BioTOP 2, Schulbuch

61 Pilze Wie pflanzen sich Flechten fort? An der Fortpflanzung der Flechten sind die Algen nicht beteiligt. Es sind die Pilze, die Sporen bilden. Diese Sporen werden vom Wind verweht und bilden wieder Pilzfäden aus. Wenn diese Pilzfäden auf Algen treffen, kann eine neue Flechte entstehen. Eine andere Möglichkeit ist die Verbreitung von Bruchstücken der Flechte durch den Wind. Wie werden Flechten eingeteilt? Flechten werden nach ihrer Form eingeteilt. Manche Arten sind flach, andere bilden kleine Büschel oder hängen wie Bärte von den Ästen. Die Form und die Farbe hängen davon ab, aus welchen Pilzen und Algen die Flechte besteht. Krustenflechten wachsen auf Steinen im Gebirge, aber auch auf Baumrinden, Beton und Dachziegeln. Sie heben sich nicht vom Untergrund ab, sondern sind flach und mit dem Untergrund verwachsen. Ein Beispiel für eine Krustenflechte ist die Landkartenflechte ( B 3). Auf Steinen bildet die Landkartenflechte gelbe bis olivgrüne Überzüge, die in kleine Felder unterteilt sind. Sie wächst nur ungefähr 0,01 bis 0,6 mm im Jahr. Bei den Laubflechten hebt sich die Flechte teils blattartig vom Untergrund ab. Ein Beispiel für eine Laubflechte ist die Echte Becherflechte. Sie wächst auf Steinen oder Rinden. Ihre Schüsselchen sind die Sporenträger des Pilzes und enthalten die Sporen ( B 4). Die Gelbe Wandschüsselflechte ist ebenfalls eine Laubflechte ( B 1). Sie wächst gut auf mineralsalzreichen Untergründen. Die Gewöhnliche Blasenflechte gehört zu den Laubflechten, die in Österreich am häufigsten vorkommen ( B 5). Bei geringer Luftfeuchtigkeit verfärbt sich die Flechte grau. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit ist sie grün. Die Strauchflechten sind nur mit einem dünnen Stiel am Untergrund befestigt. Ein Beispiel dafür ist das reich verzweigte Eichenmoos ( B 6). In Gebirgswäldern sind manchmal „Bärte“ zu sehen, die von Ästen hängen. Sie gehören zu einer Flechte, die als Gewöhnlicher Baumbart bezeichnet wird. Der Gewöhnliche Baumbart ist eine Bartflechte ( B 7). Er wächst an Nadelbäumen in Gegenden mit viel Regen oder Nebel. B 5 Die Gewöhnliche Blasenflechte, eine Laubflechte B 6 Das Eichenmoos, eine Strauchflechte B 7 Der Gewöhnliche Baumbart, eine Bartflechte Zusammenfassung Flechten sind eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Sie sind widerstandsfähig und werden sehr alt. Flechten bereiten als Pioniere den Lebensraum für Pflanzen vor. Es gibt Krustenflechten, Laubflechten, Strauchflechten und Bartflechten. 1 Das Eichenmoos ( B 6) ist eine Flechte, auch wenn der Name anders lautet. Überlege mögliche Gründe für diese falsche Benennung. 2 Das Isländische Moos ist ebenfalls eine Flechte. Recherchiere die Heilwirkung und das Vorkommen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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