BioTOP 2, Schulbuch

50 Ausbreitung der Samen Arbeitsheftseite 27 Aus den Samen der Samenpflanzen können neue Pflanzen wachsen. Damit die Samen auf fruchtbaren Boden gelangen und sich möglichst weit verbreiten, haben die Samenpflanzen unterschiedliche Vorgehensweisen entwickelt. Tiere verbreiten Samen Viele Früchte von Bedecktsamern, zB Beeren, sind Lockfrüchte. Sie sind auffällig gefärbt, duften süß und haben ein nahrhaftes Fruchtfleisch ( B 1). Davon werden vor allem Vögel, aber auch Stein- und Baummarder angelockt, die die Früchte fressen. Die Samen haben eine harte Schale und können daher nicht verdaut werden. So gelangen die Samen mit dem Kot der Tiere auf Böden, die weit weg von der ursprünglichen Pflanze sind. Die Pflanze breitet sich aus und die Tiere haben Nahrung – eine Anpassung zum gegenseitigen Vorteil. Ebenso nahrhaft und verlockend sind Nussfrüchte wie Walnüsse, Haselnüsse, Bucheckern (siehe Seite 92) oder Eicheln (siehe Seite 92). Sie werden von Eichhörnchen und Vögeln versteckt. Diese legen sich damit einen Wintervorrat an. Wenn die Nussfrüchte nicht mehr gefunden oder nicht gefressen werden, wächst am Boden aus dem Samen eine junge Pflanze. Zufällig weitergetragen werden die Klettfrüchte von Klettpflanzen ( B 2). Diese Früchte müssen nicht nahrhaft sein, sie haben aber eine spezielle Form. Durch kleine Widerhaken bleiben sie im Fell oder Gefieder von herumstreifenden Tieren hängen und werden so verbreitet. Einige Pflanzen, wie Schneeglöckchen und Veilchen, bilden an ihren Samen Ölkörperchen. Das sind fettreiche Anhängsel an den Samen, die vor allem Ameisen anlocken. Die Ameisen nehmen den Samen mit und fressen das Ölkörperchen. So wird die Pflanze weiterverbreitet und die Ameisen haben Nahrung. Der Wind verbreitet Samen Durch Wind verbreitete Samen sind meist klein und leicht. Sie sollen vom Wind weit weggetragen werden und nicht in der Nähe wieder zu Boden sinken. Eine solche Flugfrucht findet man zB beim Ahorn. Die Samen haben einen langen Flügel, ähnlich wie ein Hubschrauber. Der Löwenzahn hat eine andere Vorgehensweise: Die weißen Haare wirken wie ein Fallschirm ( B 3). Der Wind verbreitet die Samen der „Pusteblume“. Manchmal landen sie zwischen Steinen in Mauern oder in Straßenritzen, wo sie im nächsten Frühjahr keimen. Selbstausbreitung Das Große Springkraut hat eine besondere Art der Ausbreitung entwickelt: In den Früchten baut sich Druck auf. Sobald sie berührt werden oder der Boden erschüttert wird, platzen die Früchte auf und die Samen werden meterweit weggeschleudert. Dadurch verbreiten sich die Samen dieser Schleuderfrüchte ( B 4). B 1 Die Beeren des Schwarzen Holunders sind Lockfrüchte. B 2 Die Früchte der Großen Klette haben Widerhaken. B 3 Blüte und Samen des Löwenzahns B 4 Das Große Springkraut Zusatzmaterial 29zr4c Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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