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30 Themenbereich 7 mit Sonnenenergie. Nur der Wasserdampf kann durch eine Membran gelangen, Salz und Schadstoffe bleiben zurück. Am Ende des Prozesses entsteht destilliertes Wasser. Es gibt bereits Prototypen, und erste Gespräche mit Bauernverbänden über die nächsten Versuche haben bereits stattgefunden. Pilar Fernández will das Abwasser der Städte umweltfreundlich von Keimen befreien. Zumindest so weit, dass das Wasser in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Das Problem: In Spanien fehlen viele Kläranlagen, vor allem in den Ballungsräumen. Und in manchen Orten wird das Abwasser nicht in drei Stufen geklärt, sondern nur in einer oder zwei Stufen. Dieses Wasser sieht zwar sauber aus, enthält aber noch zu viele Keime. Mit Pflanzen, die roh gegessen werden, kämen die Keime auf den Teller. Um das Wasser aus den Kläranlagen zu desinfizieren, fügt Pilar eine winzige Menge Wasserstoffperoxid zum Wasser hinzu und setzt es mehrere Stunden dem Sonnenlicht aus. Dann werden Pflanzen im Versuchsgewächshaus damit gegossen. Die bisherigen Versuche sehen vielversprechend aus. Die Pflanzen, die mit dem so behandelten Wasser gegossen wurden, sind keimfrei und essbar. (https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wiewissen/wassermangel-almeria-100.html, Tanja Winkler, 3. 8. 2019, gekürzt, abgerufen am 23. 5. 2022) M3 Wassermangel in Almeria Was kosten die Erdbeeren? Tausende Afrikaner ernten in Spanien Obst und Gemüse. Sie leben in unzumutbaren Verhältnissen. Mit dem Coronavirus verschlimmert sich ihre Lage. Alleine in der Provinz Huelva hausen rund 5 000 Afrikaner in 49 Slumsiedlungen. Es sind aus Paletten und Plastikfolie zusammengezimmerte Hütten. Fünf bis sieben Personen leben auf engstem Raum. Mit der Covid-19-Pandemie eine tickende Zeitbombe. Die Arbeiter in den Slumsiedlungen in Huelva würden wie „Tiere leben“, und ihre „Bedingungen stehen den schlimmsten Situationen, die ich überall auf der Welt gesehen habe, um nichts nach“, heißt es in einem UN-Bericht. „Sie haben kein Wasser und keinen Strom. Und seit der Ausgangssperre, die die Regierung wegen der Coronaviruskrise verhängt hat, ist der Speisesaal für Bedürftige im Dorf vier Tage die Woche geschlossen“, sagt Lamine Camara. Der Mann, der vor 16 Jahren aus Guinea-Conakry kam, lebt in Lepe, wo sich alleine zehn Slumsiedlungen befinden. Er ist einer der Sprecher des Kollektivs der Arbeiter aus Afrika. Spaniens Landwirtschaft wäre ohne die Afrikaner, von denen viele nicht einmal über Papiere verfügen, undenkbar. Olivenernte im andalusischen Jaén, dann Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Zitrusfrüchte in Huelva, anschließend die Apfelernte im katalanischen Lleid – das sind nur einige Stationen im Laufe des Jahres. Seit den letzten Wochen kommen immer mehr Wanderarbeiter in die Provinz Huelva. Normalerweise heuern die Unternehmer für die Erdbeerernte in Huelva Zehntausende Helfer – meist Frauen – aus Marokko an. Sie werden in Wohnanlagen auf den Feldern untergebracht. In Spitzenzeiten werden noch weitere Helfer benötigt. Es ist der Moment der Subsahara-Afrikaner. „Wer im Land ist, egal ob mit oder ohne Papiere, wird dieses Mal sicher mehr Arbeit haben als in anderen Jahren“, ist sich Camara sicher. Denn aus Marokko kam zwar das erste Kontingent Anfang des Jahres. Doch jetzt, wo die Ernte auf ihren Höhepunkt zusteuert, sind die Grenzen dicht. Aber Europa will trotz Coronakrise beliefert werden. Die Landarbeitergewerkschaft SAT macht sich Sorgen um die Arbeitsbedingungen. „Schutzmasken gibt es in den meisten Plantagen keine“, weiß José Antonio Brazo, SAT-Sprecher in Huelva. In den Lagerhallen und an den Verpackungsanlagen sehe es etwas besser aus. Aber längst nicht alle hielten dort die Coronavirus-Vorschriften ein. „Bezahlt werden auf dem Feld maximal 30 Euro am Tag, obwohl 44,46 netto gesetzlich für 6,5 Stunden vorgeschrieben sind“, fügt Brazo hinzu. Mohamed Atad aus dem marokkanischen Marrakesh arbeitet auf einer Plantage in Moguer, unweit der Provinzhauptstadt Huelva. Er ist schon lange im Ort und lebt mit seiner Familie in einer Wohnung und nicht wie viele seiner Kollegen in einer der drei Slumsiedlungen. „Bei uns in der Lagerhalle hat nur der eine Maske, der sie selbst gekauft hat“, sagt er. (https://taz.de/Erntehelfer-in-Spanien/!5670977/, gekürzt, abgerufen am 22. 5. 2022) M4 Erntehelfer in Spanien Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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