BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

74 Die Pubertät Arbeitsheftseite 37 Was ist die Pubertät? Die Pubertät ist eine Zeit der Veränderung vom Kind zum Erwachsenen. Die Pubertät ist die Zeit, in der Jugendliche ihre eigene Persönlichkeit entdecken und lernen, zu sich selbst zu finden. Es ist die Zeit der ersten Verliebtheit und der ersten sexuellen Erfahrungen. Was verändert sich in der Pubertät? Der Körper wird dem Körper einer bzw. eines Erwachsenen immer ähnlicher. Er wächst jetzt besonders schnell. Es kann zu Schmerzen in den Gelenken oder zu einem Ziehen in den Knochen und Muskeln kommen. In den weiblichen und männlichen Hormondrüsen werden in der Pubertät vermehrt Geschlechtshormone gebildet. Dadurch verändern sich die Geschlechtsorgane. Es kommt zur ersten Regelblutung bzw. zum ersten Spermienerguss. Die Drüsen unter den Achseln und im Genitalbereich werden aktiv. Man schwitzt nun häufiger. Der Geruch des Schweißes verändert sich und wird stärker. Die Talgdrüsen erzeugen vermehrt Fett, das die Poren verstopfen und Hautunreinheiten erzeugen kann ( B 1). Werden Hautunreinheiten ausgedrückt oder aufgekratzt, entstehen kleine Wunden in der Haut. Durch sie können Krankheitserreger in den Körper eindringen. Sorgfältige Körperpflege ist daher wichtig. Während der Pubertät können neue Gefühle auftauchen. Vielleicht ist man zum ersten Mal verliebt, fühlt sich unverstanden oder schließt neue Freundschaften ( B 2). Die Ansichten können sich verändern und manchmal werden all diese Veränderungen als herausfordernd empfunden. Auch die Stimmungslage kann schwanken. Mädchen oder Buben werden plötzlich auf eine andere, noch unbekannte Art und Weise interessant. Der Geschlechtstrieb erwacht. Sexuelle Bedürfnisse tauchen auf und Jugendliche fühlen sich nicht nur seelisch, sondern auch körperlich zu einer anderen Person hingezogen. Es entsteht der Wunsch nach Zärtlichkeit und einer intimen Beziehung. Intim (Latein) bedeutet „sehr vertraut“ und auch „beste Freundin, bester Freund“. Bei einer intimen Beziehung spielt auch Sexualität eine Rolle. Diese Bedürfnisse werden oft als neu und verwirrend empfunden. Unsicherheit und fehlende Erfahrungen können Ängste hervorrufen. Gerade jetzt sind Personen, denen man sich anvertrauen kann, besonders wichtig. Freude und Sorgen können mit Freundinnen und Freunden, Geschwistern und vielleicht auch mit den Eltern geteilt werden. Jede neue Erfahrung hilft, sich selbst und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse genauer kennenzulernen. Immer mehr gelingt es, Wichtiges und Unwichtiges zu unterscheiden. Schrittweise lernt man, eine Partnerschaft zu führen. Es ist wichtig, mit Freundinnen oder Freunden über die eigenen Gefühle und Probleme sprechen zu können. Vielleicht geht es ihnen ja ganz ähnlich. Eine Person, mit der man ehrlich reden kann und der man vertraut, ist eine wichtige Unterstützung. Bei Rat auf Draht (Tel. 147, www.rataufdraht.at) gibt es Beraterinnen und Berater, mit denen man über alle Sorgen und Probleme sprechen kann. Sie beantworten alle Fragen und kennen Einrichtungen, die in der Nähe weiterhelfen können. Bei Bedarf stellen sie gleich einen Kontakt zu der betreffenden Stelle her. Für Fragen rund um das Thema Sexualität und Verhütung gibt es spezielle First Love-Ambulanzen. Hier kann man auch online und anonym Informationen und Unterstützung bekommen (www.firstlove.at). Hausärztinnen oder Hausärzte, Frauenärztinnen oder Frauenärzte und Vertrauenslehrerinnen oder Vertrauenslehrer sind ebenfalls Ansprechpersonen, die Fragen beantworten können. Weißt du… Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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