querdenken 2, Schulbuch

34 Alte Kulturen Römische Antike Die Entstehung Roms Rom liegt am Fluss Tiber und wurde dem Mythos nach von Romulus und Remus im Jahr 753 v. Chr. gegründet. Über den tatsächlichen Ursprung der Stadt weiß man aber nur wenig. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass zwei der sieben Hügel Roms (Palatin und Esquilin) bereits um 1000 v. Chr. besiedelt waren. Ein weiterer Hügel, das Kapitol, wurde im 8. Jh. v. Chr. bebaut. Es wird vermutet, dass Rom langsam aus einem Zusammenschluss von Bauerndörfern im 8./7. Jh. v. Chr. entstanden ist. Die geografische Lage der Ansiedlung am Tiber war sehr vorteilhaft, denn der Fluss war schiffbar und bildete eine wichtige Handelsstraße. Rom – eine antike Metropole Bereits in etruskischer Zeit wurde im 7. Jh. v. Chr. die Cloaca Maxima gebaut. Dieser Abwasserkanal ist bis heute in Betrieb. Durch den Kanal wurde das Sumpfgebiet in der Senke zwischen den Hügeln Roms trockengelegt. Das ermöglichte später den Bau des Forum Romanum, das sich zu einem wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Stadt entwickelte. Neben Gebäuden für politische Versammlungen entstanden dort auch Hallen für den Handel, für Versammlungen und Gerichtsverhandlungen sowie Heiligtümer. Das Forum Romanum war auch Schauplatz großer Triumphzüge siegreicher Feldherren. Bronzestatue der Wölfin, die der Sage nach Romulus und Remus säugte (Rom, Italien) PPEtrusker: Volk in Nord- und Mittelitalien (heute Toskana, Umbrien, Latium), das sich zu einem losen Städtebund zusammengeschlossen hatte; kulturelle Blütezeit von 800–350 v. Chr., danach gingen die Etrusker im Römischen Reich auf PPCloaca Maxima: von lat. „cluere“, bedeutet „reinigen“, das deutsche Wort „Kloake“ leitet sich davon ab; „maxima“, lat. „größte“ Ein Ausgang der Cloaca Maxima in den Tiber, Foto, 1999 PPMetropole: von griech. „metropolis“, Mutterstadt; war in der Antike jene Stadt, von der aus Kolonien gegründet wurden; heute meint man mit Metropole eine Stadt, die in Größe, Bedeutung und Funktion anderen Großstädten überlegen ist O S. 52–53, Ü5, Ü6 Überreste des Forum Romanum in Rom, Foto, 2000 Weitere Großbauten wie z. B. das Kolosseum oder der Circus Maximus prägen bis heute das Stadtbild Roms. Mit der Entwicklung zur größten Stadt (Metropole) Europas entstanden aber auch viele soziale Herausforderungen. Rom hatte mit Problemen wie Massenarmut, Hungersnöten, Wohnungsknappheit, kaputten Straßen und schlecht funktionierender Abwasserversorgung zu kämpfen. Die Wohnverhältnisse waren teilweise schrecklich. Arme hausten in überfüllten, mehrstöckigen Mietshäusern, die wegen ihrer schlechten Bauweise immer wieder einstürzten. Es gab kein fließendes Wasser, kaum Tageslicht und oftmals Brände, weil man offenes Feuer zur Beleuchtung verwendete. T2 A13 • Recherchiere im Internet eine Stadt, die heute als Metropole gilt. • Ermittle ihre derzeit größten sozialen Probleme. Vergleiche sie mit jenen des antiken Rom. (AW) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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