global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

126 Nutzungskonflikte um knappe Ressourcen Kompetenzorientiertes Lernziel regionale Konflikte über die Verfügbarkeit von knappen Ressourcen und dahinter stehende politische Interessen erklären Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen reflektieren Äquator nördlicher Polarkreis nördlicher Wendekreis südlicher Wendekreis südlicher Polarkreis 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 Staatsgrenze strittige Grenze Zielländer Investorenländer Ziel- und Investorenländer keine Daten M1 Übersicht über investierende Länder und deren Zielgebiete Definition und Formen Da besonders in den reicheren Staaten immer mehr konsumiert wird und somit die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Treibstoffen und Rohstoffen immens steigt, haben die Flächenansprüche reicherer Staaten stark zugenommen, weswegen Flächen in Afrika, Asien und Südamerika erworben werden (M1). Da darunter die Interessen der lokalen Bevölkerung und der Umweltschutz leiden, führt dies zu starken Protesten von NGOs und internationalen Entwicklungs- und Hilfsorganisationen. Sie sprechen in ihren unterschiedlichen Definitionen von „Land Grabbing“, „Landraub“, „Landnahme“ oder „Landaneignung“. Entgegen diesen negativen Ausdrücken versuchen der Internationale Währungsfond (IWF) und die Weltbank durch Begriffe wie „Landerwerb“ oder „Landgeschäfte“ die Thematik in eine neutrale Position zu bringen. Gründe Subsistenzbauern (Anbau nur für Eigenbedarf) verfügen oft über keine offiziellen Besitztitel ihres Landes, sondern bewirtschaften den angestammten Boden seit Generationen. Die Weltbank schätzt, dass nur 2–10% der Landflächen Afrikas im Grundbuch eingetragen sind. Daher ist der Staat oft der einzige Besitzer von Grund und Boden, und die lokale Bevölkerung besitzt lediglich ein nicht eingetragenes Gewohnheitsrecht. Dieses Land an ausländische Direktinvestoren (ADI) zu verkaufen oder zu verpachten, fällt daher relativ leicht. Zusätzlich sind die Landpreise in diesen strukturschwachen Regionen extrem niedrig. In Äthiopien werden nur 3–10 $ pro Hektar Land und Jahr verlangt. Daher werden von Investoren möglichst große Grundstücke erworben. In der DR Kongo wurden durch nur sechs Verträge ca. elf Mio. ha Land erworben! Online-Code 5d9sp9 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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