BioTOP 2, Schulbuch

51 Pflanzen Ausbreitung nicht-heimischer Pflanzen Pflanzen haben sich schon immer verbreitet – ob durch Wind, Tiere oder den Menschen. Durch Reisen und den weltweiten Transport von Gütern gelangen Pflanzensamen in andere Teile der Erde. Meistens können die Pflanzen dort nicht überleben, da sie nicht an das Klima des Ortes angepasst sind. Einige Pflanzen können sich jedoch anpassen und ausbreiten. Diese nicht-heimischen Pflanzen nennt man Neophyten („Neu-Pflanzen“). Manche dieser eingewanderten Pflanzen können heimische Arten verdrängen, weil sie zB schneller wachsen oder sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen (siehe Seite 47). Ein Beispiel dafür ist das Drüsige Springkraut ( B 5). Dieses stammt ursprünglich aus Indien und wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa gebracht. Es wächst schnell und verbreitet sich wie seine heimischen Verwandten durch Schleuderfrüchte. Man findet es an den Ufern von Bächen und Teichen. Anhand der rosa Blüten lässt es sich auf den ersten Blick vom heimischen Großen Springkraut unterscheiden. Der Japanische Staudenknöterich ist in Südostasien heimisch. Er wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert in Europa als Zierpflanze angepflanzt ( B 6). Er wächst sehr rasch und kann mehrere Meter hoch werden. Zudem kann er sich ungeschlechtlich über Erdsprosse fortpflanzen. Dadurch kann er heimische Pflanzen verdrängen, vor allem in der Nähe von Ufern. Das Ausreißen der Pflanze reicht nicht aus, da Teile der Erdsprosse im Boden verbleiben und wieder austreiben. Das Beifuß-Traubenkraut wurde unabsichtlich nach Europa eingeschleppt ( B 7). Es hat seinen Ursprung in Nordamerika. Oft wird daher der englische Name Ragweed verwendet. Hier wächst die Pflanze auf trockenen Böden mit wenig Mineralsalzen wie Straßenrändern oder bei Baustellen. Durch den Klimawandel blüht die Pflanze länger und kann weiter in den Norden Europas vordringen. Ragweed kann beim Menschen Allergien auf seine Pollen auslösen. Es ist unmöglich, diese fremden Pflanzen wieder vollständig aus unserer Natur zu entfernen. Wenn sie an einem Ort zahlreich vorkommen, werden sie dort abgeschnitten oder ausgerissen. Häufig werden sie verbrannt, damit sie sich nicht weiter ausbreiten können. Bei manchen Neophyten werden Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt. B 5 Das Drüsige Springkraut B 6 Der Japanische Staudenknöterich B 7 Das Beifuß-Traubenkraut Zusammenfassung Die Samen der Samenpflanzen können durch Tiere, den Wind und den Menschen verbreitet werden. Einige können sich auch selbst ausbreiten. Nicht-heimische Pflanzen werden Neophyten genannt. Neophyten können heimische Arten verdrängen. 1 Auf manchen Inseln müssen Reisende vor dem Betreten die Schuhe und Klettverschlüsse (zB von Jacken) reinigen. Überlege dir mögliche Gründe dafür und diskutiere sie. 2 Überlege dir ein Modell eines Flugsamens aus Papier. Bastle das Modell. Vergleicht eure Modelle. Welcher „Flugsame“ bleibt am längsten in der Luft? Welcher fliegt am weitesten? 3 In einem Online-Posting liest du, dass jemand den Japanischen Staudenknöterich hübsch findet und im Garten anpflanzen möchte. Verfasse einen Kommentar dazu. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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