querdenken 2, Schulbuch

118 Mittelalter Ende des Mittelalters Beim Epochenübergang vom Mittelalter zur Neuzeit war nicht ein Ereignis allein ausschlaggebend, sondern es erfolgten mehrere Veränderungen gleichzeitig. Viele fanden um das Jahr 1500 statt. Die Phase des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit wird Renaissance genannt. Erfindung des Buchdrucks Der Buchdruck mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg ermöglichte ab ca. 1450 eine schnellere Verbreitung von Wissen. Außerdem verlor die katholische Kirche ihr Monopol auf die Vervielfältigung von Büchern. Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 ging das letzte auf der Antike basierende Reich verloren. Das Osmanische Reich fuhrte in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Kriege gegen die europäischen Mächte und wurde immer größer und bedeutender. Wien wurde beispielsweise zweimal belagert (1529 und 1683). Byzantinische Gelehrte und andere Flüchtlinge, die nach Italien kamen, waren wichtig fur die Entwicklung der Renaissance. Für Handelsrouten nach Asien, die bisher durch das Gebiet des Osmanischen Reiches geführt hatten, wurden neue Wege gesucht. „Entdeckung“ Amerikas Auf der Suche nach neuen Handelsrouten entdeckten europäische Seefahrer unbekannte Teile der Erde. 1492 landete Christoph Kolumbus in Amerika. Reformation Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther 95 Thesen zur Reform der katholischen Kirche an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt haben. Damit wollte er Missstände, wie insbesondere den Missbrauch von Macht durch Papst und Bischöfe, aufzeigen. Dieses Ereignis gilt als Ausgangspunkt für die Reformation. Es entstanden neue protestantische Konfessionen (Bekenntnisse). Bauernaufstände In weiten Teilen des süddeutschen Sprachraums forderten die Bauern Verbesserungen ihrer sozialen Situation. In zwölf Artikeln wurden Freiheitsrechte eingefordert. 1524 kam es zu Aufständen. PPRenaissance: franz., bedeutet „Wiedergeburt“; besonders die kulturellen Leistungen der Antike sollten wieder neu belebt werden; je nach Land dauerte die Renaissance vom späten 14. Jh. bis zum 16. Jh. ››Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des sogenannten „Thesenanschlags“ (2017) wurden zahlreiche Gedenkveranstaltungen organisiert; auch die Schlosskirche in Wittenberg wurde renoviert. Schlosskirche in Wittenberg (Deutschland) O Alte Kulturen, S. 46 O S. 125, Ü8 BASISKONZEPT – ZEITVERLÄUFE Wir haben das Gefühl, dass die Zeit nie stillsteht, das bedeutet, sie ist dynamisch. Die Geschichte ist immer wieder durch Phasen großer Veränderungen gekennzeichnet. Die Merkmale solcher Zeitabschnitte können sehr unterschiedlich sein: z.B. ein längerer Entwicklungsprozess, ausgelöst durch bestimmte Erkenntnisse und Wandlungen, ein abrupter Umbruch, wie bei einer Revolution, oder eine langsame, unbewusste Veränderung von Gewohnheiten und Werten. Solche Zeitverläufe können durchgehend stattfinden, also kontinuierlich sein. Sie können aber auch unregelmäßig verlaufen, also diskontinuierlich sein. A24 • Vergleiche die hier genannten Veränderungen mit jenen zur Epochengrenze zwischen der Antike und dem Mittelalter. Ermittle Gemeinsamkeiten und Unterschiede (z.B. Bedeutung von Religionen, der Wirtschaft). • Bewerte die Einteilung der Geschichte nach Epochen. (HSK) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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