Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Insekten Wespendrohnen begatten auch fremde Jungköniginnen Im Sommer produziert die Wespenkönigin eine geringere Menge des Stoffes, der die Funktionsfähigkeit der Eierstöcke bei den anderen Weibchen unterdrückt. Dadurch schlüpfen im Spätsommer mehrere fortpflanzungsfähige Weibchen. Diese Jungköniginnen legen sofort unbefruchtete Eier, aus denen sich Drohnen entwickeln. Die Drohnen begatten die Jungköniginnen. Einige von ihnen verlassen aber auch das Nest und suchen ein fremdes Wespennest auf, um sich mit fremden Jungköniginnen zu paaren. Vor dem Kälteeinbruch suchen die Jungköniginnen ein Versteck für den Winter, etwa einen Unterschlupf in Hohlräumen, in morschem Holz, unter Rinden oder im Moos. Die Arbeiterinnen, die Drohnen sowie die Altkönigin sterben. Hornissen sind die größte in Europa heimische Wespenart Die größte in Europa beheimatete Wespenart ist die Hornisse. Königinnen können bis zu 35mm, Arbeiterinnen bis zu 25mm und Drohnen bis zu 28mm groß werden. Die Lebensweise der Hornissen ist der andere staatenbildender Wespen sehr ähnlich. Die Larven werden mit einem Brei aus Insekten und Spinnen gefüttert. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Pflanzensäften und im Spätsommer zusätzlich von Fallobst. Honigbienen und ihre Verwandten sind wehrhafte Tiere Alle weiblichen Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen besitzen einen Giftstachel, den sie zur Verteidigung einsetzen − auch in Situationen, in denen sie sich von einem Menschen bedroht fühlen. Während der Stich in eine Säugerhaut für eine Biene tödlich endet (siehe Seite 32), können Hummeln, Wespen und Hornissen den Stachel, der keine Widerhaken aufweist, unbeschadet wieder herausziehen. Ein Bienen- oder Wespenstich kann manchmal tödlich sein Normalerweise stellen Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln keine Gefahr für den Menschen dar. An der Einstichstelle kommt es zu einer mehr oder weniger schmerzhaften und juckenden Rötung und Schwellung, die meist nach einigen Tagen wieder verschwunden ist. Problematisch wird es, wenn eine Allergie gegen das Insektengift besteht. Sekunden bis Minuten nach dem Stich kann es zu verschiedensten Symptomen kommen: Juckreiz an Handinnenflächen oder Fußsohlen, starker Juckreiz und Rötung am gesamten Körper, Übelkeit, Zittern, Schwellungen im Gesicht, Halsenge, Atemnot, Erstickungsgefühl, Schwindelgefühl, Herzrasen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Da die allergische Reaktion durch ein Versagen wichtiger Organe lebensbedrohend sein kann, ist in diesem Fall sofort die Rettung oder der Notarzt zu verständigen. Personen mit einer Insektengiftallergie sollten immer Notfallmedikamente bei sich tragen. Wie oben beschrieben, ist es bei allergischen Überreaktionen für die Betroffenen überlebensnotwendig, dass sofort ärztliche Hilfe geleistet wird. Kennst du die Notfallnummern? Die Telefonnummern von Notärztin bzw. -arzt, Rettung, Polizei und Feuerwehr sollte jeder Mensch auswendig wissen. Finde sie heraus und präge sie dir ein. Das kann Leben retten! Du bist dran! 40 Hornisse 41 Hornisse auf reifem Obst 42 Wespenstachel 43 Notfallmedikament bei einer Insektengiftallergie Allergie Unser Körper besitzt ein Abwehrsystem, das eingedrungene Krankheitserreger oder körperfeindliche Stoffe bekämpft. Bei einem Allergiker oder einer Allergikerin reagiert das Abwehrsystem auf an sich harmlose Stoffe, zum Beispiel auf Insektengift, stark übertrieben, als würde es sich um einen höchst gefährlichen Krankheitserreger handeln. 35 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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