global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

37 Chancen und Gefahren der Globalisierung erörtern Keystone XL Die Keystone-Pipeline ist eine Leitung zur Förderung von Rohöl, die 2010 in Betrieb genommen wurde. Die ursprüngliche Pipeline ist 4300 Kilometer lang und verbindet die westkanadische Provinz Alberta mit Ölfeldern in Oklahoma, Nebraska und Illinois (USA). Das Projekt Keystone XL des Pipeline-Unternehmes TransCanada soll diese Leitung um 1 900 Kilometer verlängern und bis zu den Raffinerien in Texas reichen. Die zusätzliche Pipeline soll täglich bis zu 830 000 Barrel aus Teersand gewonnenes Öl befördern. Ursprünglich wurde das Projekt aber auf Grund umweltpolitischer Bedenken vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama gestoppt. Donald Trump gab die Erweiterung allerdings kurz nach Beginn seiner Amtszeit frei. Wie auch andere Befürworterinnen und Befürworter argumentiert er mit niedrigeren Benzinpreisen für Konsumentinnen und Konsumenten, neuen Arbeitsplätzen und einer geringeren Abhängigkeit der USA von Ölimporten aus Konfliktregionen im Nahen Osten. Die Gewinnung von Öl aus Ölsand ist allerdings technisch und energetisch ein sehr aufwändiger Prozess, der viele ökologische Risiken birgt und dem Klimaschutz nicht zuträglich ist. Das Öl aus dem Teersand soll rund 17 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid freisetzen als der Durchschnitt aller Öllieferungen in den USA. Das Öl ist nicht nur stark mit Sand vermischt, sondern auch dickflüssiger, weshalb es erst durch die Zugabe von Heißdampf und Chemikalien verflüssigt werden muss, bevor es abgebaut werden kann. Die Chemikalien können ins Grundwasser eindringen und dieses verschmutzen. Dass die Pipeline über wichtige Grundwasserspeicher verläuft, die für die Landwirtschaft großer Teile der USA und damit für die Lebensmittelversorgung von großer Bedeutung sind, bereitet nicht nur den Landwirtinnen und Landwirten Sorgen. Das Projekt wird daher von Umweltschützerinnen und Umweltschützern heftig kritisiert. Als Reaktion auf die umstrittene Entscheidung des US-Präsidenten Trump gab es bereits zahlreiche Proteste und Klagen von Klimaschutzverbänden. Fast 800 000 Liter Öl ausgelaufen Umweltschützer hatten zuvor gewarnt, ein Leck sei nur eine Frage der Zeit. Am Montag will der Staat Nebraska über die Erweiterung der umstrittenen Leitung entscheiden. Bei einem Leck in der Keystone-Pipeline sind im US-Bundesstaat South Dakota etwa 795 000 Liter Öl ausgetreten. Das teilte die Betreiberfirma TransCanada mit. Mitarbeiter hätten die Leitung am Donnerstagmorgen abgeschaltet, nachdem ein Druckabfall registriert worden sei. Der betroffene Abschnitt sei innerhalb von 15 Minuten isoliert worden. Ein Krisenteam sei vor Ort, um die Lage zu beurteilen, hieß es in der Stellungnahme weiter. Zunächst war unklar, wie das Leck entstanden ist und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Ein Mitarbeiter des Umweltministeriums des Bundesstaates sagte dem Sender NBC, es sehe so aus, als sei das Öl auf eine landwirtschaftliche Fläche geflossen und habe keine Gewässer erreicht. Der Abschnitt, in dem das Leck auftrat, liegt in einer dünn besiedelten Gegend in dem Bezirk Marshall County. Kommenden Montag wollen Gesetzgeber im Nachbarstaat Nebraska entscheiden, ob sie TransCanada die finale Genehmigung für eine Erweiterung der Ölleitung erteilen: die umstrittene Keystone XL, die Barack Obama blockiert und Donald Trump genehmigt hatte. Umweltschützer kritisierten, das Leck zeige die Risiken solcher Pipelines; sie forderten die Politiker in Nebraska auf, dies zu berücksichtigen. „Wir haben immer gesagt, dass die Frage nicht ist, ob Öl aus einer Pipeline austreten wird, sondern wann“, schrieb Kelly Martin vom Sierra Club in einem Statement laut der New York Times. „Dies ist nicht das erste Mal, dass giftiger Ölsand aus einer TransCanada-Leitung austritt, und es wird nicht das letzte Mal sein.“ (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-11/keystone-pipeline-leck-usa-south-dakota-oel-umweltverschmutzung, 17. 11. 2017, gekürzt und bearbeitet, abgerufen am 21. 1. 2018) M3 Keystone-Pipeline 1 Erörtern Sie, welche Vor- und Nachteile Österreich von der neuen Seidenstraße haben könnte. Nutzen Sie dazu auch aktuelle Berichte mit Hilfe von Internetrecherche. 2 Auf der offiziellen Website des Keystone XL-Projekts sind die folgenden Punkte als Vorteile für die Amerikanerinnen und Amerikaner genannt. Diskutieren Sie deren Sinnhaftigkeit und ergänzen Sie mögliche Nachteile. Verwenden Sie dazu auch M3. • a safe, reliable and environmentally sound way to transport needed energy to Americans • significant well-paying job creation plus follow-on direct and indirect job growth fueled by private capital investment • substantial economic benefit to local communities and the U.S. GDP • significant advancement in U.S. energy security } } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum de Verlags öbv

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