BioTOP 1, Schulbuch

122 Der Mensch beeinflusst Lebensräume Arbeitsheftseite 62 Der Mensch beeinflusst zahlreiche Lebensräume. Dadurch werden viele Pflanzen- und Tierarten verdrängt oder verschwinden. Der Mensch trägt aber auch Verantwortung! Jede oder jeder kann einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten (siehe Seiten 124–125)! Wie beeinflusst der Mensch die Artenvielfalt? In Millionen Jahren sind zahlreiche Arten entstanden, die sich an bestimmte Lebensbedingungen angepasst haben (siehe Seite 121). Andere Arten sind ausgestorben, weil sie sich nicht an Veränderungen (zB Wärme oder Kälte) anpassen konnten. Manche Lebensräume sind auch durch Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche oder Überflutungen verschwunden. Das alles sind natürliche Vorgänge. Heutzutage greift der Mensch jedoch sehr stark in die Natur ein. Er beeinflusst und zerstört die Lebensräume zahlreicher Pflanzen und Tiere. Viele von ihnen sind dadurch vom Aussterben bedroht. Weltweit verschwinden täglich etwa 150 Arten (Artensterben). Sie sind damit für immer verloren. In Europa sind 1/4 der Lurche, 1/5 der Kriechtiere und jeder siebente Vogel bedroht. Wie beeinflussen Straßen und Siedlungen Lebensräume? Der Mensch baut neue Straßen ( B 1) und Siedlungen ( B 2). Ursprüngliche Lebensräume und Reviere werden zerteilt oder verschwinden ganz. Tiere müssen auf der Suche nach Futter oder für die Fortpflanzung weite Strecken zurücklegen. Dabei überqueren sie gefährliche Straßen. Pflanzen können nicht mehr bestäubt werden. Als Schutzmaßnahme gibt es zB „grüne Brücken“ für Rehe und andere Tiere. Sie ermöglichen ihnen ein sicheres Überqueren von Straßen. Lurche werden zB durch Schutzzäune geschützt (siehe Seite 90). Wodurch sind Blumenwiesen bedroht? Der Mensch legt Wiesenflächen zusammen, um Heu für zB Rinder zu gewinnen ( B 3). Damit mehr Heu erzeugt werden kann, werden die Wiesen zB mit dem Harn und Kot der Tiere gedüngt. Dadurch werden dem Boden Nährstoffe zugeführt und bestimmte Pflanzenarten wachsen stärker. Sie verdrängen die ursprünglichen Arten. Durch intensive Nutzung verschwinden ¾ der Wiesenpflanzen. Durch das Düngen wachsen die Pflanzen schneller und können öfter gemäht werden. Dadurch verschwinden alle Blüten auf einmal. Es gibt keine Nahrung mehr für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Blumen können keine Samen bilden und sich nicht vermehren. In den letzten 30 Jahren sind aus den Wiesen ¾ aller Insekten verschwunden. Wenn es weniger Insekten gibt, gibt es weniger Nahrung für Lurche, Kriechtiere und Vögel. Auch sie sind daher bedroht. Die Erhaltung von Blumenwiesen, der Verzicht auf Dünger und das Mähen erst nach der Samenreife sind wichtige Beiträge zum Artenschutz! Breite Traktorreifen drücken den Boden außerdem nicht so stark zusammen und schonen Lebewesen, die darin wohnen. B 1 Straßen zerschneiden ursprüngliche Lebensräume. B 2 Neue Siedlungen entstehen. B 3 Große Wiesenflächen werden gemäht. B 4 Kleine Felder werden von Hecken und Wegen begrenzt. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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