global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

120 Kompetenzorientiertes Lernziel Produkt- und Geschäftsideen für ein eigenes Unternehmen erstellen Unternehmerin oder Unternehmer werden – wie und warum? Menschen bauen aus unterschiedlichen Gründen ein eigenes Unternehmen auf. Häufig steht jedoch eine Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung im Mittelpunkt, mit dem oder der Probleme gelöst oder Bedürfnisse von Menschen erfüllt werden können. Dafür gibt es Beispiele aus der jüngeren wie auch aus der älteren Vergangenheit. Vor über 125 Jahren wurde die Josef Manner & Comp AG in Wien als Familienunternehmen gegründet. Der Unternehmensgründer Josef Manner war mit der Qualität der Schokolade der damaligen Zeit nicht zufrieden und hatte daher die Idee, sie selbst zu produzieren: „Jedes Kind, das einen Kreuzer für meine Sachen ausgibt“, so seine Philosophie, „soll dafür nicht bloß eine Nascherei, sondern auch ein wertvolles Nahrungsmittel haben.“ Die Manner AG produziert auch heute noch Haselnussschnitten und auch andere Süßwaren nicht nur für den österreichischen, sondern auch für den internationalen Markt. (http://josef.manner.com/de/unternehmen, abgerufen am 18. 4. 2017) 1984 wurden in Schrems erste „Waldviertler“ Schuhe erzeugt, einerseits als Initiative gegen die Arbeitslosigkeit im Waldviertel, andererseits um ein verlässlicher Lieferant für den Gea-Shop von Heini Staudinger zu sein. 1994 erzeugten zwölf Mitarbeiter 50 Paar Schuhe pro Tag und erwirtschafteten einen Jahresumsatz von 300 000 Euro. 2014 waren es schon 170 Mitarbeiter, die täglich 400 Paar Waldviertler erzeugten und einen Jahresumsatz von 17 Mio. Euro schafften, davon 70 Prozent aus dem Schuhverkauf. (http://w4tler.at/allgemein/ein-verkaufs-hit-wird-30, abgerufen am 18. 4. 2017) Heini Staudinger, der seit den 90er Jahren die Geschicke der „Waldviertler“-Produktion lenkt Hermann Gmeiner, geboren 1919 als sechstes von neun Kindern, verlor im Alter von fünf Jahren seine Mutter. Seine Tante zog ihn und zahlreiche andere Kinder liebevoll auf, was ihn sehr prägte. In der Nachkriegszeit kümmerte er sich um Jugendliche ohne Familie, zunächst in Form einer Jugendgruppe, dann im Rahmen eines Vereins. Durch viele Initiativen erhielt er Spenden für seinen Traum: ein Kinderdorf mit Kinderdorfmüttern, wo Waisenkinder wie in Familien leben und aufwachsen können, nach dem Motto: „Jedem Kind ein liebevolles Zuhause“. 1950 zogen fünf Waisenkinder in das erste SOS-Kinderdorf in Imst ein. Mittlerweile gibt es weltweit rund 2 000 Einrichtungen und Hilfsprogramme, in denen über 60 000 Kinder betreut werden. (www.sos-kinderdorf.at, abgerufen am 18. 4. 2017) 1866 wird in Linz die erste Freiwillige Feuerwehr gegründet. Unter den ersten Feuerwehrleuten befindet sich auch Johann Rosenbauer, der bereits in den Jahren davor bei der Brandbekämpfung in Linz freiwillig mitgearbeitet hat. Er erkennt, dass es nicht nur Feuerwehrleute braucht, sondern auch die notwendige Ausrüstung, um Brände wirkungsvoll zu bekämpfen. So wird er zunächst zum Händler, später zum Produzenten von Feuerwehrgeräten und -fahrzeugen. Heute zählt die Rosenbauer AG zu den führenden Herstellern von Feuerlöschfahrzeugen weltweit. (www.rosenbauer.com, abgerufen am 18. 4. 2017) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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