BioTOP 1, Schulbuch

55 Säugetiere Das Wildkaninchen Das Wildkaninchen ist graubraun gefärbt und kleiner als der Feldhase ( B 5). Es wird nur etwa 45 cm lang. Seine Ohren sind kürzer als beim Feldhasen. Wildkaninchen leben auf lockeren, sandigen Böden, wie zB in der Nähe von Flüssen (Augebiete). Dort können sie ihre langen Bauten graben ( B 6). Sie sind gesellig und leben in Gruppen (Kolonien). Wildkaninchen fressen in der Dämmerung oder nachts. So werden sie von ihren vielen Feinden, wie Rotfuchs, Eulen oder Marder, schlechter gesehen. Ihre Nahrung besteht aus Pflanzen, Wurzeln und Rinde. Das Wildkaninchen ist kein Langstreckenläufer. Seine Beine sind kürzer und nicht so kräftig gebaut wie die des Feldhasen. Bei Gefahr verschwindet es hakenschlagend im Bau. Außerdem warnen Kaninchen ihre Nachbarn durch Klopfen („Trommeln“) mit den Hinterbeinen auf den Boden. Das Weibchen „setzt“ 5- bis 6-mal jährlich je 5–9 Jungtiere. Diese sind – im Gegensatz zu den Jungtieren des Feldhasen – nackt, blind und taub. Die Jungtiere werden im Bau von der Mutter versorgt, bis sie das Nest verlassen können. Kaninchen sind Nesthocker. Ursprünglich waren die Wildkaninchen in Südwesteuropa beheimatet. Von dort aus verbreiteten sie sich immer weiter. In ihrem natürlichen Lebensraum beeinflussen sich die Anzahl der Kaninchen und ihrer Feinde gegenseitig (siehe Seite 119). Ohne Feinde können sich Kaninchen stark vermehren und zu einem richtigen Problem werden. In vielen Teilen Europas wurde die Anzahl der Wildkaninchen jedoch durch verschiedene Krankheiten stark verringert. Durch die Vergrößerung von Feldflächen werden Lebensräume wie Waldränder und Hecken vernichtet. In Österreich sind Wildkaninchen selten. Man findet sie nur mehr im Donauraum und im Osten und Südosten des Landes. Kaninchen als Heimtiere Entscheidest du dich für ein Kaninchen als Heimtier, solltest du einiges bedenken ( B 7). Ein Kaninchen braucht viel Platz für Bewegung und Gesellschaft. Ein Meerschweinchen ist kein geeignetes Partnertier. Deine Kaninchen brauchen Heu, Gemüse und Obst als Nahrung. Schnell wirst du herausfinden, was deinen Tieren besonders gut schmeckt. Achte aber unbedingt darauf, dass sie auch naturbelassene Äste zum Nagen und Trinkwasser zur Verfügung haben. B 5 Das Wildkaninchen Wohnkessel B 6 Ein Kaninchenbau B 7 Kaninchen sind auch Heimtiere. Zusammenfassung Hasen und Kaninchen gehören zu den Hasentieren. Stiftzähne hinter den Schneidezähnen sind typisch für das Hasengebiss. Feldhasen sind Einzelgänger. Ihren oberirdischen Ruheplatz nennt man Sasse. Wildkaninchen leben in Kolonien in unterirdischen Bauten. Kaninchen brauchen auch als Heimtiere Gesellschaft und Auslauf. 1 Betrachte das Bild und vergleiche die Augen der Tiere. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für sie? Notiere. 2 Milan meint: „Ich lasse meinen Hund beim Spazierengehen immer frei laufen! Der schadet niemanden!“ Was meinst du dazu? Formuliere eine Antwort. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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