querdenken 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

23 Begegnungen Alltagsrassismus | extra Rassismus im Alltag um 1900 Um 1900 war Rassismus alltäglich und wurde zum überwiegenden Teil auch nicht in Frage gestellt. So finden sich beispielsweise zahlreiche Werbungen, die auf rassistische Annahmen zurückzuführen sind. ››Auch heute gibt es noch rassistische Werbung. In einem TV-Spot eines chinesischen Waschmittel-Produzenten flirtet beispielsweise eine Chinesin mit einem dunkelhäutigen Mann, steckt ihn daraufhin in die Waschmaschine und bekommt einen hellhäutigen Chinesen heraus. Ein deutsches Reisebüro zeigte auf Plakaten Personen mit schwarzer Hautfarbe und den Slogan „Schau der Wildnis ins Gesicht“. PPNeger: abwertende Bezeichnung für Personen mit schwarzer Hautfarbe; wird heute nicht mehr gebraucht Proteste in New York nach tödlichen Schüssen auf Afroamerikaner, Foto, 2016 ››Durch die COVID-19-Pandemie nahmen die Vorfälle im Netz stark zu. Insgesamt werden immer mehr rassistische Vorfälle dokumentiert: 2010 waren es 745 Fälle. „Warum wäscht deine Mama nicht mit Fairy Seife?“, Werbeplakat der Marke „Fairy Soap“, um 1910 „Wir werden ‚Chlorinol‘ verwenden und wie der weiße Neger sein“, Werbeplakat der Marke „Chlorinol“, um 1910 A16 • Analysiert in Zweier-Teams die beiden Plakate Schritt für Schritt. • Arbeitet die dargestellten Vorurteile und Stereotype heraus. • Bewertet, inwiefern es sich um rassistische Werbung handelt. (HMK, PMK) M12 Rassismus im Alltag in den USA heute Nach wie vor werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe vielfach benachteiligt. Sie erhalten meist eine schlechtere Ausbildung und verdienen im Durchschnitt weniger als Personen mit weißer Hautfarbe. In den letzten Jahren wurde international vor allem über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner diskutiert. Rassismus im Alltag in Österreich heute Auch in Österreich sind Vorurteile gegen Personen, die als „fremd“ wahrgenommen werden, nach wie vor Alltag. Im Jahr 2021 dokumentierte der Verein ZARA 1.977 Vorfälle von Rassismus. 56 Prozent davon fanden im Internet statt. Im öffentlichen Raum sind Frauen doppelt so oft von Rassismus betroffen wie Männer. A17 • Beobachte in der kommenden Woche deine Umgebung (z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Supermarkt) und die Medien. Notiere alle Formen von Rassismus, die du feststellst. • Tauscht eure Ergebnisse in der Klasse aus. • Diskutiert über Möglichkeiten, diesen Alltagsrassismus zu verhindern. (PHK) T1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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