querdenken 2, Schulbuch

45 Alte Kulturen Stellung von Frauen Über das Leben von Frauen sind nicht viele Quellen überliefert – wir wissen daher nur wenig über sie. Im antiken Griechenland und in Rom waren Frauen nicht gleichberechtigt. Sie mussten dem Willen ihrer Ehemänner oder Väter folgen. In Athen gab es für Frauen eigene Räume in den Wohnhäusern. Am gesellschaftlichen Leben der Männer durften sie nicht teilnehmen. In Rom gab es zwar keine getrennten Wohnbereiche, aber dennoch war die Rollenverteilung klar: Während die Männer größtenteils außerhalb des Hauses tätig waren, arbeiteten die Frauen im Haus. Im Alten Ägypten hatten Frauen im Vergleich zur griechischen und römischen Antike eine relativ gute Stellung: Vor dem Gesetz waren sie Männern gleichgestellt. Sie konnten Verträge abschließen und öffentliche Ämter bekleiden. Allerdings gab es deutlich weniger Frauen in öffentlichen Positionen als Männer. Kindheit und Erziehung In wohlhabenden Familien wurde Bildung als sehr wichtig empfunden. Meist besuchten jedoch nur Buben eine Schule. Manche wurden auch von Hauslehrern unterrichtet. Die meisten Mädchen lernten, einen Haushalt zu führen. Musizierende Frauen, griechische Vasenmalerei, um 440 v. Chr., Musée du Louvre (Paris, Frankreich) ››Während die meisten Kinder arbeiten mussten, konnten die Kinder reicher Familien miteinander spielen, musizieren etc. Musizierende Kinder, römischer Grabstein (Ausschnitt) Büste der äyptischen Pharaonin Nofretete, Neues Museum Berlin (Deutschland) Zwei Lehrer unterrichten ihre Schüler im Leierspiel und im Lesen, ein Pädagoge führt die Aufsicht; attische Schale, 5. Jh. v. Chr., Staatliche Museen zu Berlin (Deutschland) A26 • Beschreibe die Darstellung des Unterrichts so genau wie möglich. • Vergleiche die Unterrichtsform mit der heutigen: Achte auf die Beziehung von Lehrern und Schülern, auf Gegenstände etc. • Setze dich damit auseinander, wer von der Schulbildung ausgeschlossen war. • Vergleiche die Situation mit heute: Wer erhält aus welchen Gründen keine oder wenig schulische Bildung? (HOK) BASISKONZEPT – AUSWAHL Da die Vergangenheit unzählige Ereignisse und Betrachtungsweisen bietet, ist es unmöglich, Geschichte umfassend darzustellen. Daher muss eine Auswahl getroffen werden. Es kann auch sein, dass Ausschnitte der Vergangenheit nur teilweise in Quellen überliefert sind. Ebenso ist es möglich, dass die getroffene Auswahl bestimmten Absichten folgt, weil es um ein konkretes Thema geht, z. B. die Möglichkeiten von Frauen in einer bestimmten Gesellschaft. Dafür werden geeignete Quellen und Betrachtungsweisen gewählt sowie eine zeitliche und räumliche Einschränkung getroffen. Eine solche Auswahl schränkt zwar den Aussagewert der Darstellung ein, doch dadurch wird eine Betrachtung überhaupt erst möglich. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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