BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

99 Vererbung Herbizide wirken auf alle Pflanzen gleich. Daher werden spezielle Gene in zB Nutzpflanzen eingebaut, die diese Pflanzen resistent gegen Herbizide machen. Wenn Herbizide zB auf einem Feld eingesetzt werden, dann werden die veränderten Nutzpflanzen nicht geschädigt. Ein mögliches Einsatzgebiet ist der Rapsanbau ( B 4). Herbizidresistenzen sind aber problematisch. Natürlich vorkommende Pflanzenarten werden durch den Einsatz von Herbiziden gehemmt. Das gefährdet die von ihnen abhängigen Insekten. Ein wichtiges Züchtungsziel bei Obst ist die Resistenzsteigerung gegen Pilzinfektionen. Außerdem werden neue Sorten entwickelt, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden. Durch Gentechnik können Pflanzen mehr Vitamine produzieren. So wurde zB ein Gen in eine Reispflanze („Goldener Reis“) eingeschleust, wodurch im Reis der Gehalt an einer Vorstufe von Vitamin A deutlich erhöht wurde ( B 5). Dieser Reis soll dem weit verbreiteten Vitamin-AMangel in Entwicklungsländern entgegenwirken. Es gibt Anbauversuche in den USA und Philippinen. Welche Auswirkungen haben transgene Pflanzen? Beim Einsatz von gentechnisch veränderten (transgenen) Pflanzen ist es wichtig, dass die natürliche Vermehrung verhindert wird. Die Erbanlagen sollen sich auch nicht mit Wildpflanzen vermischen. Sonst könnten Wildpflanzen zB resistent gegen Herbizide werden, wodurch der ursprüngliche Vorteil wieder verloren geht. Daher werden die Pflanzen so verändert, dass sie nur unfruchtbare männliche Blüten oder nicht keimfähige Samen ausbilden. Das bedeutet allerdings, dass für jede Aussaat neues Saatgut angekauft werden muss. Dies geschieht vor allem bei Raps, Sonnenblumen und Mais. Es ist unmöglich, die Langzeitfolgen von gentechnisch veränderten Pflanzen und ihren Produkten auf Umwelt und Menschen zu 100% zu erforschen. Bei einigen gentechnisch veränderten Pflanzen konnte durch die Forschung jedoch belegt werden, dass Langzeitfolgen unwahrscheinlich sind. Verschiedene Länder legen unterschiedliche Maßstäbe für die Unbedenklichkeit fest. In den USA werden gentechnisch veränderte Pflanzen seit 1996 angebaut und verwendet. In Österreich gibt es ein Anbauverbot für gentechnisch verändertes Saatgut. Gentechnisch veränderte Produkte können jedoch eingeführt werden, zB gentechnisch veränderte Sojabohnen. Nahrungsmittel, die solche Produkte enthalten, müssen deutlich gekennzeichnet sein. Transgene Lebewesen dürfen in Österreich nur zu medizinischen Zwecken und zur Forschung verwendet werden. B 4 Rapspflanzen können durch Gentechnik herbizidresistent gemacht werden. B 5 Goldener Reis enthält die Vorstufe zu Vitamin A. Zusammenfassung Die Pflanzenzucht hat eine lange Geschichte. Heute setzt man Gentechnik zur Entwicklung von Sorten mit bestimmten Merkmalen ein. In Österreich ist der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen jedoch verboten. 1 Liste die wichtigsten Nutzpflanzen auf, die in Österreich angebaut werden. Recherchiere, seit wann diese Pflanzen vom Menschen verwendet werden. Erstelle dazu eine Zeitleiste. 2 Recherchiere Argumente, die für und gegen den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen sprechen. Mach mit W W, S Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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