querdenken 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

14 Begegnungen Zeitalter der Entdeckungen Bekannte Welt Zur Zeit des europäischen Mittelalters waren den Menschen jeweils nur begrenzte Gebiete bekannt. Der Zeitraum zwischen dem Ende des 15. Jh. und der ersten Hälfte des 16. Jh. nennt man auch das „Zeitalter der geografischen Entdeckungen“. Es ist dies aber auch die Zeit, in der es in den neu entdeckten bzw. eingenommenen Gebieten zum Völkermord an der indigenen (einheimischen) Bevölkerung durch die Europäerinnen und Europäer kam. Astrolabium, Europa, 14. Jh. Karavelle, Bordbuch des Christoph Kolumbus, Holzschnitt, 1502 Jakobsstab, Ende 16. Jh., Landesmuseum Württemberg (Stuttgart, Deutschland) O S. 25, Ü4 A7 • Analysiere die Karte Schritt für Schritt. • Vergleiche die um 1450 bekannten Gebiete im Hinblick auf die geografische Lage und Größe miteinander. • Zeige anhand der Karte die Kontaktmöglichkeiten zwischen den einzelnen Völkergruppen auf. • Stelle mögliche Auswirkungen des eingeschränkten Wissens voneinander dar. (HMK) M4 Die um 1450 bekannte Welt PAZI F ISCHER OZEAN (SÜDSEE) AT L ANT I SCHER OZ E AN ( NORDME ER ) INDISCHER OZEAN PA Z I F I SCHER OZ E AN ( SÜDS E E ) EUROPA A S I E N AFRIKA AMERIKA S i b i r i e n Grönland Mikronesien Polynesien Neuholland 0 2500 5000 km in Europa bekannte, besiedelte Gebiete in Europa wenig bekannte Gebiete den muslimischen Völkern bekannte Gebiete den östlichen Völkern (China und Indien) bekannte Gebiete von Polynesien und Mikronesien aus erkundete und besiedelte Inseln im Pazifik 0 2500 5000 km in Europa bekannte, besiedelte Gebiete in Europa wenig bekannte Gebiete den muslimischen Völkern bekannte Gebiete den östlichen Völkern (China und Indien) bekannte Gebiete von Polynesien und Mikronesien aus erkundete und besiedelte Inseln im Pazifik Voraussetzungen und Gründe für Entdeckungsfahrten Die Renaissance war das Zeitalter der Kunst und der Wissenschaft, aber auch der Entdeckungsfahrten. Die Entwicklungen im Schiffsbau (Karavelle), der Einsatz neuer technischer Geräte (Astrolabium, Jakobsstab etc.) und die Rückbesinnung auf antikes Wissen machten die weltverändernden Vorhaben möglich. Forscherdrang, Abenteuerlust und Gier nach Reichtum trieben die Seefahrer an, in bis dahin unbekannte Gebiete vorzudringen. Es gab aber auch politische, religiöse und wirtschaftliche Gründe. Seit der Eroberung Konstantinopels 1453 kontrollierten die Osmanen wichtige Handelswege zwischen Europa und Asien. Durch die hohen Zölle wurden die begehrten Waren aus Indien und China teurer. Deshalb suchten die europäischen Händlerinnen und Händler neue Möglichkeiten, um das Osmanische Reich zu umgehen. Daher wurden im Auftrag von einigen europäischen Mächten neue Seewege erkundet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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