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71 Geld und Währung analysieren 39 Heißes Pflaster Finanzmarkt Finanzmärkte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dies zeigen Nachrichten mit den aktuellen Börsenkursen, Berichte über Krisenszenarien oder Werbung, die unterschiedlichste Anlageformen anpreist. Der Wunsch nach schnellem Reichtum wird durch hohe Erträge aus Spekulationsgeschäften geweckt. Doch wer steuert eigentlich den Finanzmarkt und welche Akteurinnen und Akteure sind daran beteiligt? 1 Nennen Sie die wesentlichsten Aufgaben eines funktionierenden Finanzmarktes unter Zuhilfenahme von M1. 2 Erläutern Sie die Zielkonflikte des so genannten Anlagedreieckes (M2). Erklären Sie den Begriff „Casino-Kapitalismus“ (M3). 3 Analysieren Sie anhand der Materialien Ursachen, Auslöser und Auswirkungen eines Crashs (M4). " { { 4 Erläutern Sie die Entstehung einer Spekulationsblase (M5) anhand des Textes M4. 5 Erläutern Sie die Grafik M6. Beurteilen Sie die Wahl der Österreicherinnen und Österreicher bei der Veranlagung. Sie möchten das Geld, das Sie aus einem Bausparvertrag ausbezahlt bekommen und im Moment nicht benötigen, längerfristig anlegen. Welche Anlageform wählen Sie? Begründen Sie Ihre Entscheidung. { } M1 Finanzmarkt Was ist ein Finanzmarkt? Der Begriff Finanzmarkt fasst alle Märkte zusammen, auf denen sich Angebot und Nachfrage nach Finanzmitteln gegenüberstehen. Auf Finanzmärkten wird mit Geld (kurzfristige Mittelbeschaffung), Kapital (langfristige Mittelbeschaffung) oder Währungen gehandelt. Der Finanzmarkt leitet Finanzmittel von Kapitalgebern zu Kapitalnehmern: Kapitalgeber (Sparer, Anleger etc.) stellen Geld bereit, das sie veranlagen wollen. Kapitalnehmer, wie Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen, fragen es nach, um damit ihre Ausgaben finanzieren bzw. Investitionen tätigen zu können. Kapitalgeber und -nehmer kommen entweder direkt am Finanzmarkt zusammen (direkter Kapitalfluss), oder aber Finanzintermediäre (wie Banken, Versicherungen oder Investmentgesellschaften) vermitteln zwischen Kapitalangebot und -nachfrage (indirekter Kapitalfluss). Finanzintermediäre generieren ihren Gewinn aus Zinserträgen, Gebühren und Prämien. Effiziente Finanzmärkte sind für eine Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Sie sorgen für eine rasche und sichere Versorgung der Marktteilnehmer (Banken, Unternehmen, private Haushalte, öffentlicher Sektor) mit ausreichend finanziellen Mitteln. Da Finanzmärkte und Finanzprodukte hochkomplex sind, ist Transparenz von zentraler Bedeutung, um eingegangene Risiken sichtbar zu machen. Transparenz schafft Vertrauen und erhöht dadurch die Stabilität der Finanzmärkte. (http://www.oenb.at/Finanzmarktstabilitaet/Finanzmaerkte.html, abgerufen am 4.3.2016) M2 Anlagedreieck Zielkon ikt M3 Casino-Kapitalismus Im Casino-Kapitalismus Im Casinokapitalismus geht es nicht mehr darum, ob ein Unternehmen eine solide Geschäftsbasis besitzt, sondern es geht um schnelle Gewinne; der Zeithorizont der Anleger wird immer kürzer. Gemäß dem Konzept des shareholder value zählen ausschließlich Aktionärsinteressen. Die Unternehmensergebnisse des letzten Quartals haben den Erwartungen der Finanzmarktanalysten zu entsprechen, und um sie günstig zu stimmen, werden – selbst bei gutem Geschäftsgang! – Teile der Belegschaft entlassen. Gesellschaftliche Verantwortung reduziert sich weitgehend auf Sonntagsreden, Symposien und Hochglanzbroschüren. Auf der Ebene von ganzen Volkswirtschaften sind die Zusammenhänge nicht viel anders, nur trifft es hier eben gleich die gesamte Bevölkerung oder zumindest Teile davon. Zum einen befinden sich die Staaten in einem Standortwettbewerb, der sie u.a. zur Senkung oder zumindest laxen Handhabung von Umwelt- und Sozialstandards verleitet. (http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/scherrer_ wiw_2001_p3_globalisierung.pdf, gekürzt, abgerufen am 22.3.2023) Themenbereich 20 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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