global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

31 Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen reflektieren 1 Erklären Sie die Aussage „Weltbilder werden gemacht“ an Hand des Verfassertextes. 2 Werten Sie die Karte M1 aus. Beschreiben Sie das Lageverhältnis Chinas zu Europa, Amerika und Afrika. 3 Analysieren Sie den Text und die Karte M3. Stellen Sie Überlegungen an, aus welchen Gründen Deutschland als wichtiger Partner Chinas gilt. Recherchieren Sie Chinas Beziehungen zu Österreich. 4 Bewerten Sie die Beziehungen zwischen den USA und China, wie sie in M4 dargestellt sind. { " { } Nur Pakistan ist für China wichtiger als Deutschland Für China gibt es keine Blöcke mehr, sondern nur noch Partner. Deutschland fällt dabei in eine besondere Kategorie; aus Chinas Sicht sind die Beziehungen „auf dem besten Stand ihrer Geschichte“. Es gibt politische Landkarten in China, auf denen sich an der Farbe ablesen lässt, wie eng die Beziehungen zwischen Peking und dem Rest der Welt geworden sind. Auf der seriösesten dieser Karten ist Deutschland der einzige Staat, der den zweithöchsten Rang auf einer neuen Skala außenpolitischer Wertigkeit für China bekleidet. Das Politmagazin „Nanfengchuang“ trug zur Erstellung dieser Karte alle Begriffsungetüme und Charakterisierungen zusammen und gab den Staaten entsprechende Farben. Russland und Zentralasien fallen nun unter die Formel „allseitiger strategischer kooperativer Partnerbeziehungen“. (…) In Bezug auf Deutschland lautet Pekings Einschätzung: „Umfassende strategische Partnerschaft“. Das beiderseitige Verhältnis wurde von Staatschef Xi Jinping Ende März bei seinem Deutschlandbesuch aufgewertet, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua. Auf der Landkarte nimmt nur das dunkelrot eingefärbte Pakistan eine höhere Stellung ein. Peking charakterisiert sein Verhältnis zum Nachbarstaat als „allwetterfeste, kooperative, strategische Partnerschaft“. Das hat historische Gründe. Mit dem Atomstaat unterhält China seit seinem Grenzkrieg gegen Indien besondere Beziehungen. Islamabad unterstützte Pekings Aufnahme in die Vereinten Nationen und lehnte die US-Sanktionen nach dem 4. Juni 1989 ab. China baute den Tiefwasserhafen Gwadar in Südpakistan und betreibt ihn. Ein neuer Wirtschafts- und Pipeline-Korridor zwischen Gwadar nach Xinjiang ist in Bau. Das wird Chinas wichtigste neue Öl- und Gashandelsroute zum Nahen Osten und nach Afrika. (http://www.welt.de/politik/ausland/article129890871/ Nur-Pakistan-ist-fuer-China-wichtiger-als-Deutschland.html, J. Erling, 7. 7. 2014, abgerufen am 2. 9. 2016) Großbritannien Dänemark Deutschland Frankreich Portugal Spanien Griechenland Belarus Russland Kasachstan China Peru Brasilien Algerien Südafrika Mexiko Laos Malaysia Brunei Indonesien Pakistan Myanmar Thailand Kambodscha Vietnam 0 3 800 7 600 11 400 km Maßstab 1:380 000 000 Staatsgrenze strittige Grenze Pakistan: „allwetterfeste kooperative, strategische Partnerbeziehungen“ Deutschland: „umfassende strategische Partnerbeziehungen“ (Die zweithöchste Klassifizierung in Chinas Außenpolitik) „allseitige kooperative, strategische Partnerbeziehungen“ „allseitige strategische Partnerbeziehungen“ Chinas Partnerbeziehungen M3 Chinas Partnerpolitik China blickt nach Osten Der Flirt zwischen China und den USA begann in den 1970er Jahren, trotz Vietnamkrieg und Ost-West-Konflikt. Nach dem Motto „der Feind meines Feindes ist mein Freund“ wurde Peking als Gegenspieler Moskaus zum Freund Washingtons. Teils wirtschaftliche Partner, teils aber auch politische Gegner, versuchten die etablierte und die potenzielle Großmacht, Zusammenarbeit und Konkurrenz unter einen Hut zu bringen – und das möglichst zum je eigenen Vorteil. China bot billige Arbeitskräfte, fertigte Waren für US-Firmen – zum Beispiel für die weltgrößte Einzelhandelskette Walmart – und kaufte mit seinen dank der Außenhandelsüberschüsse akkumulierten Dollars eine Unmenge von US-Staatsanleihen. Mit anderen Worten: Peking finanzierte Washingtons Staatsschulden. Das hat allerdings dazu geführt, dass sich die Chinesen um ihr Wachstum sorgen, die USA hingegen um ihre Staatsschulden. Verkoppelt sind beide Probleme über die Währungspolitik. Peking stellt das Dollarprivileg in Frage, das darin besteht, dass der gesamte Welthandel in der US-Währung abgerechnet wird, obwohl die Schwankungen des Dollars den Handel zwischen unbeteiligten Dritt- und Viertstaaten beeinflussen. Washington wiederum ist empört über die anhaltende künstliche Unterbewertung des Yuan, die China enorme Exportvorteile bietet. Beide Seiten haben recht – aber keine macht tragfähige Lösungsvorschläge. Peking ist heute nicht mehr der Subunternehmer, der sich alles sagen lässt, sondern die Volksrepublik beansprucht einen angemessenen Platz in der Region und der Welt: ein ehrgeiziges Weltraumprogramm und die Modernisierung seiner Armee, vor allem der Marine. (Atlas der Globalisierung: Die Welt von morgen, S. 102/103) M4 Konkurrenz zwischen Peking und Washington Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=