BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

73 Mensch Was machen die Hormondrüsen? Es gibt viele Hormondrüsen im Körper, zB die Schilddrüse und die Bauchspeicheldrüse ( B 3). Die Steuerung der Hormondrüsen erfolgt durch die Hirnanhangdrüse, auch Hypophyse genannt. Sie schüttet ihrerseits Hormone aus, die für die Steuerung der meisten anderen Drüsen benötigt werden. Unterstützt wird sie dabei vom Hypothalamus, einem Abschnitt des Zwischenhirns ( B 1). Die Schilddrüse ist die größte Hormondrüse des Körpers. Sie befindet sich unterhalb des Kehlkopfes ( B 2). Thyroxin ist ein Hormon, das in der Schilddrüse gebildet wird. Es beeinflusst den Stoffwechsel, indem es die Verbrennung von Nährstoffen beschleunigt und den Sauerstoffverbrauch im Gewebe erhöht. Iod ist für die Produktion des Schilddrüsenhormons nötig. Fehlt Iod, arbeitet die Schilddrüse mehr und vergrößert sich (Kropf). Eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme. Bei der Schilddrüsenüberfunktion ist der Stoffwechsel beschleunigt und der Blutdruck erhöht. Menschen mit dieser Störung haben oft hervortretende Augen. Die Bauchspeicheldrüse bildet zwei Hormone, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen: Insulin und Glucagon. Diese Hormone sind Gegenspieler und halten den Blutzuckerspiegel etwa auf gleichbleibender Höhe. Nach Mahlzeiten steigt der Blutzuckerspiegel kurzfristig an. Dann wird Insulin freigesetzt. Dieses führt wieder zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels ( B 4). Beim Sport sinkt der Blutzuckerspiegel. Glucagon und Adrenalin bewirken, dass der Blutzuckerspiegel wieder ansteigt. Der normale Blutzuckergehalt liegt bei 75–120mg Glucose/100ml Blut. Liegt der Blutzuckerspiegel dauerhaft über einem Wert von 120mg Glucose/100ml Blut, spricht man von Diabetes (siehe Seite 24). Auch in anderen Drüsen werden Hormone gebildet: Adrenalin wird in den Nebennieren gebildet und bringt den Körper in Alarmbereitschaft (siehe Seite 58). In der Zirbeldrüse wird Melatonin gebildet. Mithilfe dieses Hormons wird der Tag-Nacht-Rhythmus geregelt. Östrogen und andere weibliche Geschlechtshormone (siehe Seite 81) werden in den Eierstöcken gebildet. Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon (siehe Seite 75) und wird hauptsächlich in den Hoden gebildet. Soll-Wert: 75–120mg/100ml Blut Ist-Zustand zu hoher Blutzuckerspiegel Ist-Zustand zu niedriger Blutzuckerspiegel Bauchspeicheldrüse Insulinausschüttung Bauchspeicheldrüse Glucagonausschüttung B 4 Insulin und Glucagon werden in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Zusammenfassung Hormone sind Botenstoffe, mit deren Hilfe viele Vorgänge im Körper geregelt werden. Die Informationen werden über das Blut und die Lymphe zu den Organen transportiert. Hormone werden in Drüsen, wie zB der Schilddrüse, gebildet. Insulin, Glucagon und Adrenalin sind Beispiele für Hormone. 1 Recherchiere Hormone, die in der Medizin eingesetzt werden. 2 Erkläre mit eigenen Worten die Steuerung des Blutzuckerspiegels durch Hormone. 3 Bestimmte Hormone, wie zB Erythropoietin (EPO), können auch zur Leistungssteigerung im Sport eingesetzt werden. Man spricht dann von Doping. Diskutiert dieses Thema in der Klasse. Teilt euch dazu in zwei Gruppen auf: Eine argumentiert für Doping, die andere dagegen. Sammelt eure Argumente auf einem Plakat. Mach mit W W W, S Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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