BioTOP 1, Schulbuch

82 Eidechsen Arbeitsheftseite 41 Welche Merkmale haben Eidechsen? Eidechsen gehören zur Ordnung der Schuppenkriechtiere. Wie alle Kriechtiere sind sie wechselwarm. Sie brauchen daher warme und trockene Lebensräume. Die Beine der Eidechsen befinden sich seitlich abgewinkelt am Körper. Der Körper der Tiere berührt fast den Boden. Die Wirbelsäule ist zu einem Schwanz verlängert ( B 3, Seite 80). Am Skelett gibt es eine interessante Schutzvorrichtung: Um ihren Feinden zu entkommen, können Eidechsen einen Teil ihres Schwanzes abwerfen. Dieser Schwanzteil bewegt sich noch kurze Zeit weiter und lenkt so die Feinde ab. Die Eidechsen können dadurch flüchten. Ein kürzerer und starrer Schwanz wächst nach ( B 1). Die Schuppen und Schilde der Haut sind ein Schutz vor dem Austrocknen und vor Verletzungen. Da das Schuppenkleid nicht mitwachsen kann, müssen sich Eidechsen häuten. Dabei streifen sie die alte Haut mehrmals im Jahr in Fetzen ab ( B 2). Eidechsen ernähren sich von Insekten und deren Larven, Spinnen und Würmern. Mit ihren spitzen kleinen Zähnen halten sie die Beute fest und schlucken sie dann unzerkaut hinunter. Eidechsen nehmen Gerüche durch Züngeln wahr. Dabei bewegen sie ihre Zunge in der Luft schnell vor und zurück. Ihr eigentliches Geruchsorgan sitzt in der Mundhöhle. Im Frühling geht das Männchen auf die Suche nach einer Partnerin. Es besetzt ein Revier, das es gegen andere Eidechsen seiner Art verteidigt. Die Färbung des Schuppenkleids beginnt sich zu verändern und lockt Weibchen an ( B 3). Kurz nach der Paarung trennen sich die Wege der Partner wieder. Eidechsen sind Einzelgänger. Das Weibchen legt die Eier an einer geeigneten Stelle im sandigen Boden ab. Sie werden von der Wärme der Sonne bebrütet. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen wie bei allen Kriechtieren selbstständig. Die kalten Monate verbringen Eidechsen geschützt unter Blättern oder in einer Felsspalte in Winterstarre. Wodurch sind Eidechsen gefährdet? Alle in Österreich heimischen Eidechsen zählen zu den gefährdeten Arten. Ihre natürlichen Lebensräume werden durch intensive Landwirtschaft und den Bau von Straßen und Siedlungen immer kleiner. Eidechsen stehen auf dem Speiseplan zahlreicher Feinde. Dazu zählen Greifvögel, Schlangen, der Igel, der Rotfuchs, aber auch die Hauskatze. Außerdem wird ihre eigene Nahrung knapp, durch zB den großflächigen Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln. Durch intensive Düngung und häufiges Mähen gibt es immer weniger natürliche Blumenwiesen. Die Anzahl der Insekten geht zurück. Künstliche Beleuchtung in der Nacht („Lichtverschmutzung“) führt dazu, dass es immer weniger nachtaktive Insekten gibt. Sie flattern um Lampen, fressen weniger, paaren sich seltener und fallen dort lauernden Feinden zum Opfer. Da sich Eidechsen auch von den Larven der nachtaktiven Insekten ernähren, gibt es oft nicht genug Nahrung für sie. B 1 Bei Gefahr können Eidechsen einen Teil ihres Schwanzes abwerfen. Er wächst dann kürzer nach. B 2 Bei der Häutung streifen Eidechsen, wie zB die Zauneidechse, die Haut in Fetzen ab. B 3 Während der Paarungszeit ist das Männchen der Zauneidechse (links) auffällig gefärbt. B 4 Die Zauneidechse ist bei uns weit verbreitet. Sie ist aber gefährdet, weil ihre Lebensräume selten werden. Zusatzmaterial by26my Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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