Das ist Mathematik 1, Schulbuch

34 Rechnen mit natürlichen Zahlen B Rechnen mit natürlichen Zahlen Das Rechnen mit dem Kerbholz In Europa wurden seit Jahrtausenden Kerben in Hölzer geschnitten, um Zahlen darzustellen. Die Menschen verwendeten diese „Kerbhölzer“ bis ins Mittelalter zum Zählen und Abrechnen. Die Kerben konnten für die erlegten Tiere eines Jägers stehen oder für die Kornsäcke eines Bauern. Für eine Wirtin drückten die Kerben aus, wie viele Becher ein Gast geleert hatte. Am Zahltag wurde das Kerbholz präsentiert und die Schulden mussten beglichen werden. Noch heute sagt man deshalb, dass jemand „etwas auf dem Kerbholz hat“, wenn er sich etwas zuschulden kommen ließ. Das sind drei Kerbhölzer eines Gastes. Wie viele Becher hat der Gast geleert und noch nicht bezahlt? Das Rechnen mit römischen Zahlzeichen – eine wahre Kunst Mit dem Multiplizieren beginnt man bereits, wenn man zB die Zahl zwölf nicht in der Form IIIIIIIIIIII schreibt, sondern in Viererbündeln. Man sieht schnell, dass mit IIII IIII IIII die Zahl „drei mal vier“, also zwölf, gemeint ist. Das Zehnerbündel bezeichneten die Römer mit dem Schriftzeichen X. Das Multiplizieren war in römischer Zeit eine wahre Kunst. Die Römer verwendeten dazu eine Art Rechenmaschine, die man Abakus nennt. Noch schwieriger als das Multiplizieren ist das Dividieren mit römischen Zahlzeichen. Es war so kompliziert, dass man es im Mittelalter noch an der Universität lehrte. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Die Darstellung der Zahlen auf dem Abakus Schau dir den römischen Handabakus oben genau an! Es ist nicht ganz einfach zu sehen, wie dieser funktioniert. Wir betrachten im obigen Bild nur die Spalte mit dem Zeichen J. Eine Spalte besteht aus zwei Teilen: vier verschiebbare Steine unten und einer oben. Links siehst du die Darstellung der ersten sieben Zahlen. Ergänze 8 und 9! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=