Die Ökologie des Waldes 1 Die Stockwerke eines Mischwaldes Stockwerke im Wald In einem Wald findet man nicht nur Bäume. Es gedeihen dort auch viele andere Pflanzen – Sträucher, krautige Pflanzen, Farne und Moose – sowie Pilze (siehe S. 98). Sie bilden den so genannten Unterwuchs. Als aufmerksamer Betrachter bzw. aufmerksame Betrachterin kannst du bei einem Spaziergang durch einen Wald vielleicht erkennen, dass sich durch die unterschiedlichen Wuchshöhen der Pflanzen unterschiedliche Schichten ergeben. In der Biologie werden sie wie bei einem Haus als Stockwerke bezeichnet. Baumkronen und Baumwipfeln bilden die Baumschicht Das oberste Stockwerk, die Baumschicht, wird von den Baumkronen beziehungsweise den Baumwipfeln der Bäume gebildet. Hierher gelangt das volle Sonnenlicht. Unter den Baumkronen nimmt das Licht stark ab. Sträucher und junge Bäume bilden die Strauchschicht In der Strauchschicht findet man Sträucher und junge Bäume. Die meisten Sträucher gedeihen im Schatten nur schlecht. Sie wachsen deshalb dort, wo sie genug Licht bekommen – am Waldrand und auf Waldlichtungen. Krautige Pflanzen und Zwergsträucher bilden die Krautschicht Unterhalb der Strauchschicht ist noch weniger Licht. Hier gedeihen schattenliebende krautige Pflanzen und Zwergsträucher (siehe S. 87). Da in einem Laubwald im Frühling die Laubbäume und Sträucher noch nicht beblättert sind, erreicht relativ viel Licht den Waldboden. In dieser Zeit können sich hier Frühblüher entfalten. Bodenschicht und Wurzelschicht sind die untersten Stockwerke In der Bodenschicht, die von abgefallenen Nadeln und totem Laub bedeckt ist, wachsen hauptsächlich Moose und Pilze. Die mehr oder weniger tief reichenden Pflanzenwurzeln im Boden bilden die Wurzelschicht. Im Wald gibt es nicht nur Pflanzen und Pilze Im Wald finden viele Tiere Wohnung, Nahrung und Schutz vor Feinden. Die Stockwerke bieten unterschiedliche Lebensbedingungen. Aus diesem Grund können Tierarten, die unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum haben, gemeinsam leben, ohne einander Konkurrenz zu machen. Wo sich welche Tierarten ansiedeln, hängt – genauso wie bei den Pflanzen – von den verschiedenen Faktoren der belebten und unbelebten Umwelt ab. Die Gesamtheit der Umweltfaktoren, die einer Art das Vorkommen in einem bestimmten Gebiet ermöglichen, wird als ökologische Nische bezeichnet. krautige Pflanzen weisen zum Unterschied von Bäumen und Sträuchern keine verholzten Pflanzenteile auf Waldlichtungen entstehen, wenn zB auf einer größeren Fläche im Wald Bäume geschlägert werden ökologische Nische enthält alle für ein Lebewesen erforderlichen Lebensbedingungen Im Nadelwald gedeihen in der Krautschicht vorwiegend Farne (siehe S. 89) und Zwergsträucher, wie etwa die Heidelbeere (siehe S. 87). Begründe die Tatsache, dass die Krautschicht im Nadelwald das ganze Jahr über nur wenig ausgebildet ist. Du bist dran! Baumschicht Strauchschicht (bis 5m) Krautschicht (bis 1m) Bodenschicht (bis 20 cm) Wurzelschicht 63 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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