BioTOP 2, Schulbuch

118 Der Lebensraum Hecke Arbeitsheftseite 60 Natürliche Hecken entstehen von selbst aus Sträuchern und Bäumen, die an diesem Standort vorkommen. Naturnahe Hecken werden vom Menschen geschnitten oder mit Pflanzen des Standorts gesetzt. Natürliche und naturnahe Hecken sind wichtige Lebensräume für verschiedenste Tiere. Welche Typen von Hecken gibt es? Die Wuchshöhe bestimmt den Typ einer Hecke. Niederhecken bestehen nur aus Sträuchern und werden bis zu 3 m hoch. Sie dienen zB als Gartenhecken zwischen Grundstücken. Sie bieten einen Sichtschutz und dämpfen Geräusche. Gartenhecken werden vom Menschen gepflegt und regelmäßig geschnitten. Naturferne Gartenhecken aus nicht heimischen Pflanzen bieten keinen geeigneten Lebensraum für Tiere ( B 1). Hochhecken enthalten Sträucher, die bis zu 5 m hoch werden. In Baumhecken wachsen zwischen den Sträuchern auch hohe Bäume. Diese Hecken dienen meist als natürliche Grenze zwischen Feldern ( B 2). Sie werden ebenfalls vom Menschen gepflegt. Durch ihre Zusammensetzung aus verschieden hohen Pflanzen bieten sie ein reiches Nahrungsangebot und Schutz für viele Tiere. Wie ist eine natürliche Hecke aufgebaut? In der Mitte einer natürlichen Hecke liegt die Kernzone ( B 3). In dieser Zone wachsen hohe Sträucher wie der Schwarze Holunder ( B 1, Seite 50). Von seinen Früchten können sich über 60 Vogelarten ernähren. Die Kernzone kann auch Bäume enthalten, wie zB wilde Obstbäume. Greifvögel und Eulen sitzen auf den hohen Ästen und halten Ausschau nach Beute, die sich auf der freien Fläche bewegt. Rehe und Füchse finden hier Schutz. Die Mantelzone schließt an beiden Seiten an die Kernzone an. In natürlichen Hecken kommen viele verschieden hohe Straucharten vor, wie zB Wildrosen ( B 4, Seite 120) oder Liguster ( B 6, Seite 120). Die Zweige der Waldrebe umwickeln andere Sträucher ( B 4) und oft auch Bäume. Die Sträucher blühen zu unterschiedlichen Zeiten und bieten zahlreichen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Insekten trinken den Nektar der Blüten, ihre Larven fressen die Blätter. Viele Vogelarten brüten hier, wie zB die Schwanzmeise ( B 5) oder die Dorngrasmücke ( B 6). Dornige Sträucher schützen ihre Nester. Bodenbrüter, wie der Fasan, finden unter den Sträuchern Schutz. Säugetiere, wie Igel und Haselmäuse, können hier überwintern. Das kleinste Raubtier, nämlich das etwa 25 cm lange Mauswiesel ( B 7), jagt nach Mäusen, Insekten oder Eidechsen. Die Saumzone liegt am Rand einer Hecke. Hier wachsen verschiedene Gräser und Wiesenpflanzen. Sie bilden den Übergang zu Wiesen oder Feldern. Die Saumzone ist ein wichtiger Bereich der Hecke, weil auch im Sommer Blüten als Nahrungsquelle für Insekten vorhanden sind. Von den Insekten ernähren sich zB Eidechsen, die hier Schutz finden. B 1 Eine naturferne Gartenhecke B 2 Baumhecken zwischen Feldern Kernzone Mantelzone Mantelzone Saumzone B 3 Aufbau einer natürlichen Hecke B 4 Eine Waldrebe rankt um eine Brombeere. Zusatzmaterial 2bw8jd Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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