Zeitbilder 2, Schulbuch

18 Von Höhlen zu Häusern M1 Repolusthöhle: Hier gab es die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit (Neandertalern) in Österreich. M4 Faustkeile der Neandertaler (Foto 2008) Natürliche Unterkünfte – Schutz vor Wind und Wetter Die ersten Menschen lebten zunächst in Unterschlupfen, die ihnen die Natur bot. Erst später bauten sie Unterkünfte. In der Altsteinzeit kannten die Menschen noch keine Häuser – sie waren nicht sesshaft. So suchten sie unter Felsvorsprüngen oder in Höhleneingängen Schutz vor dem Wetter, aber auch vor wilden Tieren. Es gibt Funde von Höhlenmalereien mit Tierdarstellungen. Ob sie damit mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen, Jagdglück heraufbeschwören oder Jagdtaktik zeigen wollten, darüber sind sich Forscherinnen und Forscher nicht einig. Hütten und Zelte Nicht überall sind diese natürlichen Unterkünfte zu finden. Darum waren die Menschen gezwungen, im Freien zu lagern. Um auch hier besser geschützt zu sein, errichteten sie Hütten und Rundzelte aus einem Holzgerüst, das mit Fellen zugedeckt war. Häuser und Dörfer Die sesshaften Menschen der Jungsteinzeit bauten die ersten festen und dauerhaften Häuser. Anfangs lebten Menschen und Tiere zusammen im Haus. Bald entstanden aus mehreren Häusern kleine Dörfer. Aufgeschüttete Erdwälle und feste Holzzäune schützten vor räuberischen Nachbarn und wilden Tieren. Erste Städte Schon in der Jungsteinzeit entstanden erste Städte, zB Jericho im heutigen Israel, Catal Hüyük in der heutigen Türkei, Uruk im heutigen Irak oder Susa im heutigen Iran. Das Zusammenleben der Menschen Familie Eltern(teile) und Kinder* bezeichnet man noch heute als Familie. Sippe Eine Sippe besteht aus vielen verwandten Familien; heute spricht man von der „Verwandtschaft“ (Onkel, Tanten usw.). Horde Eine Gruppe von etwa drei bis vier Familien (ca. 25 bis 40 Leute), die nicht miteinander verwandt sein mussten, es aber oft waren, nennt man Horde. Sie war eine „geographische Gruppe“, d.h. sie jagte und sammelte in ihrem eigenen Gebiet. Um große Tiere zu erlegen, arbeiteten schon in der Altsteinzeit alle Jagenden einer Horde zusammen und verließen sich aufeinander. Stamm Das sind viele Menschen (oft über 20 000), die durch gemeinsame Sitten, Bräuche und die Sprache miteinander verbunden waren. Dorfgemeinschaft Ab der Jungsteinzeit spielte die Dorfgemeinschaft für das Zusammenleben eine wichtige Rolle. Die Menschen teilten die Arbeiten auf und entwickelten erste handwerkliche Tätigkeiten, zB Töpfern und Weben. M2 Kultwagen aus einem Fürstengrab (Strettweg / Judenburg, Steiermark, 7. Jh. v. Chr.) M3 Der Fundplatz einer Hütte aus der Altsteinzeit D Der Boden war mit Sandsteinplatten bedeckt. Auf ihnen lagen noch die Mahlzeitreste, Knochen von Mammut, wollhaarigem Nashorn, Ren und anderen Tieren zusammen mit Feuersteingeräten. Hier war also der große Platz, wo das Wild zerlegt wurde, wo die Jäger aßen. Die Steinplatten dienten als Unterlagen beim Zerlegen der Tiere und auch als Teller und Tisch. Die Zahl der Plätze lässt auf 8 bis 10 Personen schließen. (nach: H. Kühn, Die Entfaltung der Menschheit, 1958) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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