querdenken 3 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

41 Neuzeitliche Kulturen Manufakturen bringen Arbeitsteilung Im Verlauf der Neuzeit wurde die Arbeit immer mehr vom Wohnort getrennt und es entstand eine Arbeitsteilung. Produkte wurden nicht mehr vollständig von einem Handwerker gefertigt, sondern von mehreren Arbeiterinnen und Arbeitern in Manufakturen. Da es noch kaum technische Hilfsmittel (z. B. Maschinen) gab, wurde vieles in anstrengender Handarbeit gefertigt. Die Arbeit war teilweise sehr schlecht bezahlt. Da alle Arbeiterinnen und Arbeiter immer wieder die gleiche Detailarbeit machen mussten, wurde der Körper einseitig belastet, was zu verschiedenen Gesundheitsschädigungen führte. PPManufaktur: Betrieb, in dem Produkte von Hand (lat. manus) in mehreren getrennten Arbeitsschritten erzeugt werden (lat. facere); der Begriff wird auch heute noch verwendet, wenn Waren von Hand gefertigt werden; die Arbeitsbedingungen sind heute aber deutlich besser Arbeit in der Porzellanmanufaktur Augarten, Foto (Wien) Jean-Baptiste Colbert (1619–1683), Kupferstich, 1662 ››Der Merkantilismus wurde unter Ludwig XIV. von Finanzminister Jean-Baptiste Colbert entwickelt. Ziel war es, mehr Waren zu exportieren als zu importieren. Dies nennt man auch aktive Handelsbilanz. A12 • Erkläre mithilfe des Gemäldes das Prinzip der Arbeitsteilung. • Beurteile die Vor- und Nachteile einer arbeitsteiligen Produktion. (HSK) Spielkartenfabrikation in Paris, Gemälde, um 1680, Musée Carnavalet (Paris, Frankreich) Der Staat lenkt die Wirtschaft Der absolutistische Staat benötigte sehr viel Geld, beispielsweise für Prunkbauten und für Kriege. In Frankreich wurde ein neues Wirtschaftssystem eingeführt, der sogenannte Merkantilismus. Dabei stellte der Staat die Regeln für den Ablauf der Wirtschaft auf. Ziel war es, dass der Staat möglichst viele Einnahmen hatte. Rohstoffe wurden daher möglichst billig eingeführt (importiert), im Land möglichst billig zu hochwertigen Waren verarbeitet und die Produkte möglichst teuer ins Ausland verkauft (exportiert). Zölle verhinderten, dass billige Produkte aus dem Ausland eingeführt wurden. Knappe und wertvolle Rohstoffe durften nicht ausgeführt werden. Grundnahrungsmittel (z. B. Brot) wurden deutlich billiger. Hl. Röm. Reich England Königreich Frankreich Schweiz Spanien Span. Niederlande Einfuhrverbot für Fertigwaren Ausfuhrverbot für Rohsto e Ausfuhr von Fertigwaren, gewerblichen Gütern Rohsto e aus den Kolonien Manufakturen Handelswege: Rohsto e Fertigwaren „Zollmauer“ Das System des Merkantilismus A13 • Erkläre das Schaubild mit Hilfe des Textes. • Formuliere zwei Fragen, die durch dieses nicht beantwortet werden. • Erörtere die Folgen für die Händler und die Bevölkerung. (HMK, HFK) M6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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