Zeitbilder 2, Schulbuch

20 M Urzeitliche Fundstücke Mit Bildern arbeiten Unterschiedliche Arten von Bildern (zB Fotos, Gemälde, Zeichnungen, …) können dir wertvolle Informationen über die Vergangenheit geben. Du musst allerdings genau hinsehen und beobachten, was der Künstler oder die Künstlerin gemalt hat, wie er oder sie es dargestellt hat. Dann musst du die richtigen Fragen stellen, um so ein Bild zum Sprechen zu bringen: Analysieren Handelt es sich um eine zeitgenössische bildliche Quelle oder um eine bildliche Darstellung aus einer anderen Zeit? Beschreibe das Dargestellte (Personen, Tieren Gegenstände, …). Was ist im Vordergrund, was im Hintergrund zu sehen? Wenn Personen auf dem Bild sind: Erkläre ihre Körperhaltung, ihre Kleidung und ihren Gesichtsausdruck. Sagt uns das Bild etwas über das Verhältnis der Personen zueinander und ihre gesellschaftliche Stellung? Ist die Darstellung naturgetreu oder weichen bestimmte Einzelheiten von der Wirklichkeit ab? Wer hat das Werk geschaffen? Wurde das Werk in Auftrag gegeben? Will die Künstlerin oder der Künstler etwas besonders hervorheben? Mit welcher Technik wurde das Werk geschaffen? Finde heraus, mit welchen Mitteln die Künstlerin bzw. der Künstler arbeitet, zB durch den Einsatz von Licht und Schatten, die Richtung des Lichteinfalls, die Anordnung von Personen und Gegenständen. Ist die Aussage bzw. der Zweck des Werkes erkennbar? Beachte die Informationen der Bildunterschriften. Interpretieren Formuliere die Gesamtaussage des Bildes. Wie wirkt das Bild auf dich? Wen möchte die Künstlerin oder der Künstler ansprechen? Welche Botschaften oder Aussagen vermittelt das Bild? Erkläre, welche für die Zeit typischen Sichtweisen, Vorstellungen oder Haltungen das Bild verdeutlicht. (Nicht alle Fragen lassen sich bei jeder Quelle oder Darstellung beantworten!). (Tipp: Beachte, dass es erst seit 1936 Farbfotos gab. Frühere farbige Fotographien wurden nachträglich koloriert) M1 Menhir du Champ-Dolent (Granit, 9,30 m hoch und 9 t schwer, bei Dol-de-Bretagne, Frankreich, Foto 2015) M2 Obelix und sein Hinkelstein („Asterix der Gallier“, Comic, René Goscinny, Albert Oderzo, 1961) Obelix und sein Hinkelstein (= Menhir) Diese Steine bezeichneten Grenzen oder Zugangspunkte. In manche sind Sterne, Mondsicheln oder auch christliche Symbole eingemeißelt. Man nannte sie im Deutschen „Hünenstein“ (Hüne = großer Mann), daraus wurde „Hühnerstein“ und daraus „Hinkelstein“. Obelix war also ursprünglich einer, der Hinkelsteine herstellte. In den Menhir M1 ist am oberen Ende ein Kreuz eingeritzt. Das dürfte ihn vor der Zerstörung durch frühe Christen bewahrt haben. Die Himmelsscheibe von Nebra Schatzsucher gruben in Sachsen-Anhalt (Deutschland) nach Überresten vergangener Zeiten. Sie wollten mögliche Fundstücke um viel Geld verkaufen. Bei Grabungen auf dem Mittelberg fanden sie eine runde Bronzescheibe, die sie zunächst für einen alten Topfdeckel hielten. Beim Weitergraben fanden sie auch zwei Schwerter mit goldverzierten Griffen. Nun erkannten sie den Wert der Scheibe. Beim Versuch, die Beute zu verkaufen, wurden die Männer verhaftet. Mit solchen nicht rechtmäßigen Grabungen verhindern Schatzsucherinnen und Schatzsucher eine wissenschaftliche Auswertung der Funde. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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