Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Mikroskop und Zelle Viele Bakterien sind Krankheitserreger Clostridium tetani ist ein Beispiel für sporenbildende Bakterien. Die Sporen kommen in Erde, Staub, Schmutz und Ausscheidungen vor. Gelangen sie über Wunden in den menschlichen Körper, werden die Bakterien aktiv und produzieren dabei ein Gift, das eine krampfartige Starre der Muskulatur bewirkt. Diese als Tetanus bezeichnete Erkrankung ist lebensbedrohlich, besonders wenn die Atemmuskulatur davon betroffen ist. In den Industrieländern ist diese Krankheit sehr selten geworden, da es eine vorbeugende Impfung gibt. Der österreichische Impfplan empfiehlt die ersten Impfungen – drei sind nötig, um vollkommen geschützt zu sein – bereits im Säuglingsalter. Durch die Impfungen werden im Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gebildet, die die Krankheitserreger im Fall einer Infektion sofort abfangen und unschädlich machen. Da die Zahl der Antikörper mit der Zeit abnimmt, muss alle fünf bis zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung durchgeführt werden. Relativ häufig sind durch Bakterien verursachte Durchfallerkrankungen. Neben den Kolibakterien, die durch mangelnde Hygiene auf Lebensmittel übertragen werden, sind Salmonellen Hauptverursacher. Salmonellen kommen in oder auf fast allen Lebensmitteln vor, besonders in rohen Eiern und Produkten, die rohe Eier enthalten, auf Eierschalen, in rohem Geflügel und Fleisch, in Milchprodukten und Speiseeis. Dass du nicht jedes Mal nach dem Verzehr solcher Lebensmittel krank wirst, hat mehrere Gründe: Salmonellen werden beim Erhitzen über 75 °C abgetötet. Unter 7 °C können sie sich nicht vermehren. Außerdem kommt eine Erkrankung nur bei Aufnahme größerer Bakterienmengen zu Stande. Manche Salmonelleninfektionen können durch den hohen Wasserverlust aufgrund des Durchfalls besonders für Kleinkinder und alte Menschen lebensbedrohlich werden. Geschwollene Mandeln, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und meist hohes Fieber sind Anzeichen einer Angina. Die Verursacher, Streptokokken oder Staphylokokken, werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Bakterien werden bei der Herstellung mancher Lebensmittel verwendet In der Milch ist Milchzucker enthalten. Milchsäurebakterien ernähren sich von Milchzucker. Dabei entsteht Milchsäure. In der Molkerei wird dieser als Milchsäuregärung bezeichnete Vorgang unter anderem zur Herstellung von Sauermilch, Sauerrahm, Jogurt und Käse genutzt. Auch Essig wird mit Hilfe von Bakterien erzeugt. Essigsäurebakterien verwerten Alkohol und Zucker aus Wein beziehungsweise aus Obstsäften und erzeugen dabei Essigsäure. Der Vorgang wird als Essigsäuregärung bezeichnet. 14 Rohe Eier 15 Eier werden in einem Labor auf Salmonellen geprüft Wunden Selbst kleinste Verletzungen durch Glassplitter oder Dornen reichen für eine Infektion mit Clostridium tetani aus. Tetanus wird auch als Wundstarrkrampf bezeichnet. Österreichischer Impfplan Liste empfohlener Impfungen, die jährlich vom obersten Sanitätsrat des Gesundheitsministeriums herausgegeben wird. Der oberste Sanitätsrat ist eine Gruppe von Fachleuten, die sich mit Fragen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung beschäftigt. Krankheitserreger Neben der Schädigung der Wirte durch die Ausscheidung giftiger Stoffe verursachen manche Bakterien auch Krankheiten, indem sie Gewebe des Wirtes als Nahrungsquelle nutzen. Salmonellen sind eine Gattung rundum begeißelter Stäbchenbakterien, die beim Menschen und manche Arten auch bei Tieren Darmprobleme verursachen. Angina Mandelentzündung Tröpfcheninfektion Ansteckung über kleine Flüssigkeitströpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft gelangen und eingeatmet werden. Milchsäuregärung Die bei der Milchsäuregärung gebildete Milchsäure lässt das in der Milch enthaltene Milcheiweiß gerinnen. Begründe, warum man lieber keinen rohen Kuchenteig schlecken sollte. Du bist dran! 15 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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