Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Ökologie des Waldes Noch vor 2000 Jahren war Mitteleuropa fast völlig mit Wäldern bewachsen. Es waren Urwälder. Erst als die Menschen Ackerbauern wurden, begannen sie die Wälder zu roden. Heute sind 48% der Gesamtfläche Österreichs von Wald bedeckt. Damit liegt Österreich an der dritten Stelle der waldreichsten Länder Europas. Die meisten Wälder Europas sind Forste, echte Urwälder, wie etwa der Rothwald in Österreich (siehe Bild oben), sind nur mehr sehr selten. Wald ist nicht gleich Wald Im Wienerwald herrschen andere Bäume vor als in einem Hochgebirgswald in Tirol. Wärmeliebende Arten wie Eichen und Hainbuchen können bei niedrigen Temperaturen im Hochgebirge nicht wachsen. Ein weiterer wesentlicher Faktor, der das Vorkommen von Pflanzen bestimmt, ist das Wasserangebot. So gedeihen die wasserliebenden Erlen, die sogar Staunässe vertragen, bevorzugt an Bach- und Flussrändern, während Rot-Föhren (siehe S. 81) und Lärchen (siehe S. 79) eher auf trockenen Standorten wachsen. Umweltfaktoren wie Höhenlage, Temperatur, Bodenbeschaffenheit und Wasserangebot werden als Faktoren der unbelebten Natur bezeichnet. Aber auch Faktoren der belebten Natur beeinflussen das Vorkommen von Pflanzen. So werden Pflanzen, die eher anspruchslos sind, von solchen mit speziellen Ansprüchen verdrängt (Konkurrenz). Was denkst du? Kannst du auf der Spitze eines hohen Berges Bäume finden? Wer ist die „Polizei des Waldes“? Stimmt es, dass rund 80% des Waldes in Österreich wirtschaftlich genutzt werden? Ein Urwald in Österreich – kann das sein? In welcher Beziehung stehen Ameisen und Blattläuse? Forste sind Wälder, die vom Menschen bewirtschaftet werden. Urwälder sind vom Menschen unbeeinflusste Wälder, in denen es viel umgestürzte und abgestorbene Bäume und keine Wege gibt. Rothwald Der Rothwald ist das größte Urwaldgebiet Mitteleuropas. Der 40 km2 große Fichten-Tannen-Buchenwald liegt südlich von Lunz am See, nahe der niederösterreichisch-steirischen Grenze in einer Höhe zwischen 950 und 1 600 Metern. Staunässe Wasser staut sich an und kann nicht oder nur langsam wieder abfließen (zB in Überschwemmungsgebieten). Faktoren der unbelebten Natur Einflüsse, die nicht von Lebewesen ausgehen Faktoren der belebten Natur Einflüsse, die von anderen Lebewesen ausgehen; Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen 62 Lebensraum Wald Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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