gesundheit aus? Es kann vorkommen, dass Gedanken an eine Situation zB Bauchschmerzen auslösen. Gründe dafür können zB ein Streit, Liebeskummer, Angst, Trauer oder Arbeitsdruck sein. Der Körper ist dann negativem Stress ausgesetzt. Seelische (psychische) Probleme können einen Menschen so stark belasten, dass sie körperlich (somatisch) krank machen können. Deshalb nennt man diese Beschwerden auch psychosomatische Beschwerden. Übelkeit, Magenschmerzen und Kopfschmerzen zählen dazu ( B 1). Warnsignale des Körpers können Schlaflosigkeit, das Gefühl unter großem Druck zu stehen, ein Gefühl von Leere und eine große Müdigkeit sein. Bleibt die Belastung über einen längeren Zeitraum bestehen, kann es in weiterer Folge zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen. Der Weg zu der Erkrankung führt über mehrere Stationen, doch am Ende stehen körperliche und geistige Erschöpfung. Bei manchen Menschen kann starker Stress auch Migräne auslösen. Migräne ist eine Krankheit mit starken, pulsierenden Kopfschmerzen. Oft kommen Lichtempfindlichkeit und Übelkeit dazu. Wenn ein Mensch mit Stresssituationen nicht umgehen kann, besteht die Gefahr, dass er zu Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen greift. Vielleicht versucht er auch, sich durch Essen zu entspannen. Das stellt aber auf Dauer zusätzliche Risikofaktoren für die Gesundheit dar! Angst Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen Hautprobleme Darmprobleme Liebeskummer Stress Trauer Herzprobleme, hoher Blutdruck Übelkeit, Magenbeschwerden B 1 Übersicht über Beschwerden, die durch seelische Belastungen hervorgerufen werden können Wenn du das Gefühl hast, dass du häufig negativem Stress ausgesetzt bist oder du dich oft überfordert fühlst, solltest du darüber sprechen. Deine Eltern, deine Lehrerin oder dein Lehrer oder andere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner können dir sicherlich weiterhelfen. Du kannst auch mit Beraterinnen und Beratern von Rat auf Draht 147 www.rataufdraht.at darüber sprechen. Diese können dir weitere Kontakte zur Verfügung stellen, falls dies nötig ist. Erste Hilfe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=