global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

122 Kompetenzorientierte Lernziele Produkt- und Geschäftsideen für ein eigenes Unternehmen erstellen Schritte zu einer Unternehmensgründung beschreiben Lisa und Martin ist klar: Es reicht nicht, gerne mit Computern zu arbeiten und zu programmieren und dabei richtig gut zu sein, um ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Sie brauchen einen Plan, was sie anbieten können, eine „zündende Idee“, eine Geschäftsidee, die nicht nur sie selbst begeistert, sondern auch mögliche Kundinnen und Kunden. M1 Was eine Unternehmensgründerin oder ein Unternehmensgründer braucht Für die Unternehmensgründung braucht es neben der Geschäftsidee noch weitere Voraussetzungen: persönliche, aber auch sachliche, vor allem finanzielle Voraussetzungen. Die persönlichen Voraussetzungen beziehen sich auf Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften der Person, die gründen will, aber auch auf ihre Kompetenzen, das heißt darauf, was sie kann und weiß. Persönlichkeitsmerkmale Ein eigenes Unternehmen zu gründen erfordert viel Engagement und vollen persönlichen Einsatz. Als Gründerin oder Gründer sollte man daher • belastbar sein wegen des hohen Arbeitspensums vor allem in der Gründungsphase, • entscheidungsfreudig und risikobereit sein, • hoch motiviert und stressresistent sein, • zielstrebig und dennoch flexibel sein, • konfliktbereit, dabei jedoch kooperativ sein. Kompetenzen Genauso zählen die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten wie etwa: • ein Unternehmen führen können, betriebswirtschaftliches Know-How haben, zB welche Gesellschaftsformen es gibt, wie man die Einnahmen und Ausgaben plant. • den Unternehmensgegenstand sehr gut kennen, zB wissen, was man für ein Computerprogramm oder eine App braucht. • die Branche kennen und den Markt gut einschätzen können, zB die EDV-Branche kennen und wissen, welche anderen Unternehmen in dieser Branche arbeiten und was sie anbieten. Sachliche Voraussetzungen Ein Unternehmer oder eine Unternehmerin braucht zur Gründung auch Sachmittel, insbesondere finanzielle Mittel, denn die Unternehmensgründung muss finanziert werden. Finanzieren bedeutet finanzielle Mittel bereitstellen. Denn schon bevor ein Unternehmen seine Produkte und Leistungen verkaufen kann und dadurch Geld einnimmt, muss es selbst schon Investitionen und laufende Kosten bezahlen und braucht dafür eine Finanzierung • einerseits für die Erstinvestitionen (Geschäftsausstattung, Maschinen), die nur einmal anfallen, • andererseits auch für eine Reihe von laufend anfallenden Kosten (Personal, Energie, Reinigung, Miete, Rohstoffe und/oder Waren einkaufen, …). Eigene finanzielle Mittel Diese finanziellen Mittel können einerseits von der Person, die gründet, kommen. Bringt eine Unternehmerin oder ein Unternehmer eigene finanzielle Mittel in ihr bzw. sein Unternehmen ein, spricht man von Eigenfinanzierung. Das eingebrachte Kapital wird Eigenkapital genannt. Eigenkapital steht dem Unternehmen daher langfristig zur Verfügung, es muss nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgezahlt werden. Einbringen kann eine Gründerin oder ein Gründer nicht nur Geld, sondern auch Maschinen, das Geschäftslokal und Ähnliches. Diese Sacheinlagen erhöhen dann auch das Eigenkapital. Fremde finanzielle Mittel Stellen nicht die Unternehmerinnen oder Unternehmer selbst, sondern Dritte die finanziellen Mittel zur Verfügung, dann spricht man von Fremdfinanzierung, die Mittel sind Fremdkapital (Schulden). Banken sind häufig Fremdkapitalgeberinnen, aber auch Lieferantinnen und Lieferanten, die nicht auf sofortige Bezahlung ihrer Lieferungen bestehen, sind kurzfristig Fremdkapitalgeberinnen und -geber. Fremdkapital muss zurückgezahlt werden. In der Regel ist nicht nur das Kapital zurückzuzahlen, sondern auch Zinsen. Ganz ohne Eigenkapital werden Fremdkapitalgeberinnen oder -geber nicht bereit sein, einem Unternehmen finanzielle Mittel bereitzustellen, weil bei hoher Abhängigkeit von Fremdkapital die Gefahr einer Überschuldung und daraus folgend einer Insolvenz (zu hohe Schulden, die nicht mehr zurückgezahlt werden können) droht, bei der auch das Eigenkapital verloren geht. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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