global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

56 Fallbeispiel Industrielle Viehhaltung – „Megastall“ Niederlande Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der Niederlande. Das Land zählt weltweit zu den größten Exporteuren landwirtschaftlicher Produkte, vor allem Schweine- und Hühnerfleisch (M1). Weitere wichtige Exportprodukte sind Milch, Molkereierzeugnisse und Eier, die vor allem nach Deutschland exportiert werden. Die intensive Bewirtschaftung der relativ kleinen Fläche des Landes ist geprägt von Monokulturen und industrieller Viehhaltung. Die industrielle Viehhaltung hat die Produktion großer Mengen an Fleisch und tierischen Lebensmitteln wie Eiern und Milch zum Ziel. Kühe, Schweine und Hühner werden auf engstem Raum unter schlechten Bedingungen gehalten, was sie anfällig für Infektionen macht. Hühner werden so stark gemästet, dass sie sich vor der Schlachtung kaum mehr auf den Beinen halten können. Damit die Tiere bis zur Schlachtung überleben, werden in der Massentierhaltung enorme Mengen an Antibiotika eingesetzt. Folglich bilden sich immer mehr Antibiotika-Resistenzen, weil die Erreger neue Abwehrmechanismen gegen die Wirkstoffe entwickeln. Somit könnten auch bei den Menschen, die das billige industrielle Fleisch verzehren, Antibiotika nicht mehr wirken. M1 Geflügelfarm in den Niederlanden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit für Klein- und Mittelbetriebe Tierquälerei Antibiotikaresistenz Grundwasserverunreinigung durch Gülle Überproduktion Massentierhaltung M2 Folgen der Massentierhaltung Kompetenzorientierte Lernziele industrielle und traditionelle Viehhaltung gegenüberstellen die Folgen der Massentierhaltung diskutieren Daten einer Statistik über das Einkaufsverhalten der Österreicherinnen und Österreicher auswerten Agrarfabrik contra Bauernhof Traditionelle Viehhaltung Die traditionelle Viehhaltung hingegen zeichnet sich durch die Haltung von nur wenigen Tieren aus. Diese Art der Viehhaltung erfordert verhältnismäßig große Grünflächen, die als Futterquelle für die Tiere dienen. M3 Rinder auf der Weide Österreich – das Bioland Nr. 1 in Europa Österreich hat im europaweiten Vergleich die größte Anzahl an biologischen Landwirtschaftsbetrieben. Der Bio-Boom startete bereits in den 1990-er Jahren und hält bis heute an. Mittlerweile sind rund 22 Prozent aller Landwirtinnen und Landwirte Biobäuerinnen und Biobauern. Milchprodukte, Eier, Kartoffeln und Getreide sind die meistverkauften BioLebensmittel in Österreich. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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