querdenken 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

17 Begegnungen Folgen der Entdeckungen Die Entdeckungen und Eroberungen im 15. und 16. Jh. hatten einen Zusammenprall der europäischen und amerikanischen Kulturen zur Folge. Die Menschen lernten u. a. die Nahrung der jeweils anderen kennen. Dadurch änderte sich der Lebens- und Naturraum der Menschen. Sie tauschten Getreide, Früchte, Gemüse und Tiere aus. Dies nennt man auch „Kolumbus-Effekt“. ››Die Begriffe „Indio“ (span. für „Bewohner Indiens“) bzw. „Indianer“ als Bezeichnung für die Urbevölkerung des amerikanischen Kontinents erinnern bis heute an Christoph Kolumbus’ Irrtum. PPSyphilis: Infektionskrankheit, die ohne Behandlung zur Zerstörung des Nervensystems führen kann; gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten ››Aus Europa wurden auch Krankheiten eingeschleppt, für die die Indigenen keine Abwehrkräfte hatten. Tausende starben an Pocken, Masern oder Grippe. Manche Gegenden wurden dadurch vollständig ausgerottet. Pockenkranker Indio, Aquarell, 1700 aus der Neuen Welt aus Europa NORDAMERIKA EUROPA AFRIKA Kürbis Zitrusfrüchte Bananen Zuckerrohr Zwiebeln Oliven Ka ee P rsiche • Gerste • Hafer • Weizen • Reis • Kühe • Schafe • Pferde • Hühner Krankheiten • Pocken • Masern • Grippe • Typhus Krankheiten • Syphilis Truthahn Erdnüsse Erdäpfel Tomaten Mais Süßkarto eln Chili/Paprika Tabak Ananas Kakao Bohnen Vanille Eurozentristische Sichtweise Lange Zeit hindurch war die Geschichte der „Entdeckung Amerikas“ sehr stark von der europäischen Sichtweise geprägt. Dies merkt man beispielsweise an Begriffen wie „Entdeckung“ oder „Eroberung Amerikas“. Dabei stehen die Europäerinnen und Europäer als aktiv Handelnde im Zentrum, während die indigene Bevölkerung nur passiv dargestellt wird. Lateinamerikanische Historikerinnen und Historiker forderten daher andere Bezeichnungen, wie „Begegnung von Kulturen“ oder „Zusammenprall von Kulturen“. A10 • Arbeite die Kernaussage des Schaubilds heraus. • Nimm zur Sichtweise der lateinamerikanischen Historikerinnen und Historiker Stellung. • Beurteile die Auswirkungen der „Entdeckung“ Amerikas auf deinen Alltag heute. (HMK) Weitere Kolonialmächte Ab dem Ende des 16. Jh. unternahmen auch andere europäische Länder Entdeckungs- und Eroberungsfahrten. England und Frankreich gründeten Kolonien in Nordamerika. Im Auftrag der Niederlande wurden Südostasien erforscht und Kolonien in Indonesien und Neuseeland gegründet. Abgesehen von Australien und den Polargebieten waren die Küsten der Kontinente in der Mitte des 17. Jh. bekannt. BASISKONZEPT – LEBENS- UND NATURRAUM Nicht nur die Umwelt im geografischen und biologischen Sinn wird als Lebensraum bezeichnet, sondern auch das Umfeld sowie die Umstände, in denen Menschen zusammenleben und arbeiten. Wenn Menschen Naturräume ausbauen, organisieren und verwalten, entstehen sogenannte Kulturlandschaften. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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