Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Lebensraum Wasser Gewässerschutz ist Naturschutz In den einzelnen Flussregionen, in einem See oder einem Altarm herrscht durch vielfältige Nahrungsbeziehungen ein biologisches Gleichgewicht. Nahrungsbeziehungen Algen und Wasserpflanzen stellen ihre Nahrung selbst her. Durch Fotosynthese und mit Mineralstoffen aus dem Wasser bauen sie körpereigene Stoffe auf. Sie werden von den Erstverbrauchern gefressen, die die pflanzlichen Nährstoffe in körpereigene tierische Stoffe umwandeln. Von den Pflanzenfressern ernähren sich wiederum die Zweitverbraucher. Mikroorganismen reinigen das Gewässer, indem sie sich von abgestorbenen Lebewesen, Ausscheidungen etc. ernähren. Die dabei entstehenden Endprodukte (Wasser, Kohlenstoffdioxid, Mineralstoffe) benötigen wiederum die Produzenten. biologisches Gleichgewicht Stehen Produzenten, Konsumenten und Destruenten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander, herrscht ein biologisches Gleichgewicht. Gewässergüte Qualität von Gewässern; seit 1968 erstellt das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Gütebilder der Fließgewässer Österreichs, die den Grad der Verschmutzung zeigen. Es werden vier Güteklassen unterschieden. Gewässer der Güteklasse 1 weisen klares, sauerstoffreiches, mineral- und nährstoffarmes Wasser auf, Gewässer der Güteklasse 4 sind stark nährstoffbelastet, die meisten Lebewesen sind abgestorben, es haben Fäulnisprozesse eingesetzt. Düngemittel, Schädlings und Unkrautbekämpfungsmittel, im Übermaß ausgebracht, reichern sich im Boden an. Durch Niederschläge werden sie in tiefere Bodenschichten und letztendlich ins Grundwasser ausgewaschen, teilweise gelangen sie über oberflächliche Abschwemmung in Fließgewässer und Seen. Grundwasser Das Wasser unterliegt einem Kreislauf. Durch Sonneneinstrahlung verdunstet Wasser und kehrt als Niederschlag zur Erde zurück. Wasser, das im Boden versickert, wird von den Pflanzen aufgenommen. Überschüssiges Wasser versickert so lange im Boden bis es auf wasserundurchlässiges Gestein trifft. Dort sammelt es sich als Grundwasser. Der Grundwasserstrom fließt letztendlich ins Meer. Schneidet das Gelände den Grundwasserspiegel, tritt das Wasser in einer Quelle zu Tage. 76 Nahrungsbeziehungen in einem See (Schema) Eingriffe des Menschen stören das biologische Gleichgewicht Durch ein vermehrtes Einbringen von Nähr- und Mineralstoffen, hauptsächlich aus Industrie, Landwirtschaft, Fremdenverkehr und Haushalten, nimmt das Wachstum der Produzenten stark zu. In der Folge steigt auch die Zahl des pflanzenfressenden Planktons. Durch den Zuwachs an Lebewesen gibt es auch mehr Lebewesen, die absterben und zu Boden sinken. Beim Abbau organischer Substanz verbrauchen die Destruenten fortwährend Sauerstoff. In der Folge nimmt der Sauerstoffgehalt des Gewässers ab. Es kommt zu einem Sauerstoffmangel, der dazu führt, dass Fische und andere Wasserlebewesen sterben. Mangelnder Gewässerschutz belastete unsere Gewässer Noch Mitte des vorigen Jahrhunderts wiesen manche Flüsse und Seen in Österreich eine erschreckend schlechte Gewässergüte auf. Gewässerschutz war kein Thema. Die Gewässer wurden als Mülldeponien missbraucht, Industrie- und Haushaltsabwässer gedankenlos eingeleitet. Düngemittel sowie Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel gelangten direkt oder über das Grundwasser in Bäche, Flüsse und Seen. Die Badeseen litten massiv unter dem Fremdenverkehr, zB durch erhöhte Abwassermengen. Vierlerorts gab es keine oder nur unzureichend funktionierende Kläranlagen, die Abwässer wurden mehr oder weniger ungeklärt in die Seen eingeleitet. Umweltschutzmaßnahmen führen zum Erfolg In den 1970er Jahren wurde mit der Sanierung der Seen begonnen. Heute weisen sämtliche österreichischen Badeseen Badewasserqualität auf. Durch die Errichtung von Kläranlagen konnte auch die Gewässergüte der Fließgewässer verbessert werden. Am Beispiel dieser Erfolgsgeschichte kannst du sehen, wie wichtig Umweltschutz ist. Erzeuger  Erstverbraucher  Zweitverbraucher  Drittverbraucher Algen Wasserfloh Wasserpflanzen Spitzschlammschnecke Rotauge Hecht Gelbrandkäfer Kaulquappe Blässhuhn Graureiher 124 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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