BioTOP 1, Schulbuch

76 Greifvögel und Eulen Arbeitsheftseite 39 Vielleicht hast du am Tag schon einmal einen Greifvogel bei der Jagd beobachten können oder in der Nacht den Ruf einer Eule gehört. Diese Vögel jagen zu unterschiedlichen Tageszeiten nach Beutetieren. Dadurch machen sie einander weniger Konkurrenz – sie müssen nicht um die Beute streiten (siehe Seite 117). Greifvögel und Eulen bilden jeweils eine eigene Ordnung innerhalb der Klasse der Vögel. Welche Merkmale haben Greifvögel? Greifvögel jagen tagsüber. Sie besitzen zwei kräftige Greiffüße mit spitzen, gekrümmten Krallen. Drei Zehen sind nach vorne gerichtet und eine nach hinten. Mit den Greiffüßen packen sie ihre Beute. Außerdem haben sie einen scharfen Hakenschnabel. Die Jungtiere der Greifvögel sind Nesthocker. Sie können selbst noch nicht auf die Jagd gehen und müssen daher gefüttert werden. In Österreich sind alle Greifvögel geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Heimische Greifvögel Anmutig fliegt der Steinadler über die Berge. Auf offenen Flächen kann er seine Beute gut entdecken. Er ernährt sich von Säugetieren (zB junge Gämsen oder Murmeltiere) und Vögeln, frisst aber auch Aas. Seine Flügelspannweite beträgt bis zu 2,2 m. Im Segelflug gleitet er mit ausgebreiteten Flügeln ohne Flügelschläge durch die Luft. Hat er ein Beutetier entdeckt, greift er im Sturzflug an. Mit den Zehen seiner Greiffüße fängt und tötet er seine Beute. Mit dem scharfen Hakenschnabel reißt er Stücke aus dem Tier und verschlingt sie ( B 1). Kleine Knochen kann er verdauen. Fellreste und Federn werden als sogenanntes Gewölle herausgewürgt. Sein großes Nest, den Horst, errichtet der Steinadler auf alten Bäumen oder in Felsnischen. Wenn die Nahrung knapp ist, dann tötet das älteste Jungtier oft seine jüngeren Geschwister. So muss es nicht mit den anderen teilen. Der Turmfalke baut keine Nester, sondern nutzt Felsspalten oder alte Nester von zB Krähen. Er beobachtet die Umgebung von einem Ast aus und jagt auf Feldern und Wiesen ( B 2). Hauptsächlich ernährt er sich von Feldmäusen (siehe Seite 53). Oft steht er rüttelnd über der Landschaft. Dabei schlägt er schnell mit den Flügeln, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Hat er ein Beutetier erblickt, stürzt er sich im Sturzflug darauf. Er hat lange, spitz zulaufende Flügel. Als Kulturfolger brütet er auch in Mauernischen von zB Kirchtürmen. In der Stadt jagt er Vögel und plündert die Nester von Tauben. Der Mäusebussard jagt auf Feldern und Wiesen vor allem Feldmäuse, aber auch Lurche, Kriechtiere und Kücken ( B 3). Seinen Horst baut er im Wald. In der Stadt lebt er als Kulturfolger in Parks und Friedhöfen. Der Habicht lebt und jagt vor allem in Wäldern mit alten Bäumen und ausreichender Nahrung ( B 4). Seine Flügel sind kurz und an der Spitze abgerundet. So kann er sich gut zwischen den Bäumen bewegen. Der Habicht ernährt sich von kleinen Säugetieren und Vögeln. Er plündert auch Nester und holt sich dabei die Kücken. B 1 Der Steinadler hat einen scharfen Hakenschnabel. B 2 Der Turmfalke B 3 Der Mäusebussard B 4 Der Habicht Zusatzmaterial bx3d54 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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