BioTOP 2, Schulbuch

119 Lebensräume Welche Bedeutung haben Hecken für Tiere? Natürliche Hecken sind artenreiche Lebensräume. Man schätzt, dass bis zu 10 000 Tierarten in einer natürlichen Hecke vorkommen können. Die meisten davon sind Insekten (Fliegen, Wildbienen, Käfer, Schmetterlinge, Blattläuse) und Spinnentiere. Hecken sind sichere Rückzugsorte, die zahlreiche Nahrungsquellen und Möglichkeiten für die Aufzucht von Nachkommen bieten. Tiere können im Schutz einer Hecke auch längere Strecken zurücklegen, um nach Futter zu suchen. Innerhalb einer Hecke herrschen ganz unterschiedliche Bedingungen. Es kann sonnig oder schattig sein, warm oder kühl. Der Wind bewegt die äußeren Zonen, im Inneren ist es windgeschützt. So finden viele Tiere geeignete Lebensräume vor. Um auf den Feldern Platz für größere landwirtschaftliche Maschinen zu schaffen, hat der Mensch in den vergangenen Jahren zahlreiche natürliche Hecken entfernt und tut dies auch heute noch. Durch den Einsatz von Dünger und häufiges Mähen verschwinden viele Wiesenblumen, weil sie von anderen Pflanzen verdrängt werden. Werden Bäume und Sträucher gefällt, ist weniger Schatten vorhanden. An zu heißen oder zu trockenen Standorten wachsen dann andere Pflanzen. Durch das Verschwinden der Hecken sind viele Tierarten bedroht. Sie werden durch Insektenvernichtungsmittel getötet oder finden nicht genug Nahrung. Amphibien überleben die Wanderungen zu den Gewässern nicht, in die sie ihre Eier ablegen. Viele Tiere und Nester werden von landwirtschaftlichen Maschinen überfahren. Auch die Jungtiere sind gefährdet, weil sie ohne schützende Deckung leicht von Feinden aufgespürt und gefressen werden können. Welche Bedeutung haben Hecken für den Menschen? Auch der Mensch hat Vorteile, wenn er Hecken stehenlässt oder neu anlegt. Hecken verbessern das Klima der Umgebung durch die Verdunstung von Wasser. In der Hecke ist es kühler und feuchter. Hecken wirken als Schattenspender, zB für Nutztiere auf Weiden. Hecken verhindern, dass der Wind fruchtbare Erde oder Samen wegweht. Sie werden deshalb als Windschutz zwischen Felder gesetzt. Hecken wirken als Lärmschutz und Sichtschutz. Sie filtern Staub. Auf Hängen verhindern Hecken mit ihren Wurzeln das Abrutschen des Bodens bei Starkregen. Im Winter verhindern Hecken, dass der Schnee verweht wird. B 5 Die Schwanzmeise (Größe: 14 cm) B 6 Eine Dorngrasmücke in einem Weißdorn (Größe: 15 cm) B 7 Das Mauswiesel (Größe: 25 cm) Zusammenfassung Hecken sind artenreiche Lebensräume. In der Kernzone wachsen Bäume oder hohe Sträucher. Unterschiedliche Sträucher der Mantelzone blühen zu verschiedenen Zeiten. Die Saumzone enthält Gräser und Wiesenpflanzen. Natürliche und naturnahe Hecken bieten vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Der Mensch pflanzt Hecken als Grenze, zum Schutz und als Schattenspender. 1 Vergleiche die naturferne Gartenhecke ( B 1) mit einer Baumhecke ( B 1, Seite 120). Denke dabei an mögliche Lebensräume für Tiere. 2 Am Rand von Landstraßen und Autobahnen gibt es viele Hecken. Überlege mögliche Vorteile. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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