BioTOP 1, Schulbuch

48 Verwandte des Haushundes Arbeitsheftseite 24 Die Verwandten des Haushundes gehören ebenfalls zur Klasse der Säugetiere und zur Ordnung der Raubtiere. Der Wolf ist der Vorfahre des Haushundes Haushunde stammen von Wölfen ab ( B 1). Wölfe sind sehr anpassungsfähig und können in der Wüste oder in eisigen Gebirgen überleben. Früher waren sie auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde verbreitet. Sie wurden aber überall vom Menschen gejagt. In Mitteleuropa wurden sie fast ausgerottet. In Österreich leben wieder einige Wolfsfamilien und einzelne Wölfe ziehen auf Partnersuche durch. Bei uns dürfen sie nicht gejagt werden. Wölfe erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 2 m und eine Schulterhöhe von bis zu 90 cm. Ihre Beute besteht hauptsächlich aus Rehen, Hirschen und Wildschweinen, aber sie fressen auch Hasen, Nagetiere und Schafe. Außerdem stehen Früchte, Obst, Aas und – in der Nähe menschlicher Siedlungen – Essensreste auf ihrem Speiseplan. Wölfe leben in Rudeln. Das sind Familiengruppen, die aus mehreren Tieren bestehen. Innerhalb eines Rudels herrscht eine strenge Rangordnung. Das Rudel wird von einer Leitwölfin und einem Leitwolf angeführt. Jedes Tier hat seine ganz bestimmte Stellung und Aufgabe im Rudel. Ein geselliges Zusammenleben im Rudel ist nur möglich, wenn sich die Tiere untereinander verständigen können. Wie Haushunde verwenden Wölfe dafür eine Körpersprache, Duftstoffe oder Laute (zB Heulen). Als Rudel können Wölfe gemeinsam auch größere Beutetiere töten. Anders als Haushündinnen werden Wölfinnen nur einmal im Jahr läufig (siehe Seite 47). Im Frühling kommen in einer geschützten Höhle die blinden und tauben Welpen zur Welt. Sie sind Nesthocker und erkunden erst drei Wochen nach der Geburt die Umgebung. Unsere Haushunde zeigen Verhaltensweisen, die denen der Wölfe ähnlich sind. Die menschliche Familie stellt ihr Rudel dar. Mit Urin, Kot und durch Bellen markieren Hunde ihr Gebiet, das sogenannte Revier. Das Bellen ersetzt das Heulen des Wolfsrudels. Der Rotfuchs ist bei uns weit verbreitet Das Fell des Rotfuchses ist am Rücken rot und auf der Vorderseite weiß gefärbt ( B 2). Der Rotfuchs wird bis zu 1,2 m lang. Er lebt in Wäldern, aber man trifft ihn auch in den Randgebieten, Friedhöfen und Parks der Städte an. Dort findet er gute Lebensbedingungen. Tiere, die auch in der Nähe des Menschen leben, bezeichnet man als Kulturfolger. Im unterirdischen Fuchsbau bringt die Fähe (weibliches Tier) im Frühling die blinden und tauben Welpen zur Welt. Sie sind Nesthocker und verlassen nach drei Wochen erstmals den Bau ( B 3). Der Rotfuchs ist ein Einzelgänger, der in der Dämmerung auf die Jagd geht. Er ist nicht wählerisch und frisst Feldmäuse, Regenwürmer, junge, alte und schwache Rehe und Hasen, Vögel, Früchte sowie Aas. B 1 Wölfe Füchse können, wie alle Säugetiere, den Erreger der Tollwut übertragen. Tollwut ist eine sehr ansteckende, tödliche Krankheit. Nähert sich dir ein Wildtier ohne Angst, könnte es Tollwut haben. Handle ruhig und entferne dich vom Tier. Informiere die Försterin oder den Förster oder die Polizei. In Österreich ist seit dem Jahr 2008 kein Fall von Tollwut aufgetreten. Bei Tieren in anderen Ländern, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika, ist jedoch Vorsicht geboten. In Europa gibt es Fälle von Fledermaus-Tollwut. Weißt du … B 2 Der Rotfuchs B 3 Junge Füchse bei ihrem Bau Zusatzmaterial bs7h3w Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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