BioTOP 2, Schulbuch

47 Pflanzen Ungeschlechtliche Fortpflanzung Einige Samenpflanzen können sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen, zB durch Ausläufer oder Wurzelknollen (siehe unten). In diesem Fall sind keine Geschlechtszellen an der Fortpflanzung beteiligt und es müssen nicht erst Blüten und Samen gebildet werden. Durch die ungeschlechtliche Fortpflanzung können sich Pflanzen daher schneller fortpflanzen. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung entstehen Nachkommen, die der ursprünglichen Pflanze vollkommen gleich sind. Durch die ungeschlechtliche Fortpflanzung wird das Überleben der Pflanzen gesichert. Das spielt vor allem bei schlechten Umweltbedingungen (zB Trockenheit, Hitze) eine Rolle, wenn aus Samen keine neuen Pflanzen entstehen könnten. Typen der ungeschlechtlichen Fortpflanzung Erdbeerpflanzen können sich geschlechtlich durch Samen und ungeschlechtlich durch Ausläufer fortpflanzen ( B 4). Ausläufer sind lange Seitentriebe der Mutterpflanze. Diese Triebe bilden Wurzeln, sobald sie den Boden berühren. Eine Tochterpflanze entsteht. Das Scharbockskraut kann sich ungeschlechtlich durch Wurzelknollen fortpflanzen. Das sind verdickte Nebenwurzeln, die zu neuen Pflanzen heranwachsen können. Zudem kann die Pflanze an den Blättern Brutknospen bilden. Das sind kleine Knöllchen, die abfallen und auch zu neuen Pflanzen heranwachsen können. Auch Kartoffeln können sich ungeschlechtlich fortpflanzen. Die Kartoffel selbst ist eine Sprossknolle. Sie bildet sich aus der Sprossachse der Kartoffelpflanze. Wenn man eine Kartoffel eingräbt, wächst aus ihr eine neue Kartoffelpflanze ( B 5). Diese Art der ungeschlechtlichen Fortpflanzung wird in der Landwirtschaft genutzt. Die schnelle ungeschlechtliche Fortpflanzung macht man sich auch in Gärtnereien zunutze. Hier verwendet man zur Vermehrung von manchen Zimmerpflanzen, Sträuchern oder Kräutern Stecklinge. Das sind abgeschnittene Teile einer Pflanze, die man in Wasser oder in Erde gibt. Daraus bildet sich eine neue Pflanze. B 4 Erdbeerpflanzen können sich durch Ausläufer fortpflanzen. B 5 Kartoffeln keimen in der Erde und bilden eine neue Kartoffelpflanze. Zusammenfassung Samenpflanzen können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich fortpflanzen. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung wird der Pollen bei der Bestäubung durch Wind oder Tiere übertragen. Die weiblichen und männlichen Geschlechtszellen treffen zusammen, es kommt zur Befruchtung. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung sind keine Blüten notwendig. Die Fortpflanzung erfolgt über Pflanzenteile wie Ausläufer oder Knollen. 1 Fasse zusammen, welche Merkmale Blüten haben, die vom Wind oder von Insekten bestäubt werden. 2 Überlege, welche Vorteile die Bestäubung durch Tiere im Vergleich zur Windbestäubung hat. 3 Lege einige Kartoffeln an einen warmen Platz. Wenn sie austreiben, gib sie in einen großen Topf mit Erde oder in ein Beet im Schulgarten (etwa 10 cm tief und mit etwa 30 cm Abstand zueinander). Dokumentiere die ungeschlechtliche Fortpflanzung. Grabe die Kartoffel am Ende des Schuljahres wieder aus. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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