global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

135 Geld und Währung analysieren (WIKU) Zur Orientierung bzw. Unterstützung bei der Auswahl der passenden Anlageform werden diese vier Aspekte häufig in Form eines Dreiecks, das die Kriterien miteinander verbindet, dargestellt (M3). Man bezeichnet es auch als Anlagepyramide oder magisches Dreieck der Geldanlage. Anhand der Anlagepyramide kann jede Anlageform beurteilt werden. Wichtig erscheint aber der Hinweis, dass jedem Anleger und jeder Anlegerin bewusst sein muss, dass es keine Anlageform gibt, die in allen vier Bereichen ein Maximum erzielen kann (zB ein Sparbuch ist sicher, dafür ist die Rentabilität gering; eine Unternehmensaktie kann sehr hohe Renditen abwerfen, jedoch nur, weil das Unternehmen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Niedriglohnländern produziert). Zusätzlich zu den vier zentralen Anlagekriterien ist es sinnvoll, wenn sich Anleger bzw. Anlegerinnen über folgende Fragen im Klaren sind: • Wie gut ist die Anlage gegen Inflation geschützt? (zB Sind 0,5% Sparzinsen bei einer Inflationsrate von 2% ein ziemliches „Verlustgeschäft“?) • Soll ein größerer Geldbetrag veranlagt oder ein bestimmtes Sparziel durch regelmäßiges Ansparen erreicht werden? • Über welchen Zeitraum und für welchen Zweck soll gespart werden? • Reichen die eigenen finanziellen Reserven für laufende und unvorhergesehene Ausgaben? Wann spricht man von einer nachhaltigen Geldanlage? Bei nachhaltigen Investments wird die klassische Anlagepyramide (M3) um ethische, ökologische und soziale Komponenten erweitert. Diese Kriterien beziehen sich sowohl auf die Art und Weise, wie Produkte und Dienstleistungen hergestellt bzw. angeboten werden (zB Einhaltung von arbeits(schutz)rechtlichen Auflagen, Umweltschutzbestimmungen usw.), als auch auf den Nutzen, den bestimmte Güter stiften (zB gelten die Waffenindustrie und die Tabakindustrie nicht als nachhaltig). Nachhaltige Investments erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, was einerseits auf den relativ stabilen Wertzuwachs und andererseits auf das gute Gefühl, sein Geld „fair“ veranlagt zu haben, zurückzuführen ist. So wuchs im deutschsprachigen Raum das nachhaltig veranlagte Vermögen von 2005 bis 2020 um das 50-fache, in Österreich stieg es in diesem Zeitraum von 1,2 Mrd. Euro auf mehr als 38 Mrd. Euro. Liquidität Rentabilität Sicherheit Ökologie Soziales Ethik M3 Die Anlagepyramide M4 Nachhaltige Geldanlage (Gerhard Mester, 2015) 1 Befragen Sie zwei Personen aus Ihrem Umfeld zu ihrem Anlageverhalten. 2 Welche Anlageformen besitzen Sie persönlich? Beurteilen Sie diese hinsichtlich der drei Kriterien der Anlagepyramide (M3). 3 Berechnen Sie in der Grafik M2 den Anteil von Bargeld und Einlagen am Gesamtvermögen der Österreicherinnen und Österreicher in Euro und interpretieren Sie den Wert. 4 „Keine Schneeflocke in der Lawine wird sich je verantwortlich fühlen.“ (S. Lec) Beurteilen Sie, welcher Zusammenhang zwischen diesem Zitat und nachhaltiger Geldanlage besteht. 5 Erläutern Sie die Grundaussagen der Karikatur M4. " } { } { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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