global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

125 Maturaaufgabe Die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen bewerten Konsum kritisch gesehen Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Konsum ist wichtig, um die Wirtschaft zu stärken. Aber müssen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen derart verschwenderisch umgehen oder gibt es Alternativen? 1 Arbeiten Sie die wichtigsten Sachverhalte aus M1 und M2 heraus. 2 Erörtern Sie die Vor- und Nachteile eines Neukaufs bzw. einer Reparatur. Beurteilen Sie, ob es zB sinnvoller ist, ein neues Elektrogerät mit einer hohen Energieeffizienzklasse (siehe S. 104) anzuschaffen oder ob doch eine Reparatur lohnender ist. 3 Erläutern Sie M4. Stellen Sie die Grafik in einen Zusammenhang mit M3. 4 Nehmen Sie Stellung: Wie wichtig ist es für Sie, möglichst das neueste Handy oder den neuesten Computer zu besitzen? Begründen Sie Ihre Antworten und beziehen Sie dabei auch ein, von welchen Faktoren diese Wünsche beeinflusst sind. " } { } Elektroschrott Insgesamt gibt es in österreichischen Haushalten rund 27 Millionen Haushalts- und Elektrogeräte. Im Schnitt besitzt jeder Haushalt etwa sieben Geräte; unter anderem Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler, aber auch PC und Fernseher. Sonstige Unterhaltungs- und Telekommunikationsgeräte wie Handys und Tablets sind hier aber noch nicht eingerechnet. (…) Problematisch ist, dass die Lebensdauer unserer Geräte immer kürzer wird – entweder, weil die Hersteller absichtlich Schwachstellen in ihre Geräte einbauen, weil immer weniger repariert wird, oder weil der psychologische Drang, das alte Gerät gegen ein neues auszutauschen, zu groß wird, obwohl es noch einwandfrei funktioniert. In Österreich fallen pro Jahr 83.074 Tonnen Elektroschrott an. Es wird geschätzt, dass weltweit lediglich 25% der E-Abfälle in formellen Recyclingzentren mit angemessenem Arbeitsschutz und Umweltauflagen recycelt werden. (https://www.global2000.at/elektroschrott, abgerufen am 2. 6. 2020) M1 Begrenzte Lebensdauer Reparatur- und Servicezentrum RUSZ Dass ein Gerät frühzeitig den Geist aufgibt, ist oft kein Zufall. Manche Produkte werden absichtlich so konstruiert, dass sie ein bestimmtes Alter nicht überschreiten. Geplante Obsoleszenz ist das bewusste Einbauen von Schwachstellen in Produkte, um deren Lebensdauer zu verkürzen. In Extremfällen werden extra Mechanismen eingebaut, die ein Gerät nach einer genau festgelegten Anzahl von Betriebsstunden außer Funktion setzen. Wir arbeiten an der Entwicklung einer Positivliste für langlebige und reparaturfreundlich konstruierte Neugeräte. Damit wollen wir steigende Absatzmengen qualitativ hochwertiger Elektrogeräte gewährleisten. Das reduziert gleichermaßen den Ressourcenverbrauch und die E-Schrott-Abfallmengen und ist auch ein oft unterschätzter Beitrag zum Klimaschutz. Auch die wirtschaftliche Absicherung von seriösen ReparaturdienstleistungsAnbietern und die Schaffung weiterer, anspruchsvoller Green-Jobs kann damit gewährleistet werden. (http://www.rusz.at/mission/, abgerufen am 24. 9. 2016) M2 Reparieren lohnt sich! Tonnen an Essbarem landen in Österreich auf dem Müll Österreichische Haushalte werfen bis zu 157000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln weg, obwohl diese bei rechtzeitigem Konsum genießbar gewesen wären. Durchschnittlich werfen der Wiener und die Wienerin jährlich rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, die eigentlich gegessen hätten werden können. Die Entsorgung über die Restmüllbehälter stellt dabei nur eine der Schienen dar, über die Lebensmittel entsorgt werden. Werden noch die anderen Entsorgungswege berücksichtigt, wie zum Beispiel Eigenkompostierung, Sammlung über die Biotonne usw., ist von einem noch größeren Anteil an weggeworfenen originalen und angebrochenen Lebensmitteln auszugehen. Oftmals wäre das Wegwerfen von Lebensmitteln bei rechtzeitigem Verzehr, ordnungsgemäßer Lagerung oder durch verbessertes Haushaltsmanagement vermeidbar gewesen. Häufige Gründe sind falsche Planung von Einkäufen und Mahlzeiten (ungeplante Genusskäufe), falsche Lagerung bzw. Aufbewahrung von Lebensmitteln. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie man Lebensmittel richtig lagert und wie man deren Qualität feststellen kann. Viele verlassen sich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das umgangssprachlich ja auch Ablaufdatum heißt. Damit wird fälschlicherweise assoziiert, dass nach seinem Erreichen ein Lebensmittel ungenießbar wird. Aber auch zu große Lock-Packungen oder häufiges Außer-Haus-Essen sind Anlass zum Wegschmeißen. (https://www.wien.gv.at/umweltschutz/abfall/lebensmittel/fakten.html, abgerufen am 24. 9. 2016) M3 Essen im Müll 4% Grundnahrungsmittel 2% Nudeln, Reis 1% Getränke 18% Gemüse 16% Brot 15% Sonstiges 12% Milchprodukte, Eier 12% Süß- und Backwaren 11% Fleisch, Wurstwaren, Fisch 9% Obst M4 Verteilung (nach Produktgruppen) der entsorgten Lebensmittel in österreichischen Haushalten (Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien, Dr. Felicitas Schneider et al., „Sekundärstudie Lebensmittelabfälle in Österreich“, November 2012) Nur u Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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